🤼 Ein Jahr ProPicks KI: Hat sich das Börsen-Experiment gelohnt?Fakten checken

Dow Jones, S&P 500, Nasdaq 100: Trendwenden nehmen deutliche Formen an

Veröffentlicht am 18.02.2021, 09:34
NDX
-
US500
-
DJI
-
FGBL
-

Die Abwärtsbewegung bei den Anleihekursen nimmt Fahrt auf. Der Bund Future ist mit sehr viel Schwung aus seinem Abwärtstrendkanal herausgefallen und hat damit die zunächst noch moderate Gegenbewegung deutlich beschleunigt, so dass wir es nun mit einer stärkeren Korrektur zu tun haben.
Bund-Future - Chartanalyse

In der Börse-Intern vom 4. Februar hatte ich geschrieben, der Abwärtstrendkanal würde noch die Möglichkeit bieten, dass wir lediglich eine moderate Konsolidierung nach den vorangegangenen Kursgewinnen sehen. Doch von diesem Szenario muss man sich wohl langsam, aber sicher verabschieden. Denn immerhin wurde die am 19. März gestartete Aufwärtsbewegung inzwischen schon um mehr als 50 % korrigiert.
Bund-Future - Fibonacci-Retracements

Und so nimmt das Szenario der Trendwende hier immer deutlichere Formen an. Dies würde sich nun erst wieder ändern, wenn der Bund-Future den gebrochenen Abwärtstrendkanal und dabei auch die horizontale Unterstützung bei 176,14 Punkten zurückerobern würde. Aber selbst dann wären die Abwärtsbewegung und somit die mögliche Trendwende noch intakt. Erst wenn die Kurse den Abwärtstrendkanal nach oben brechen und die Folge tieferer Hochs enden würde, wären die Bullen wieder eindeutig zurück im Spiel. Reißt der Bund-Future aber bald auch noch das 61,80er Fibonacci-Retracement bei 173,67 Punkten, ist das Ende der Aufwärtsbewegung besiegelt und die Trendwende bestätigt.

Dass es dazu kommt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Denn die Finanzmärkte erkennen zunehmend, dass die Geldflut der Notenbanken nicht nur der Wirtschaft aus der Krise geholfen hat, sondern inzwischen auch die Nachfrage nach Gütern antreibt, was zu einer steigenden Inflation führt. Und das lässt die Renditen steigen, was wiederum die Kurse der Anleihen zunehmend belastet.

Konsumnachfrage in den USA explodiert und lässt Preise steigen

Dazu liefere ich Ihnen gerne auch noch aktuelle Daten: Die Einzelhandelsumsätze sind in den USA im Januar gegenüber Dezember um 5,3 % gestiegen. Die Konsensschätzung lag bei „nur“ +1,1 %, nach revidiert -1,0 % im Vormonat. Die Erwartungen wurden also um beinahe das Fünffache (!) geschlagen.
Einzelhandelsumsatz in den USA

Dazu passt, dass die Erzeugerpreise in den USA im Januar um +1,3 % gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Die Erwartungen lagen hier bei „nur“ +0,4 %, nach +0,3 % im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr betrugt der Anstieg +1,7 % (siehe folgende Grafik). Erwartet wurden hier +0,9 %, nach +0,8 % im Monat zuvor.
Erzeugerpreise in den USA

Auch hier wurden die Erwartungen also meilenweit übertroffen. Und da die Erzeugerpreise als ein vorlaufender Indikator für die Verbraucherpreise gelten, kann man sich vorstellen, wo die Reise hingeht.

Trendwenden nehmen deutliche Formen an

Wir haben also klare Tendenzen zu einer Trendwende an den Anleihemärkten, bei der Nachfrage nach Gütern und bei der Inflation. Und ich erwarte dadurch auch eine baldige Trendwende an den Aktienmärkten. Denn die Anleiherenditen erreichen langsam aber sicher das Niveau der Dividendenrenditen. Und erst kürzlich war hier bereits über mögliche Umschichtungen größerer Investoren zu lesen. Setzen sich die aktuellen Tendenzen also fort, dürften die Investoren zunehmend gewillt sein, sich aus teuren Aktien mit geringen Dividendenrenditen zu verabschieden, um die gleiche Rendite am relativ sicheren Anleihemarkt einzufahren.

Ob eine Trendwende an den Aktienmärkten lediglich das Ende der aktuellen Aufwärtstrends und eine kleine Korrektur bedeutet oder es zu einer großen Korrektur bzw. sogar einem Bärenmarkt kommt, das vermag ich heute noch nicht zu prognostizieren. Niemand an der Börse verfügt über eine Glaskugel. Ich setze daher zunächst auf ein Ende der aktuellen Aufwärtstrends und eine Korrektur um zumindest ca. 10 % bis 15 %.

Aber vorerst braucht es natürlich entsprechende Signale am Aktienmarkt. Die ersten liegen nun bereits vor. Denn Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 sind inzwischen sehr deutlich unter die Hochs vom Dienstag vergangener Woche zurückgefallen. Dazu exemplarisch wieder der Chart des S&P 500:

(erstellt mit: comdirect.de)

Die neuen Rekordhochs vom späten Freitag bzw. Beginn dieser Woche haben sich somit als Fehlsignale entpuppt. Nun muss man abwarten, ob darauf auch klar bearishe Konsequenzen folgen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.