(DailyFX.de) – In der Wochenanalyse von letztem Freitag ging ich davon aus, dass der EUR/USD im Bereich zwischen 1,3380/3400 USD gut unterstützt sein sollte und das Potential für eine Gegenbewegung in Richtung der 1,35er Region haben könnte.
Signifikant unter die 1,3380 ging es nicht, der EUR/USD markierte nur ein neues Jahrestief bei 1,3366 USD. Doch eine satte Gegenbewegng blieb aus, Grund: Zinserhöhungsspekulationen, ausgehend von sehr soliden US-BIP-Daten am Mittwoch mit 4,0% für das zweite Quartal 2014.
Einen Dämpfer erhielten diese durch ein wenig durchwachsene Non Farm Payrolls am Freitag, die den EUR/USD zurück über die 1,34er Marke laufen ließen und nun eventuell in der kommenden Woche eine Korrekturbewegung in Richtung 1,3500 USD auf den Weg bringen. Dort sehe ich dann allerdings einen klassischen Short-Trigger für mittel- bis längerfristige Short-Engagements in Richtung 1,3500 und tiefer bis zum Jahresende:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
In der kommenden Woche werden besonders im Euro-Trader-Lager alle Augen auf der EZB-Leitzinsentscheidung am Donnerstag liegen. Zu erwarten ist, dass es zu keinerlei geldpolitischer oder rhetorischer Überraschungen kommt, obwohl der ein oder andere Marktteilnehmer sich von den Euro-Inflationsdaten am Mittwoch eventuell klarere Statements seitens Draghis in Richtung „weitere geldpolitische Lockerungen wie zeitnahe Aufkaufprogramme von ABS“ erwünscht.
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Hier zeigt sich auch sehr gut, warum der fundamentale Vorteil im EUR/USD mittel- bis langfristig „Pro-USD“ schwingt. Zwar überzeugten die NFPs nicht im vollen Umfang. Was sich aber mit den dennoch mehr als 200.000 neu-geschaffenen Stellen ex-Agrar und dem zwar unter der Erwartung liegenden, aber dennoch anziehenden Reallohn manifestiert ist ein positiverer Ausblick für die US-Wirtschaft im Allgemeinen.
Das heißt anders formuliert: über kurz oder lang wird sich der Zinsvorteil für den USD zum Euro klarer darstellen und in Verbindung mit einer zu erwartenden anziehenden Volatilität zu Abflüssen aus dem Euro und Zuflüssen in den USD sorgen.
Und auch sentimenttechnisch trübt sich das Bild für den EUR/USD deutlich ein. Zwar spricht das potentielle SSI-Long-Extrem in der Positionierung der Retail-Trader für eine kurzzeitige Erholungsrallye (in Richtung 1,3500...). Aber der grundsätzliche scharfe Umschwung von Netto-Short in Richtung Netto-Long der letzten Wochen spricht übergeordnet für einen bearishen EUR/USD.
Speculative Sentiment Index (SSI)
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de