Von den Märkten besondere Aufmerksamkeit erhielt in dieser Woche die Zinsentscheidung der US-Notenbank. Im Vergleich zur vorangegangenen Sitzung im Dezember hatte kaum jemand mit großen Neuigkeiten von den Währungshütern gerechnet, zumal im Rahmen der Sitzung keine neuen Prognosen veröffentlicht werden sollten und zudem auch keine Pressekonferenz geplant war.
Fed wartet „geduldig“ ab
Tatsächlich blieb es dabei, dass die Fed bezüglich einer Zinserhöhung „geduldig“ abwartet. Der US-Leitzins liegt also vorerst weiterhin bei 0 bis 0,25%. Die Notenbänker um Janet Yellen hatten bereits zuvor eine restriktivere Ausrichtung auf den kommenden beiden Treffen im März und April quasi ausgeschlossen.
Kleine Änderungen gaben Anlass für Spekulationen
Auch das Statement beinhaltete keine Überraschungen, allerdings kleinere Änderungen im Wording. Dies gab den Märkten Raum für Spekulationen, denn wirklich Konkretes konnte man dem Fed-Statement wie gewohnt nicht entnehmen.
Die Fed wiederholte, dass sie geduldig („patient“) bleiben werde. Die Inflation sei nur vorübergehend schwach. Die Verbraucherpreise könnten kurzfristig zwar weiter sinken, dürften sich langsam aber wieder der Zielrate von 2% annähern. Der Grund dafür, dass sich die Inflation unterhalb der Zielmarke der Fed bewege, bestehe „hauptsächlich“ in den tieferen Ölpreisen. Zuvor war in dem Statement das Adjektiv „teilweise“ zu lesen.
Die wichtigste Veränderung bestand darin, dass von einem „starken“ Anstieg bei der Zahl der neuen Arbeitsplätze („strong job gains“) die Rede war, statt wie zuvor von einem „soliden“ Anstieg, und dass die Wirtschaft der USA sich in einem „soliden Tempo“ entwickle („expanding at a solid pace“), anstelle eines „moderaten Tempos“.
Unsicherheit in Seitwärtsbewegung abzulesen
Es herrscht Unsicherheit darüber, wann es zu der ersten Zinserhöhung der Fed kommt und ob die US-Wirtschaft steigende Zinsen bereits verkraften kann. Unsicherheit führt an den Märkten häufig zu einer Seitwärtsbewegung. Und diese zeichnet sich in den US-Indizes inzwischen schon deutlich ab.
Diese Konsolidierung könnte sich fortsetzen und dazu führen, dass die Kurse in den USA ihren überkauften Zustand abbauen und mindestens an das untere Ende ihrer langfristigen Aufwärtstrends laufen.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 01.02.2014)