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Die Tage des starken Dollars könnten bereits gezählt sein

Veröffentlicht am 01.04.2022, 14:29
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Der US-Dollar hat in den letzten Monaten erheblich zugelegt, als die Zinssätze in den USA in die Höhe schnellten und die Fed weiter Zinserhöhungen ankündigte. Dieser Anstieg ist allerdings in letzter Zeit ins Stocken geraten und könnte in den kommenden Wochen vor einer Trendwende stehen, wenn der Euro stärker werden sollte. 

Der technische Chart zeigt ein sehr bedrohliches Umkehrmuster, auch als Triple Top bekannt, und auch wenn diese Prognose nicht in Stein gemeißelt ist, könnte dies der Anfang vom Ende des Dollar-Höhenflugs sein, da er zudem noch mit einem langfristigen Aufwärtstrend konfrontiert ist, der vor fast einem Jahr begann. 

Die technische Schwäche des Dollars ist dem Euro zu verdanken

Die jüngste Umkehr des Dollar-Index ist auf den Anstieg der Renditen in Europa zurückzuführen, wo die Anleger nun das Risiko von Zinsanhebungen seitens der EZB einkalkulieren. Dies hatte bereits eine deutliche Erholung des Euro gegenüber dem Dollar zur Folge, so ist der Euro gegenüber dem Dollar von etwa 1,08 Anfang März auf etwa 1,11 gestiegen. EUR/USD Daily
Dies führte dazu, dass der Dollar-Index bei 99,25 auf einen extremen technischen Widerstand stieß und eine Unterstützung bei 97,75 fand, das Ergebnis ist seit Anfang März eine Trading-Range. Sollte der Dollar-Index allerdings unter 97,75 fallen, ist wahrscheinlich ein weitaus stärkerer Rückgang, insbesondere gegenüber dem Euro, zu erwarten. 
DXY Daily

Dies könnte dazu führen, dass der Dollar-Index auf ein nächstes Unterstützungsniveau um 96,30 fällt, was den langfristigen Aufwärtstrend, der die Währung über ein Jahr getragen hat, in Frage stellen würde. Das wäre für den Dollar problematisch, da ein Break dieses Aufwärtstrends einen weiteren Rückgang des Index signalisieren würde. 

Das Kalkül der Fed

Das wäre ein schwerer Schlag, insbesondere für die Fed und ihren Kampf gegen das Inflationsgespenst. Ein schwächerer Dollar würde die Preise für Rohstoffe in die Höhe treiben. Wenn man bedenkt, wie wenig der stärkere Dollar den Kosten von Rohstoffen wie Öl und Kupfer zugutekam, kann man davon ausgehen, das ein schwächerer Dollar die ganze Situation wahrscheinlich deutlich verschlimmern wird. 

Ein wichtiger Hinweis auf die künftigen Entwicklungen wird jedoch wahrscheinlich schon am 6. April kommen, wenn das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank für den Monat März veröffentlicht wird. Diese Protokolle werden den Anlegern wahrscheinlich Aufschluss darüber geben, wie aggressiv die Fed in Zukunft vorgehen wird und welche Pläne sie möglicherweise hat, ihre Bilanz zu kürzen. Diese Protokolle werden dem Markt Anhaltspunkte und Informationen liefern, um sich ein Bild darüber zu machen, ob der Dollar fallen wird. 

Sollte die US-Notenbank jedoch aggressiver auftreten als bis dato erwartet, könnte das den Dollar-Index noch höher treiben. Das Triple-Top-Muster kann nämlich erst dann bestätigt werden, wenn die Unterstützung bei 97,75 durchbrochen wird. Sollte sich der Dollar-Index festigen und über den Widerstand bei 99,25 steigen, wird er vermutlich wieder ein Niveau von über 100 (wie bereits im März 2020) ansteuern. 

Die nächsten Tage dürften entscheidend für den Dollar-Index sein und werden möglicherweise teuer, falls der Dollar einen deutlichen Einbruch hinnehmen muss. Der Zeitpunkt könnte nicht schlechter sein, da die Fed dadurch eines ihrer wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Inflation zum ungeeignetsten Zeitpunkt einbüßen würde. 

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