Im Jahr 2022 ging die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland erneut zurück. Das ergab eine Vorab-Auswertung des repräsentativen Gründungsmonitors der KfW, der staatlichen Förderbank. Demnach gingen mit 550.000 Existenzgründungen rund 57.000 Personen weniger den Schritt in die Selbstständigkeit als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent gegenüber 2021. Der Rückgang hat sich sowohl im Voll- als auch im Nebenerwerb bemerkbar gemacht. Die Zahl der Vollerwerbsgründungen ist um sechs Prozent auf 222.000 gesunken. Noch stärker war der Rückgang bei den Nebenerwerbsgründungen, die um zwölf Prozent auf 328.000 gesunken sind. Die Gründungsquote ging auf 108 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren zurück. Im Jahr 2021 lag sie noch bei 119.
Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist seit vielen Jahren rückläufig. Während es im Jahr 2003 noch deutlich mehr als 1,4 Millionen Gründungen gab, ist die Zahl seitdem fast durchgängig sinkend. "Für die deutsche Volkswirtschaft sind das schlechte Nachrichten, denn Existenzgründungen sind zentrale Treiber des strukturellen und technologischen Wandels - und sie unterstützen so die Zukunftsfähigkeit der gesamten Volkswirtschaft", so Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.
Der Rückgang der Gründungstätigkeit wirkt sich auch auf die sogenannte Gründungsquote aus, die auf 108 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren gesunken ist. Bei den meisten Existenzgründungen in Deutschland war der Schritt in die Selbstständigkeit mit einem neuen Unternehmen verbunden, das es vorher nicht gegeben hatte. Ihr Anteil blieb 2022 mit 86 Prozent auf dem Rekordniveau des Vorjahrs. Die übrigen 14 Prozent entfielen demnach auf Firmenübernahmen und Beteiligungen.
Ein weiterer Trend ist der Anteil von Existenzgründungen zur Wahrnehmung einer Geschäftsgelegenheit, die sogenannte "Chancengründung". Er ist 2022 um 11 Prozentpunkte auf 71 Prozent gefallen. Der Anteil von Existenzgründungen aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen ist im Jahresvergleich von 15 auf 24 Prozent gestiegen. Zu dieser Gruppe gehören Personen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Alternative hatten und sich deshalb selbstständig machten, sogenannte "Notgründungen".
Für Deutschland sind neue Unternehmen mit frischen und innovativen Ideen insbesondere im Hinblick auf die "grüne" und digitale Transformation von großer Bedeutung. "Den Gründergeist wieder zu stärken, bleibt somit eine elementare Herausforderung, für die alle politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen müssen", so die KfW-Chefvolkswirtin.
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