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Fed Watch: Aggressivere Geldpolitik erhöht die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung

Veröffentlicht am 04.04.2022, 16:14
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die gefürchtete Inversion der Renditekurve ist nun eine vollendete Tatsache, ausgelöst durch den sich abzeichnenden Konsens, dass die US-Notenbank die Zinsen aggressiver anheben wird. Dies führte zu einem Abverkauf bei den US-Staatsanleihen, wobei die zweijährige Treasury-Note am stärksten betroffen war, mit dem Ergebnis, dass ihre Rendite über die der zehnjährigen Treasury stieg.
US 10-2 Jahres Renditekurve

Eine derartige Inversion der Renditekurve hat in der Vergangenheit immer eine Rezession eingeläutet, allerdings war der Zeitpunkt nie genau bestimmbar. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Straffung der Geldpolitik, die sich in höheren Zinsen am kurzen Ende niederschlägt, die Nachfrage dämpft und eine Rezession auslöst, die längerfristig zu einer Lockerung der Geldpolitik und niedrigeren Zinsen führen wird.

Die Präsidentin der Notenbank von San Francisco, Mary Daly hat sich früher stets für eine allmähliche Anhebung der Zinssätze eingesetzt und gehört nun zu den Befürwortern rigoroserer Maßnahmen der Fed. In einem Interview mit der Financial Times sagte sie am Freitag, dass die Chancen für eine Anhebung um 50 Basispunkte anlässlich der nächsten Sitzung im Mai nun gestiegen seien.

„Wenn es bis zur nächsten Sitzung keine negativen Überraschungen gibt, spricht vieles für die 50 Basispunkte. Ich bin zuversichtlicher, dass diese frühzeitigen Anpassungen angemessen sind.

Die starken Daten bei den Neueinstellungen im März, die die Arbeitslosenquote von 3,8 % auf 3,6 % sinken ließen, deuten darauf hin, dass ein robuster Arbeitsmarkt einer restriktiveren Geldpolitik standhalten kann, auch wenn er weiterhin Druck auf Löhne und Preise signalisiert.

Der von der US-Notenbank verwendete Inflationsindikator, der Index der persönlichen Konsumausgaben, wies bei seiner Veröffentlichung am vergangenen Donnerstag auf einen Anstieg im Februar von 6,4 % gegenüber dem Vorjahr auf. Selbst die sogenannte Kerninflationsrate, die von den Entscheidungsträgern der Fed genau beobachtet wird, weil sie die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, stieg im Jahresvergleich um 5,4 %. Beide Datenpunkte zeigen deutliche Anstiege gegenüber den vorherigen Werten.

Der Chef der Fed von St. Louis, James Bullard, der bei der Abstimmung des Offenmarktausschusses im März gegen eine Anhebung des Leitzinses um einen Viertelpunkt gestimmt hatte, weil er sich eine stärkere Erhöhung wünschte, wiederholte seine Forderung nach einer schnellen Straffung der Geldpolitik. Er schrieb letzte Woche auf der Website der Regionalbank folgendes:

„Der Arbeitsmarkt hat sich in fast allen Bereichen vollständig von der Rezession erholt und ist in mehreren Bereichen über das Niveau vor der Rezession hinaus gestiegen. Außerdem liegt die Inflation deutlich über der 2%-Marke, die der Offenmarktausschuss (FOMC) mit Preisstabilität gleichsetzt, und die Geldpolitik wurde nicht an diese makroökonomischen Bedingungen angepasst. Deshalb ist es notwendig, dass das FOMC die akkommodierende Geldpolitik beendet.

Die Fed hat erklärt, dass sie eine Weile Daten oberhalb ihres Inflationsziels tolerieren wird, um einen Ausgleich zu ermöglichen. Bullard erwartet jedoch, dass der PCE-Kerndeflator für die persönlichen Konsumausgaben im Zeitraum 2019 bis 2023 unter Verwendung der eigenen Prognosen der politischen Entscheidungsträger 2,9 % betragen würde, was deutlich über dieses Ziel hinausschießt. Wenn die Fed nicht schnell handelt, um die Zinssätze zu erhöhen und den 9 Billionen Dollar schweren Anleihebestand abzubauen, so warnt er weiter, „riskieren wir, die Glaubwürdigkeit der Politik im Hinblick auf das Inflationsziel von 2 % zu verspielen.“

Die Fed-Politiker propagieren immer noch, dass ihr Ziel eine weiche Landung der Wirtschaft ist. Der Chef der New Yorker Fed, John Williams, ein unverbesserlicher Optimist, hält dieses Ergebnis nach wie vor für erreichbar, wenn die Fed ihre Geldpolitik im Einklang mit anderen Ländern strafft:

„Diese Maßnahmen sollten es uns ermöglichen, die sprichwörtliche weiche Landung so zu bewältigen, dass uns eine anhaltend starke Wirtschaft und ein starker Arbeitsmarkt erhalten bleiben. Beide Parameter sind gut aufgestellt, um einer strafferen Geldpolitik standzuhalten. Ich rechne damit, dass die Wirtschaft in diesem Jahr weiter wächst und die Arbeitslosenquote in der Nähe ihres derzeitigen Niveaus verharrt.“

Andere Analysten sind nicht so zuversichtlich. Lisa Shalett, Chief Investment Officer bei Morgan Stanley (NYSE:MS) Wealth Management, nannte drei Gründe, warum die Hoffnung auf eine sanfte Landung trügerisch sein könnte: überbewertete Aktien, Unterschätzung der Auswirkungen des Abflusses von Anleihen aus dem Fed-Portfolio und der Irrglaube, dass die Fed intervenieren wird, um die Anleger am Aktienmarkt zu schützen.

In jedem Fall kann die Fed nicht auf eine gute Erfolgsbilanz zurückblicken, wenn es darum geht, eine weiche Landung hinzubekommen. Dieses Mal steht sie vor der zusätzlichen Herausforderung externer Schocks durch die Invasion in der Ukraine und die anschließenden Versorgungsunterbrechungen.

Alan Blinder, ein ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Fed, hat festgestellt, dass die Fed in den vergangenen 11 Zyklen der geldpolitischen Straffung nur eine weiche Landung geschafft hat. Selbst wenn zwei Fälle nicht als offizielle Rezession zu bewerten sind, weist die Erfolgsbilanz acht harte Landungen auf. Das sind keine guten Aussichten.

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