Wie weitgehend gemeldet hat Deutschland den Vorschlag Griechenlands in Bezug auf einen sechsmonatigen Kredit abgelehnt und angedeutet, dass das Land seine vorherigen Pflichten nicht erfüllt habe. Die deutsche Begründung war, dass Griechenland um Geld bittet, aber keine Gegenleistung anbietet. Deutschland möchte einen klaren Plan, der aufzeigt, wie die Griechen ihre aktuelle Schuldenlast zurückzuzahlen gedenken.
Es besteht noch eine Chance, dass die heutige Eurogroup die deutsche Antwort aufheben oder (weniger wahrscheinlich) Deutschland überzeugen werden, seine Meinung zu ändern. Außerhalb einiger halbherziger, optimistischer Äußerungen (Finnland) ist die ideologische Kluft unserer Meinung nach zu groß, um zu einem Kompromiss zu kommen. Mit der EZB-Ausweitung und der Erhöhung der Notfallliquidität für die instabilen griechischen Banken könnten die Verhandlungen nächste Woche anhalten, sofern ein Sondertreffen der Eurogroup einberufen werden sollte.
Wir vermuten, dass es keinen Kompromiss geben wird und dass Griechenland gezwungen sein wird, zu gehen. Kurz gesagt: Indem man es Griechenland erlaubt, mit seinen massiven Schulden pleite zu gehen, wird man es Griechenland ermöglichen, eine lang anhaltende wirtschaftliche Expansion zu erreichen, die für die Griechen kulturell annehmbar ist. Die bisher fehlende Ansteckung an den Finanzmärkten (nur vereinzelter Stress bei griechischen Renditen und Aktienmärkten) lässt vermuten, dass Europa mit diesem Extremereignis umgehen können wird. Es gibt sicherlich einige wichtige Unsicherheiten bei dieser Art von massivem strukturellem Ereignis, aber wir vermuten, dass Europa darauf vorbereitet ist, diesen kritischen Weg eher jetzt als in sechs Monaten zu gehen.
Zum ersten, weil das europäische Wachstum schwach, aber stabil ist, und es eine solide Unterstützung durch den schwachen Euro erhält. Zweitens, weil sich der Markt voll bewusst ist, dass ein "Grexit" möglich ist und viel Zeit dazu hatte, dass Risiko zu managen. Und zuletzt hat der Aufstieg der EZB in den letzten fünf Jahren dazu geführt, dass sie nun bereit ist, eine starke Hand zu bieten, um den Übergang zu managen und die Erschütterungen abzumildern. Die bereits geplante Einführung der QE durch die EZB kann dazu dienen, die Rückschläge für den Markt zu begrenzen.
Während diese Strategie klar mit einem hohen Risiko verbunden ist, wird sie den Weg für eine stärkere EU öffnen und die erwarteten Differenzen unter den Ländern minimieren, die das Vertrauen in die EU zerrütten. Zudem gibt es, wenn man die aktuellen Beispiele Lehman und Detroit nimmt, ja Vorlagen, die zeigen, wie man eine strategisch kritische Insolvenz handhabt. Dieses Szenario würde sicherlich zu einer EUR-Schwäche führen, aber zu keinem Extremereignis wie der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens durch die SNB. Wir suchen weiter nach Gelegenheiten, die Shortpositionen im EUR/USD aufzustocken.
EURUSD Der EUR/USD fällt unter seinen kurzfristig horizontalen Bereich, der durch die Stundenunterstützung bei 1,1320 und den Stundenwiderstand bei 1,1443 markiert ist. Damit wir unser angenommener kurzfristig bullischer Trend hinfällig. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,1262, während eine Schlüsselunterstützung bei 1,1098 zu finden ist. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach nur als vorübergehend angesehen. Schlüsselwiderstände liegen bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015) und bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,1000 (psychologische Unterstützung) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD hat es bisher nicht geschafft, den Widerstand bei 1,5486 zu überwinden. Ein Schlüsselwiderstand liegt jetzt bei 1,5620. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,5317 und bei 1,5197. Langfristig deutet der Bruch des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015) auf ein neu aufkommendes Kaufinteresse hin. Aufwärtspotenzial sollte bei den Widerständen bei 1,5620 (Hoch vom 31. 12. 2014) und bei 1,5826 (Hoch vom 27. 11. 2014) ausgelöst werden. Eine starke Unterstützung liegt bei 1,4814.
USDJPY Der USD/JPY ist etwa 50% seines jüngsten Abstiegs zurückgefallen. Das mögliche bärische Kopf-Schulter-Muster favorisiert einen bärischen Trend. Ein Stundenwiderstand liegt bei 119,60 (61,8% Retracement), während ein Schlüsselwiderstand bei 120,83 liegt. Stundenunterstützungen finden sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015) und bei der aufsteigenden Trendlinie (um 117,73). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein allmählicher Aufstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) ist nun wahrscheinlich. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014).
USDCHF Der USD/CHF nähert sich dem Widerstand bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Stundenunterstützungen liegen bei 0,9554 (Innertagestief) und bei 0,9385 (Tief vom 19. 2. 2015). Ein weiterer Widerstand liegt bei 0,9831 (Tief vom 25. 12. 2014). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Der Bruch des Widerstands, der durch das 61,8% Retracement auf den Abverkauf markiert wird, deutet auf ein starkes Kaufinteresse hin. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Eine Schlüsselunterstützung kann bei 0,9170 (Tief vom 30. 1. 2015) gefunden werden.