■ Renditen italienischer und spanischer Staatspapiere steigen weiter.
■ Mario Monti gewinnt Vertrauensabstimmung.
■ US-Kongress einigt sich auf kurzfristige Verlängerung der Lohnsteuererleichterungen.
Markttechnik
Bei dünner Handelsaktivität hat sich der Bund-Future gestern per saldo kaum von der Stelle gerührt. Auch heute rechnen wir mit keinen großen Sprüngen, sondern weitgehend mit einer Seitwärtsbewegung.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator befindet sich im positiven Bereich.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich in der Mitte der neutralen Zone.
Marktkommentar
Das Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. Entsprechend dünn ist bereits die Handelsaktivitätam Rentenmarkt. Sowohl die Rendite 10jähriger T-Notes als auch die der Bunds gleicher Laufzeit hat sich zuletzt weitgehend seitwärts knapp unterhalb der Marke von 2% bewegt. Der Druck auf Italien und Spanien bleibt allerdings unverändert hoch, denn die Renditen ihrer
Staatspapiere sind gestern weiter nach oben geklettert. Entsprechend steht die Rendite 10jähriger italienischer Anleihen schon wieder knapp unter der Marke von 7%. Ausschlaggebend für die Entwicklung ist, dass der Langfristtender der EZB nur kurzfristig die Stimmung der Marktteilnehmer gehoben hat. Diese gehen zunehmend davon aus, dass die Banken das
erhaltene Geld wohl nicht in höherverzinsliche Staatsanleihen der EUR-Peripherie investieren werden – darüber war zuvor spekuliert worden. Es kursierten Meldungen, wonach die spanischen Banken die zusätzliche Liquidität nutzen werden, um anstehende Fälligkeiten – vor allem in der ersten Jahreshälfte – zu finanzieren. Insgesamt gibt es im kommenden Jahr
für den spanischen Bankensektor Fälligkeiten in Höhe von rund 130 Mrd. EUR. Die Renditen stiegen trotz der vom italienischen Premierminister Mario Monti und seiner Regierung gewonnenen Vertrauensabstimmung im Senat. Zuvor hatte schon das Repräsentantenhaus Monti das Vertrauen ausgesprochen, womit nun auch das anvisierte Sparpaket endgültig angenommen ist. Die Daten aus den USA waren gestern mehrheitlich recht positiv; die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben ihren rückläufigen Trend bestätigt, und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan deutet weiterhin auf eine sich merklich bessernde Stimmung bei den US-Konsumenten hin. Des Weiteren hat es eine Einigung im US-Kongress gegeben. Die
Republikaner haben nach langem Hin und Her doch eingelenkt und einer auf zwei Monate begrenzten Verlängerung von Lohnsteuererleichterungen zugestimmt – einer Maßnahme, die bereits vom Senat gebilligt wurde. Über eine darüber hinaus gehende Verlängerung muss der Kongress allerdings noch entscheiden.
Ungeachtet des bevorstehenden Jahresendes kommen heute noch einige wichtige Konjunkturdaten aus den USA. Da sind zum einen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüte sowie die Verkäufe neuer Häuser zu nennen. Nach den Rückgängen in den vergangenen beiden
Monaten könnten die Auftragseingänge im November deutlich gestiegen sein – das würde die sich in den letzten Wochen wieder etwas aufhellende Stimmung in der USWirtschaft widerspiegeln, die auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen beleben könnte. Die Verkäufe neuer Häuser sollten – ähnlich wie die anderen Daten zum USImmobilienmarkt – eine leichte Aufwärtstendenz zeigen. Die PCE Kernrate wird ebenfalls bekannt gegeben, dürfte aber im aktuellen Umfeld kaum wahrgenommen werden. Erwartet wird ein ähnliches Niveau wie im Vormonat.
In der Eurozone versiegt der Datenstrom zum Weihnachtsfest – die noch anstehenden Veröffentlichungen sind kaum beachtenswert und dürften daher keine Impulse für die Märktesetzen. Wir rechnen daher mit keinen großen Sprüngen beim Bund-Future mehr; erwartete Tages-Range 137,00 bis 138,30.
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