Der neue japanische Notenbankgouverneur Kuroda will in seinem Land innerhalb von zwei Jahren eine Inflationsrate von 2 Prozent erreichen. Derzeit liegt die Kerninflation bei -0,9 Prozent. Um sein Ziel zu schaffen, will der Chef der Bank of Japan sowohl quantitative als auch qualitative geldpolitische Lockerungen durchsetzen. So soll die Geldbasis deutlich ansteigen, es sollen weit mehr japanische Staatsanleihen gekauft werden, die REIT-Käufe werden ebenfalls ausgeweitet. Die Analysten der Nord LB werten dies als sehr aggressiv, sind sich jedoch nicht sicher, ob Kuroda sein Ziel letztlich erreichen wird.
Doch nicht nur in Japan wird die Politik der Lockerungen fortgesetzt werden, auch Europa setzt weiter auf diese Karte. Dies ist den Worten von EZB-Chef Draghi zu entnehmen. Er sieht weitere Abwärtsrisiken in Europa, das kann bedeuten, dass das geldpolitische Lockerungsprogramm der EZB erneut ausgebaut wird.
Die Analysten der Commerzbank sehen bei diesem geldpolitischen Weg vor allem einen Gewinner: Das Gold. Mittel- bis langfristig sind sie dem Edelmetall gegenüber positiv gestimmt. Die Nachfrage nach Gold durch Investoren soll von der Geldpolitik der Zentralbanken profitieren.
Dabei definieren die Analysten den Preisanstieg des Goldes anders als die meisten Beobachter dies machen. Für sie ist Gold in den vergangenen Jahren nicht wirklich im Preis gestiegen, stattdessen ist der Wert des Geldes gefallen. Das ständige Nachdrucken hat laut Analysten dafür gesorgt.
Die Experten verweisen jedoch auch auf andere Aspekte, die für eine weiter hohe Goldnachfrage sorgen werden. So scheint Indien entgegen aller Befürchtungen noch immer große Lust auf Gold zu haben. Die Regierung des asiatischen Landes versucht zwar mit allen Mitteln, die Einfuhr zu drosseln, doch die Bevölkerung kauft trotz steigender Zollabgaben munter weiter ein. Aus der Edelsteinbranche des Landes ist zu hören, dass die Goldimporte im ersten Quartal sogar die Zahlen des Vorjahres übertreffen könnten, was als Überraschung anzusehen wäre. Damals wurden 228 Tonnen Gold eingeführt. Für das zweite Quartal rechnen Branchenvertreter mit einem Plus von 30 Prozent im Vergleich zu 2012. Gestützt wird die hohe Nachfrage vom jüngsten Preisrückgang in Indien. Seit November ist der Goldpreis dort um 13 Prozent gesunken.
Zumindest kurzfristige Risiken sehen hingegen die Experten der Credit Suisse beim Goldpreis. Sie verweisen auf die weiteren Abflüsse bei den ETFs. Auch sehe die technische Situation nicht besonders günstig aus, das Momentum sei eindeutig negativ. Technische Unterstützungen sehen die Schweizer bei 1.530/1.520 Dollar sowie bei 1.500 Dollar.
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