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Fed-Vorschau: Erhöhung eingepreist; Fokus liegt auf den Zinsprognosen

Veröffentlicht am 25.09.2018, 19:44

Ein Anstieg der maßgeblichen Fed Funds Rate, dem US-Leitzins, auf einen Zielkorridor zwischen 2,00%-2,25% ist seit langem für die morgige Sitzung der Entscheider bei der Federal Reserve eingepreist.

Die Investoren werden stattdessen vor allem das Punktediagramm ("Dotplot") der Erwartungen künftiger Zinserhöhungen im Auge haben, ob diese die Vorhersage vom Juni einer vierten Zinserhöhung in diesem Jahr im Dezember aufrechterhalten wird. Sogar noch wichtiger dürfte werden, ob drei weitere Zinserhöhungen für das kommende Jahr eingeplant sind, die den Refinanzierungssatz bis Ende 2019 auf 3,00%-3,25% steigen lassen würden.

Die andere starke Erwartung, ausgehend von den jüngsten Bemerkungen von Fed-Chef Jerome Powell, ist, ob das Wort “accommodative” (unterstützend) in der Beschreibung der Geldpolitik in dem gemeinsamen Statement fallengelassen wird. Eine solche Änderung würde der Fed den Freiraum geben, die Zinsen auf die mysteriöse “neutrale Rate”, bei der das Wachstum weder stimuliert noch gebremst wird, oder sogar darüber hinaus anzuheben.

Vor dem Hintergrund einer robusten Konjunktur haben die Investoren die härtere Gangart der Fed willkommen geheißen, als sie an ihren geplanten graduellen Zinserhöhungen festhält, während sie es gleichzeitig erlaubt, dass ihre Bilanzsumme schrumpft, da sie einige ihrer fällig werdenden Wertpapiere nicht umlegt, d.h. das Bargeld aus dem Markt nimmt. Dieser Prozess ist als "quantitative tightening" oder quantitative Verknappung bekannt, die das Gegenteil der bekannten quantitativen Lockerung ist.

Die großen Aktienindizes sind auf Rekordstände gestiegen, aber die Verunsicherung über die Entwicklung der Handelsbeziehungen und die Länge des Erholungszyklus halten die Investoren wach und die Aktienmärkte volatil. Es wird also mehr Aufmerksamkeit den BIP-Vorhersagen zukommen, die als Zusatzmaterial zur Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) herauskommt. Während die Prognosen in 2018 nach oben revidiert wurden, sind die Aussagen für die Zeit dahinter unverändert geblieben. Jegliche Bewegung bei diesen Schätzungen könnte die Zinserwartungen dämpfen.

Falken haben die Oberhand

Am stärksten dürften die Investoren die Pressekonferenz von Bankchef Powell im Hinblick auf jegliche Nuancen beim Konjunkturausblick und der Geldpolitik selbst unter die Lupe nehmen. Powell, der selbst kein Ökonom ist, hat das traditionelle Fed-Geschwafel zugunsten der englischen Sprache aufgegeben. Aber er hat sich dennoch als geschickt erwiesen, nicht zu viel zu verraten. Und so bleibt es eher wahrscheinlich, dass er einfach wiederholen wird, dass die Fed weiter von ihrer Strategie gradueller Zinserhöhungen überzeugt bleibt, die von einem graduellen Abbau ihrer Wertpapieranlagen begleitet werden.

Die jüngsten Anmerkungen von Fed Gouverneurin Lael Brainard, die von vielen als das Gehirn hinter dem unterbesetzten Gouverneursrat der Bank angesehen wird, haben die Frage aufkommen lassen, ob die neutrale Zinsrate, die die Schlusslinie der Zinserhöhungen markieren sollte, tatsächlich ein bewegliches Ziel darstellt. “Mit staatlichem Stimulus in Aussicht, der über die kommenden zwei Jahre Rückenwind geben sollte, ist es vernünftig zu erwarten, dass die neutrale Rate auf kürzere Sicht etwas höher als die auf längere Sicht ist,” sagte sie in diesem Monat in einer Rede in Detroit.

Zusammen mit ihrer Bereitschaft Entschuldigungen für die tiefen langfristigen Renditen zu finden und die Sorgen über eine Inversion der Zinsstrukturkurve herunterzuspielen—wenn die kurzfristigen Zinsen über den langfristigen liegen—würde diese Analyse die Tür für die Fed öffnen, über drei Viertelprozentanhebungen im nächsten Jahr hinaus zu gehen, solange die Konjunktur auf Volldampf läuft, ohne das dies als restriktiv angesehen werden könnte.

Ein Konsens für eine straffere Geldpolitik scheint sich im FOMC anzubahnen, trotz der traditionellen Spaltung des Rats in Falken und Tauben. Langgediente Präsidenten von Regionalniederlassungen wie Charles Evans von Chicago und Eric Rosengren von Boston werden im nächsten Jahr im Panel stimmberechtigt werden, aber ihre jüngsten Äußerungen lassen vermuten, dass sie die derzeitige Geldverknappung unterstützen. Fünf der Chefs der 12 regionalen Niederlassungen werden jedes Jahr auf einen stimmberechtigten Posten rotiert, wobei New York ein Dauerstimmrecht hat.

Der jüngst in seinem Amt bestätigte Fed-Vize Richard Clarida wird zum ersten Mal an einer FOMC-Sitzung teilnehmen und sich mit Sicherheit an den Konsensus halten. Die anderen drei Kandidaten, die den Gouverneursrat auf seine volle Besetzung von sieben bringen wird, erwarten immer noch ihre Amtsbestätigung, sind aber alle bewährte, pragmatische Ökonomen. Es gibt kaum Grund anzunehmen, dass Powells ausgegebener Kurs in Zweifel gestellt wird.

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