Das war eine heftige Woche für die Aktienmärkte! Bereits zuvor am Black Friday der Abverkauf – dann am Montag die Erholung, bevor dann am Dienstag die Party der Aktienmärkte (S&P 500, Nasdaq 100 und Dow Jones) wieder schnell und abrupt beendet war, nachdem Jerome Powell in seiner Anhörung vor dem US-Senat klar gemacht hatte, dass die Bekämpfung der Inflation nun das oberste Gebot der Fed sei und man daher das Tapering wahrscheinlich beschleunigen werde. Seitdem sind die Märkte extrem nervös und volatil.
Aktienmärkte, die Fed und Tech-Aktien
Denn damit ist eines klar: die Fed wird von einem Sicherheitsnetz für die Aktienmärkte zu einem latenten Bremsfaktor! Bezeichnenderweise ließ Fed-Chef Powell dann auch nicht Einwände gegen die geldpolitische Wende wegen Omikron gelten – das werde wohl nicht solche Auswirkungen haben wie damals im März 2020. Das ist eine doch sehr schnelle Wandlung von Fed-Chef Powell: von „Mr. Transitory“ zu „Mr. Inflations-Bekämpfer“ – gewissermaßen eine Wandlung von Saulus zu Paulus!
Besonders unter Druck nach den Aussagen von Powell sind nun hoch bewertete und unprofitable Aktien-Werte: fast alles stammt aus dem Tech-Sektor (NYSE:XLK) – kein Zufall also, dass Cathie Woods ARK Innovation (NYSE:ARKK) deutlich absackte. Ein Blick auf die charttechnische Ausgangslage der Indizes zeigt nun, dass der lange so starke Nasdaq 100 nun in Zukunft schlechter performen könnte als die anderen Indizes (die mehr Value-Aktien enthalten).
Hoffnung für die Bullen?
Aber es gibt auch Hoffnung für die Aktienmärkte: einige Indikatoren zeigen positive Divergenzen – sehen wir daher in der nächsten Woche einen „Bounce nach oben“? Einige Bereiche sind geradezu ausgebombt, die Stimmung ist sehr pessimistisch und angesterfüllt.
Paradoxerweise ist Omikron vielleicht die Chance der Bullen: je schlechter die Corona-Lage, umso eher dürfte die Fed wieder bereit sein, die hawkishe Wende abzuschwächen oder gar auszusetzen.
Wichtig für die Aktienmärkte in der nächsten Woche sind dann am Freitag die neuen Daten zur Inflation in den USA – eine niedriger als erwartet ausfallende Zahl (zum Beispiel wegen des deutlich gefalllenen Ölpreises) könnte das Inflations-Problem weniger dringlich erscheinen lassen und so die Aktienmärkte stützen. Aber zentral werden dann natürlich die Aussagen der Fed am 15.Dezember nach ihrer Sitzung (also Mittwoch der übernächsten Woche).
Michael Silva von „figuring out money“ blickt auf die innere Struktur der Aktienmärkte – und kommt dabei zu interessanten Schlussfolgerungen: