Investing.com -- Mit den bevorstehenden Arbeitsmarktdaten, den neuen BIP-Daten aus den USA und zahlreichen Quartalsberichten von Big-Tech-Unternehmen steht uns eine spannende Woche bevor. Die US-Präsidentschaftswahlen rücken näher und auch die anstehende Fed-Sitzung im November dürfte für zusätzliche Volatilität sorgen. Hier sind die wichtigsten Daten und Ereignisse, die in der kommenden Woche die Märkte bewegen könnten.
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1. US-Jobdaten
Am Freitag wird der neue Beschäftigungsbericht erwartet, der vermutlich zeigt, dass das Jobwachstum im Oktober auf rund 111.000 neue Stellen zurückgegangen ist. Gründe dafür könnten die jüngsten Streiks, unter anderem bei Boeing (NYSE:BA), Textron (NYSE:TXT) und Hilton Hotels, sowie wetterbedingte Ausfälle durch die Hurrikane Helene und Milton sein. Die Arbeitslosenquote wird Schätzungen zufolge konstant bei 4,1 % bleiben.
Die Fed hat bereits signalisiert, die Zinssätze auf der November-Sitzung um weitere 25 Basispunkte zu senken, nachdem im September eine Absenkung um 50 Basispunkte erfolgte. Die anstehenden Wirtschaftsdaten könnten dennoch eine Rolle bei der endgültigen Entscheidung spielen.
Obwohl die Fed möglicherweise temporäre Faktoren, die die Beschäftigungszahlen beeinflussen, weniger stark gewichtet, bleibt der Markt aufmerksam: Am Dienstag wird der JOLTS-Bericht erwartet, der zeigt, wie viele offene Stellen unbesetzt sind. Am Donnerstag folgen dann die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Beide Berichte werden genau auf Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes geprüft.
2. BIP-Daten
In der kommenden Woche stehen einige wichtige Wirtschaftsdaten an, die die Fed genau im Auge behalten wird. Am Mittwoch wird die erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts für das 3. Quartal veröffentlicht, und am Donnerstag folgt der Bericht zu privaten Einkommen und Ausgaben. Besonders im Fokus steht dabei der Kern-PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed.
Ökonomen erwarten, dass das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal eine solide Jahresrate von 3 % erreicht hat – vergleichbar mit dem Wachstum des Vorquartals.
Weitere wichtige Daten im Oktober sind das Verbrauchervertrauen und der Wirtschaftsindex zur Stimmung in der Wirtschaft, sowie ein Bericht zu offenen Eigenheimverkäufen. Zusätzlich wird das Institute for Supply Management seinen Oktober-Index für das verarbeitende Gewerbe bekannt geben.
Im Vorfeld der nächsten Fed-Sitzung am 7. November sind die Fed-Vertreter in der sogenannten Blackout-Phase, in der sie keine öffentlichen Kommentare abgeben dürfen.
3. Big Tech
Fünf der sogenannten „Glorreichen Sieben“ Tech-Aktien (NYSE:XLK), die in den letzten Jahren mit ihren starken Kursgewinnen den Markt dominiert haben, werden in der kommenden Woche ihre Quartalszahlen veröffentlichen.
Den Anfang macht die Google-Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) am Dienstag, gefolgt von Microsoft (NASDAQ:MSFT) und der Facebook-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:META) am Mittwoch. Am Donnerstag schließen Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) die Berichterstattung ab.
Diese Unternehmen haben aufgrund ihrer enormen Marktkapitalisierungen erhebliches Gewicht im Markt. Gemeinsam machen sie 23 % der Gewichtung des S&P 500 aus – entsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Reaktion auf ihre Ergebnisse die Richtung der Indizes in den kommenden Tagen prägen wird.
Tesla (NASDAQ:TSLA), das erste Unternehmen der „Glorreichen Sieben“, das bereits seine Zahlen vorgelegt hat, konnte am Donnerstag stark zulegen. CEO Elon Musk kündigte ein erwartetes Wachstum der Fahrzeugverkäufe von 20 bis 30 % für das nächste Jahr an, was die Aktie beflügelte.
Zusammengenommen konnten die Unternehmen ein wesentlich stärkeres Gewinnwachstum als der Rest des S&P 500 verzeichnen, diese Lücke wird sich aber in den kommenden Quartalen voraussichtlich schließen.
4. Volatilität
Wir starten in die letzte vollständige Woche vor den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November und der geldpolitischen Entscheidung der Fed am 7. November – keine Überraschung also, dass die Anleger zunehmend nervös werden.
In den Umfragen liefern sich der republikanische Kandidat Donald Trump und die demokratische Kandidatin, Vizepräsidentin Kamala Harris, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Trump scheint in den letzten Wochen einen kleinen Vorsprung gewonnen zu haben, sowohl landesweit als auch in den Swing States, und auch auf bekannten Wettplattformen wird er inzwischen als Favorit gehandelt.
„Anleger sollten vor den Wahlen in den USA mit erhöhter Volatilität rechnen,“ erklärten die Analysten von UBS (SIX:UBSG) Global Wealth Management am Donnerstag. Je näher der 5. November rückt, desto anfälliger könnte die Marktstimmung für plötzliche Schwankungen werden.
5. Ölpreise
Die Ölpreise dürften zum Wochenbeginn nachgeben, nachdem der israelische Vergeltungsschlag gegen den Iran am Wochenende die Öl- und Nuklearinfrastruktur Teherans unberührt ließ und die Energieversorgung somit nicht beeinträchtigt wurde.
Die Öl-Benchmarks Brent und U.S. West Texas Intermediate legten vergangene Woche rund 4 % zu, als die Märkte Unsicherheiten rund um die israelische Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober sowie die anstehenden US-Wahlen einpreisten.
Der Iran hat den israelischen Luftangriff vom Samstag als wenig bedeutsam heruntergespielt und mitgeteilt, dass die Schäden auf militärische Ziele begrenzt seien.
Im Fokus der Energiehändler steht nun, ob neue Konjunkturmaßnahmen aus China kommen werden. Analysten erwarten allerdings keine wesentlichen Impulse für die Ölnachfrage durch mögliche Konjunkturmaßnahmen.
-- Investing.com/Reuters
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