- Berichtet zum Q2 2020 am Dienstag, dem 17. Dezember, nach Ende des regulären Handels an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 17,6 Mrd USD
- GpA-Prognose: 2,82 USD
Seit dem Höhepunkt Anfang letzten Jahres befindet sich die Aktie der FedEx Corporation (NYSE:FDX) (DE:FDX) auf Talfahrt, als der größte Paketdienst der Welt keine klaren Zukunftsperspektiven abgeben kann.
Als der in Memphis, im US-Bundesstaat Tennessee, ansässige Spediteur im September seinen Abschluss für das erste Quartal 2020 veröffentlichte, senkte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Jahr, da die Verschlechterung des Konjunkturumfelds, ausgelöst durch den Handelsstreit zwischen den USA und China, dem Expressversandgeschäft des Unternehmens schadete - das allgemein als Barometer für die Weltwirtschaft gilt.
Der Transportriese stellt nun einen Rückgang des Gewinns pro Aktie im laufenden Geschäftsjahr von zwischen 16 und 29% in Aussicht, während er im Juni noch einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich vorhergesagt hatte. FedEx senkte zudem auch den Umsatzausblick.
In einer Telefonkonferenz machte Fred Smith die zunehmenden Spannungen und Unsicherheiten in der Handelspolitik verantwortlich und CEO Fred Smith erklärte: „Die Weltwirtschaft schwächt sich weiter ab und wir unternehmen Schritte, um Kapazitäten abzubauen.“
Die Gewinnwarnung folgt auf einen Gewinnrückgang um 11% im ersten Quartal, der auf die Schwäche der Express-Sparte zurückzuführen ist, die Pakete per Jet verschickt und besonders anfällig für Störungen im Welthandel ist.
Kurseinbruch
Dieser anhaltende Sog schickte die FedEx-Aktie seit Januar 2018, als sie ein Rekordhoch erreichte, um etwa 40% in die Tiefe. Die Aktie hat im vergangenen Monat aufgrund der Hoffnungen auf einen Handelsabschluss mit den USA und China etwa 4% an Wert gewonnen. Gestern beendete sie den Handel um 1% tiefer zu 164,10 USD.
In diesem Zusammenhang werden die heute veröffentlichten Zahlen von FedEx generell wichtig sein, ob in ihnen schon Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage abzulesen sind, da die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sich bereit zeigen, die Zölle zu senken und einen umfassenden Handelskrieg abzuwenden. Abgesehen von diesem Optimismus in Bezug auf die Weltwirtschaft hat FedEx auch hausgemachte, strukturellen Probleme zu lösen.
Der größte sind die andauernden Probleme des Unternehmens in Europa nach der kostspieligen Übernahme der niederländischen TNT Express (OTC:TNTEF) in 2015. Diese Transaktion ist immer noch nicht verdaut und hat es nicht geschafft, Werte freizusetzen, wie es sich die Investoren erhofft hatten.
FedEx teilte im März mit, dass die Integrationskosten für die Akquisition bis zum Geschäftsjahr 2021 voraussichtlich 1,5 Milliarden US-Dollar übersteigen werden und es zu einer weiteren Eskalation kommen könnte. Die Herausforderungen bei der Integration und die sich verlangsamende Konjunktur in Europa haben Zweifel an den Vorteilen des TNT-Deals geweckt, wobei einige Analysten die Weisheit hinter diesem massiven Vorhaben in Frage stellen.
Angesichts der sich abschwächenden Konjunktur hat FedEx auch seine Geschäftstätigkeit umstrukturiert, um dem Anstieg der Bestellungen im Onlinehandel Rechnung zu tragen. Vor kurzem endete der Vertrag mit Amazon (NASDAQ:AMZN) und es wurden Pläne angekündigt, eine Zustellung nach Hause sieben Tage die Woche anzubieten und mehr Pakete selbst auszuliefern, die bisher über den US-Postdienst verschifft wurden.
Fazit
Das Q2-Ergebnis von FedEx sollte helfen, die Unsicherheit über die Zukunftsaussichten lindern und einen Hoffnungsschimmer auf eine Erholung bieten, wenn die Weltwirtschaft nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und China aus dem Gröbsten heraus ist. Wir rechnen jedoch nicht mit viel Schwung nach oben bei der Aktie, es sei denn, das Unternehmen ist in der Lage, seine strukturellen Probleme zu lösen und sein kriselndes Geschäft in Europa wiederzubeleben.