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Erdgas: Gelingt den Bullen doch noch der Befreiungsschlag?

Veröffentlicht am 07.03.2019, 09:17
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
NG
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Der Winter geht rasch zu Ende und damit auch das Ratespiel, wie viele übergroße Entnahmen aus den US-Erdgasspeichern zum Heizen noch kommen werden.

Natural Gas Daily Chart

Der Frühling beginnt in den USA offiziell in zwei Wochen, was bedeutet, dass vor Ende März in einem Großteil der Vereinigten Staaten das Wetter wärmer werden wird.

Das ist schon jetzt in die Gasfutures am Henry Hub der New York Mercantile Exchange eingepreist, die sich an den vergangenen vier Handelstagen kaum um mehr als vier Cent pro Sitzung bewegt haben.

Kommenden Wochenentnahmen könnten immer noch Überraschung liefern

Und doch, als dies eine der kältesten Vorfrühlingsperioden seit Jahren ist, könnten die wöchentlichen Verbrauchsdaten immer noch überraschen—was Investoren mit den richtigen Positionen immer noch zu Gewinnen verhelfen könnte, auch wenn es schwieriger geworden ist richtig abzusahnen, ohne die Volatilität der vergangenen Monate.

Die heute um 16:30 MEZ erscheinenden Verbrauchsdaten der letzten Woche werden den Erwartungen nach, eine weitere Entnahme in historischer Höhe zeigen.

Einer Umfrage von Reuters unter Analysten nach, wird die US-Energieinformationsagentur melden, dass die Versorgungsunternehmen in der Woche zum 1. März 141 Milliarden Kubikfuß (billion cubic feet, bcf) an Erdgas aus den Speichern entnommen haben. Das wäre mehr als das Doppelte der Entnahme von 60 bcf in der gleichen Kalenderwoche vor einem Jahr und übersteigt auch erheblich die 109 bcf im Fünfjahresmittel.

Dan Myers, von der Gasmarktberatung Gelber & Associates aus Houston sagt, unbeachtlich der Entnahme der letzten Woche, der Verbrauch in dieser Woche—für die Daten am 14. März erscheinen werden—könnte sogar noch folgenreicher sein. Der Analyst sagt eine Abnahme der Vorräte um 191 bcf voraus, was mehr als das Doppelte des Durchschnitts der letzten fünf Jahre wäre.

Myers wörtlich:

“Auch wenn die Entnahmen später im März erheblich moderater ausfallen werden, dürften sie wahrscheinlich immer noch in der Nähe oder über dem Durchschnitt hereinkommen.”

Anzahl der Heiztage könnte weiter steigen

Er sagte, an der US-Ostküste, die mehr als jede andere Region im Land den Gaspreis beeinflusst, könnte es auch in der zweiten Monatshälfte des März potentiell für die Saison zu tiefe Temperaturen geben, ein Phänomen, das die Heiztaggrade (Heating Degree Days, HDDs) in die Höhe treiben und einen klaren Übergang in den Frühling verhindern könnte.

HDDs messen die Anzahl der Grad Fahrenheit an einem Tag unter 65 Grad Fahrenheit (18 Grad Celsius) und werden zur Abschätzung des Heizbedarfs in Wohn- und Geschäftshäusern genutzt. Der Reuters Umfrage der letzten Woche nach, lag der HDD-Wert der letzten Woche auf 181, während es vor einem Jahr in der gleichen Periode 125 waren und im 30-Jahresmittel 159 sind.

Sollte der Verbrauch letzte Woche tatsächlich 141 bcf erreicht haben, nach der Vorratsabnahme um 166 bcf in der vorangegangenen Woche, dann wären in den Speichern nur noch 1.4 Milliarden Kubikfuß übrig—was deren niedrigstes Niveaus für den Märzanfang seit 2014 wäre.

Es ist nicht unmittelbar klar, wie stark dies die Preise am Henry Hub nach oben treiben würde.

Myers erwartet, dass der Rückgang der Vorräte mehr als 30% unter den Durchschnitt der letzten fünf Jahre Unterstützung über den Spotgaskontrakt für April am Henry Hub hinaus liefern sollte. Den Handel am Mittwoch beendete Aprilgas mit einem Referenzpreis von 2,841 USD per million metric British thermal units (mmBtu), 3% unter seinem Stand vom Jahresanfang.

Myers wörtlich:

“Die Bedeutung dieser niedrigen Vorräte wird wahrscheinlich weiter den Aufwärtsdruck bei den Kontrakten für Frühling und Sommer 2019 aufrechterhalten, als der Pfad zu den letztlichen Vorratsabnahmen klarer wird."

Gas bleibt gekauft aber unter 3 USD

Dominick Chirichella, Vorstand für Risikomanagement und Handel bei DTNs Energy Manufacturing Institute aus New York, glaubt ebenfalls, dass Gas für April höher gehandelt werden dürfte, aber zumindest in nächster Zeit unter der kritischen Marke von 3 USD per mmBtu bleiben wird:

Chirichella:

“Die Grenzlinien des gegenwärtigen technischen Preiskorridors für den Kontrakt liegen weiterhin auf 2,737 per mmBtu auf der Unterstützungsseite und 2,90 mmBtu auf der Widerstandsseite."

Aber verglichen mit Myers hat Chirichella eine neutralere Haltung zum kurzzeitigen Ausblick.

Und weiter:

“Mit nur noch wenigen Wochen bis zum Ende der offiziellen Heizsaison im Winter, bräuchte der Markt einen dauerhaften Kälteeinbruch, damit die Preise eine starke Rallye nach oben einschlagen können. Ich rechne nicht damit, dass dies eintreten wird.”

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