US-Konjunktur zeigt Bremsspuren – Rezessionsgefahr aber weiterhin gering

Veröffentlicht am 27.03.2025, 08:15

Aktuelle Daten, die am Montag veröffentlicht wurden, bestätigen, dass die US-Wirtschaft weiterhin wächst, und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Rezession begonnen hat oder unmittelbar bevorsteht, ist immer noch gering. Die sich rasch verändernde Situation bei den Zöllen könnte die Aussichten verändern, im Moment jedoch scheint die Wirtschaftstätigkeit relativ stabil zu sein.

Betrachten wir als ersten den Chicago Fed National Activity Index, der zeigt, dass sich die US-Wirtschaftstätigkeit im Februar erholt hat. Die monatlichen Werte haben sich im letzten Monat verbessert, der Dreimonatsdurchschnitt ist sogar auf ein Dreijahreshoch gestiegen. In beiden Fällen zeigen die Daten ein solides Wachstumstempo und liegen weit über Werten, die auf eine rezessive Entwicklung hindeuten.

Chicago Fed National Activity Index

Natürlich beinhalten die Februar-Daten nicht die Auswirkungen der Zölle, die sich frühestens im März bemerkbar machen könnten. Es wird noch mindestens mehrere Wochen dauern, bis sich ein klares Bild über die Entwicklung in diesem Monat abzeichnet, die gestern veröffentlichten Daten der PMI-Umfrage deuten aber darauf hin, dass der allgemeine Trend weiterhin stabil ist.

Das Wachstum der US-Konjunktur hat sich im März verstärkt und ist auf ein 3-Monats-Hoch gestiegen. Dieser Trend lässt sich aus dem US PMI Composite Output Index ablesen, einem umfragebasierten Indikator für das Bruttoinlandsprodukt (BIP}}. Eine Belebung des Wachstums in der Dienstleistungsbranche trieb diesen Aufschwung an, während die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe nachließ.

US-Einkaufsmanagerindex  vs. BIP

"Ein willkommener Aufschwung im Dienstleistungssektor im März hat zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum am Ende des ersten Quartals beigetragen", kommentiert der Chief Business Economist von S&P Global Market Intelligence. "Die Umfragedaten signalisieren jedoch, dass die Wirtschaft im März mit einer annualisierten Rate von 1,9 % und im gesamten Quartal mit nur 1,5 % gewachsen ist, was auf eine Verlangsamung des BIP-Wachstums im Vergleich zu Ende 2024 hindeutet."

Trotz dieser optimistischen Daten scheint die US-Wirtschaft immer noch in Richtung einer Verlangsamung im Vergleich zum Ende des Jahres 2024 zu tendieren. Wie CapitalSpectator.com letzte Woche berichtet hat, lässt der Median der BIP-Schätzungen für das erste Quartal auf eine starke Verlangsamung der Produktion in den ersten drei Monaten des Jahres schließen.

Der US Business Cycle Risk Report, eine Schwesterpublikation von CapitalSpectator.com, weist darauf hin, dass die Analyse einer Reihe von Konjunkturindikatoren ein relativ positives Profil der bisher veröffentlichten Daten im Hinblick auf die Einschätzung des Echtzeit-Rezessionsrisikos zeigt.

Der Newsletter verwendet für die Bewertung der Wahrscheinlichkeit eines vom NBER definierten Abschwungs vor allem die Aggregation mehrerer Indikatoren, um so eine implizite Wahrscheinlichkeitsschätzung zu erhalten. Laut diesem Verfahren ist das Echtzeit-Rezessionsrisiko i praktisch null.

CRPI Index - tägliche Schätzungen

Die Ökonomen äußern sich allerdings zunehmend pessimistisch und haben nach einer CNBC-Umfrage ihr geschätztes Rezessionsrisiko auf den höchsten Stand seit sechs Monaten erhöht. Die 32 Befragten (Fondsmanager, Strategen und Analysten) schätzten die Wahrscheinlichkeit einer Rezession mit 36 % deutlich höher als noch im Januar (23 %) ein.

Bisher stimmt die Prognose nicht mit den Echtzeitdaten überein. Sollte es zu einer Konvergenz kommen und beide Seiten dieser Medaille ein erhöhtes Rezessionsrisiko signalisieren, ist es Zeit, sich Sorgen zu machen. Bisher ist herrscht ein vorsichtiger Optimismus vor.

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