In Zeiten der Strom- und Gaskrise erleben Energiegenossenschaften in Deutschland einen Boom. Diese Genossenschaften ermöglichen es Bürgern, gemeinsam in erneuerbare Energien zu investieren. Die Wertschöpfung bleibt dabei in der Region und kommt der Bevölkerung zugute.
Johann Stumpf aus Rösrath ist einer von vielen, der sich aktiv an der Energiewende beteiligen möchte. Als Familienvater denkt er an die Zukunft und engagiert sich bei der Gründung einer Bürger-Energiegenossenschaft. Gemeinsam mit anderen Bürgern will er eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Schule installieren.
Laut Verbraucherzentrale Hamburg wurden seit 2006 in Deutschland mehr als 800 Energiegenossenschaften gegründet und 167.000 Bürger sind mittlerweile mit rund 1,84 Milliarden Euro beteiligt. Mindestens drei Personen müssen sich zusammentun, um eine eingetragene Genossenschaft zu gründen. Die Genossenschaft sammelt Geld ein und gibt Anteile an die Genossen aus. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe seiner Beteiligung eine Stimme in der Generalversammlung.
Energiegenossenschaften können gemeinsam Projekte entwickeln, wie Photovoltaik-Dächer, Windenergieanlagen oder Wärmenetze. Die Genossenschaft erhält durch die Einlagen der Mitglieder Geld und gibt Anteile an diese aus. Jeder kann entscheiden, ob er einen Anteil erwerben möchte und wie viele Anteile er erwerben möchte. Die Höhe des Anteils entscheidet die Genossenschaft in einer Generalversammlung.
Jedes Mitglied hat grundsätzlich Anspruch auf eine jährliche Dividende, deren Höhe jedes Jahr neu festgelegt wird. Stefan Wieg, Leiter der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften, betont, dass Genossenschaften keine reinen Kapitalsammelstellen sind. Trotzdem ist eine Mitgliedschaft in einer Genossenschaft eine Überlegung wert, wenn man mit seinem Geld in seiner Region für die Energiewende mitmachen will.
Investorinnen und Investoren sollten sich allerdings der Risiken einer solchen Geldanlage bewusst sein. Genossenschaftsanteile sind eine unternehmerische Beteiligung, deren Verlauf und Ausgang vom erfolgreichen Geschäft abhängt. Oft reicht schon eine falsch prognostizierte Sonneneinstrahlung oder Windmenge, um ein Geschäftsmodell ins Straucheln zu bringen. Im schlimmsten Fall droht der Totalverlust des investierten Geldes. Deshalb sollten Anlegerinnen und Anleger skeptisch bei unverhältnismäßig hohen Ertragsversprechen sein und sich das Konzept einer Genossenschaft genau anschauen, bevor sie investieren.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf Aktien.news
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