(DailyFX.de) – Der EUR/USD hat es geschafft! Nach acht Wochen negativer Vorzeichen, konnte die europäische Einheitswährung ihre Abwärtsspirale stoppen, zum Zeitpunkt des Erstellens dieser Analyse (Freitag, 12.09. circa 15 Uhr) notierte der EUR/USD marginal über seiner Wochen-Eröffnung um 1,2950, ein Schluss oberhalb dieses Levels würde es endgültig amtlich machen, die längste „Wochen-Talfahrt“ der Geschichte unterbrechen.
Außer Frage steht in meinen Augen der weiter unweigerlich zu erkennende bearishe Grundmodus im EUR/USD, welcher schon am kommenden Mittwoch mit dem nächsten Abwärtsimpuls in Richtung des 2013er Jahres-Tiefs um 1,2750 quittiert werden könnte. Dann nämlich, wenn Janet Yellen auf der FED-Pressekonferenz einen hawkishen Unterton anschlägt, eine früher als bisher vom Markt antizipierte Zinserhöhung der FED in Aussicht stellt (derzeit spielt der Markt für erste FED-Zinsschritte Mitte 2015).
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Gleiches gilt auf der Kehrseite, wenn sich Yellen diesbezüglich zurückhält. Der US-Dollar Index von FXCM steht vor seinem 9ten positiven Wochenschluss, hat seit dem 12. Juli mehr als 4% zugelegt. Einer der Haupttreiber waren neben der anziehenden Volatilität an den Devisenmärkten auch eben die Spekulationen um eine früher als antizipiert restriktivere FED. Werden diese Erwartungen nun nicht erfüllt, kann das sehr einseitig bullishe USD-Sentiment zügig kippen und zu einem signifikanten Rücksetzer im USD gegenüber dem Euro, GBP, JPY, aber auch AUD führen.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Was in meinen Augen weiter unausweichlich bleiben dürfte ist zumindest eine kurze Erholungs-Rallye im EUR/USD, die das Währungspaar mindestens bis in den Bereich um 1,3100 USD führen dürfte, abhängig von der USD-Korrektur auch weiterlaufen könnte. Ziele oberhalb der 1,31er Marke hätte ich um 1,3300 / 30, was mir allerdings doch etwas optimistisch anmutet, durch Enttäuschung über Janet Yellen am Mittwoch dann aber auch wiederum nicht allzu fern scheint.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Was zudem für eine solche kurzzeitige Erholung im Euro hindeutet ist die Verschiebung ins FXCMs Speculative Sentiment Index (SSI). Dieser zeigt, dass die Retail-Trader verstärkt Long-Positionen reduzieren, Shorts hingegen gegen die Bodenbildung beginnen aufzubauen, ein Indiz für eine kurzzeitige Erholungs-Rallye:
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Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de