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Fed schwenkt von hawkish auf dovish um; Geduld lautet die neue Lösung

Veröffentlicht am 31.01.2019, 07:17
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Sobald das Wort “geduldig” auf den Bildschirmen auftauchte, als die US Federal Reserve ihr geldpolitisches Statement gestern am Nachmittag veröffentlichte, schoss der Dow um 100 Punkte in die Höhe.

Dow 15 Minute Chart, January 30, 2019

Der Index der US-Großkonzerne machte dann noch einen weiteren Satz um 150 Punkte nach oben und beendete den Handel 434,90 Punkte oder 1,77% höher als am Vortag.

Verschwunden aus der Veröffentlichung des Offenmarktausschusses der Fed (Federal Open Market Committee, FOMC) waren die “ausgeglichenen Risiken”, die noch im gemeinsamen Statement vom Dezember vorkamen. Auch die Erwartungen “einiger weiterer Erhöhungen des Leitzinskorridors” wurden nicht mehr erwähnt. An ihrer Stelle stand, “der Ausschuss wird geduldig sein” im Hinblick auf die Notwendigkeit weiterer Anpassungen.

Fed-Chef Jerome Powell hatte seine erste Pressekonferenz nach einer FOMC-Sitzung in mehr als einem Jahr, bei der es keine Zinserhöhung gab und machte die Botschaft sonnenklar. Konjunkturelle Gegenströmungen suggerieren, dass “geduldig auf höhere Klarheit warten” der beste Ansatz ist. Der Gesamteffekt von Entwicklungen in der Wirtschaft und der Finanzwelt der vergangenen Monate “rechtfertigt eine geduldige Wartehaltung”. Die Formulierung “verhaltener Inflationsdruck” bedeutet, dass der Ausschuss “geduldig sein wird”. Tiefere Ölpreise und abnehmende finanzielle Ungleichgewichte machen “geduldig sein” derzeit zur besten Unterstützung für die Konjunktur.

Als Powell Fragen beantwortete, schien es fast so, als habe er einen Spickzettel vor sich, der ihn daran erinnerte, das Wort “geduldig” in seine Antworten einzufügen, da dieses auf der Pressekonferenz immer wieder fiel. Die Ausschussmitglieder hatten ihre neue geduldige Haltung schon bei ihren öffentlichen Auftritten im neuen Jahr durchblicken lassen und das Protokoll der Sitzung im Dezember, das im Januar erschien, enthielt schon die exakte Formel “verhaltener Inflationsdruck”, was dem Gremium Spielraum gab, “geduldig zu sein”.

Das i-Tüpfelchen war das gesonderte Statement zur “Umsetzung der Geldpolitik und Normalisierung der Bilanzsumme”. Wie Powell bei der Eröffnung der Pressekonferenz klar machte, hat das geldpolitische Gremium entschieden, dass es die Bilanzsumme höher als zuvor gedacht lassen muss, da die Banken jetzt mehr Liquidität benötigen.

Der Ausschuss evaluiert jetzt den “richtigen Zeitpunkt” für die Beendigung der laufenden quantitativen Lockerung. In anderen Worte, es wird mit dem Abbau der Bilanzsumme viel früher aufhören, als anfänglich erwartet.

Ob die Fed das Tempo ihrer derzeitigen Abflüsse aus der Bilanz verlangsamen wird und was für einen Mix sie als mehr oder weniger permanentes Portfolio behalten wird, wird noch bestimmt werden müssen.

Die Investoren entschieden, es geht nicht lockerer als dies. Zusammen mit dem Anstieg des Dows, fielen die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen auf 2,694%, von 2,73% vor der Bekanntmachung. Der Dollar verbilligte sich um etwa 0,17%, gemessen am ICE US-Dollarindex.

Die 180 Grad Wende vom Ton des Statements vom Dezember und der Pressekonferenz sorgt einige Analysten. Ihre Befürchtung: Die Fed hat auf das damalige Marktecho überreagiert und ist jetzt zu taubenhaft, nachdem sie zuvor zu hart gewesen war. Die meisten allerdings sind einfach nur froh, dass die Fed sich nicht länger verpflichtet fühlt, die Zinssätze anzuheben, sondern zurück in eine Wartestellung gegangen ist. Sie begrüßten die Bereitschaft der Fed eine Wende zu vollziehen, wenn die Umstände dies erfordern.

Die Terminmärkte deuten jetzt an, dass die Investoren keine weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr erwarten. Das Punktediagramm (dot-plot) der Zinsprognosen der einzelnen Ausschussmitglieder wird in sieben Wochen bei der Märzsitzung erscheinen und zeigen, in welchem Maße die Vorhersagen der Entscheider sich mit denen des Marktes decken.

Einige Analysten warnten, dass die Fed in diesem Jahr noch eine weitere Wende zurück zu einer Straffung der Geldpolitik vollziehen könnte, sollte die Konjunktur im Gegensatz zu den derzeitigen Erwartungen robust bleiben und Inflationsdruck aufkommen.

Aber viele denken, dass die Fed schon das Ende eines Zyklus erreicht hat. Powell wich Fragen aus, ob der gegenwärtige Zinskorridor der Fed Funds Rate von 2,25-2,50% das Ende vom Lied ist und meinte nur, dass dies “im Bereich” des natürlichen oder neutralen Zinsniveaus liege, das die Fed erreichen will und bei dem das Wachstum weder angeheizt noch gebremst wird.

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