Neben dem Energie- zeigt derzeit auch der Finanzsektor große Stärke. Der Grund: die Hoffnung auf die baldige Ankunft von Impfstoffen hellt die konjunkturellen Perspektiven auf. Das ist gut fürs Bankgeschäft, schließlich erhöht sich damit die Gewinnmarge der Finanzinstitute. Den Banken in die Karten spielt außerdem die Tatsache, dass sich der Ölpreis dynamisch erholt hat. Das ist deshalb wichtig, weil die Kreditinstitute in den USA insbesondere an den Ölsektor Gelder ausgeben. Durch den zuletzt niedrigen Ölpreis waren jedoch einige Ölgesellschaften von einer Pleite bedroht. Dieses Risiko dürfte vor dem Hintergrund einer steigenden Ölnachfrage, was höhere Ölpreise impliziert, jedoch abnehmen. Damit sinkt auch die Gefahr fauler Kredite in den Bankbilanzen.
Diese Euphorie spiegelt sich derzeit im Finanzsektor wider, der vom Financial Select Sector SPDR® ETF (NYSE:XLF) nachgebildet wird. Mit 28,69 Dollar erreichte der Fonds, der Werte wie JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM), Goldman Sachs Group Inc (NYSE:GS), Bank of America Corp (NYSE:BAC) und Citigroup Inc (NYSE:C) umfasst, den höchsten Stand seit Ende Februar.
Der Chart des Finanz-ETFs sieht dank des jüngsten Ausbruchs aus dem symmetrischen Dreieck äußert konstruktiv aus und suggeriert auf kurzfristige Sicht weitere Zugewinne, bevor eine größere Korrektur einsetzen könnte. Schließlich notiert der XLF nicht nur oberhalb seiner wichtigsten Glättungslinien - 50, 100 und 200 Tage - sondern ihm ist auch der Spurt über den horizontalen Schlüsselwiderstand bei 25,59 Dollar gelungen.
Auf der Oberseite rückt als nächstes das Ziel um 29,76 Dollar in den Fokus, bevor die Investoren ihren Blick auf die psychologisch bedeutende Marke von 30,00 Dollar richten könnten.
Ein Rückfall in das symmetrische Dreieck bei 25,20 Dollar wäre ein negatives Zeichen und würde die positive Ausgangslage des XLF negieren.