Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1028 (08.05 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1000 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.95 EUR-CHF oszilliert bei 1.0868.
An den Aktienmärkten griffen Investoren wieder zu, der DAX kletterte in Reichweite der 11.000 Punkte Marke, während bei Anleihen Verkaufsdruck herrschte. Bei den Devisen tat sich dagegen relativ wenig, so dass es die Meldung über eine ausgefallene Zinssenkung sogar in die Rubrik „letzte Nachrichten“ geschafft hat.
Im globalen Abwertungswettlauf der G10 Notenbanken ist dies eine Meldung wert. Die RBA erteilt den Erwartungen an eine weitere Zinssenkung eine vorübergehende Absage und hält sich die Türe für die anstehende Dezembersitzung auf. Der Dominoeffekt, dem sich kaum eine Notenbank entziehen kann, gilt eben auch in Down-Under. Es bleibt wohl bei einem Versuch die Methodik der vergangenen Monate zu durchbrechen, denn im Dezember wird aller Voraussicht nach die Senkung nachgeholt.
Weiter an Fahrt aufgenommen haben die europäischen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Der finale Einkaufsmanagerindex nach Markit für Europas verarbeitendes Gewerbe stieg auf 52,3 Punkte nach 52,0 im September. Besonders Italien konnte sich hervortun. Der Index sprang auf ein 3-Monatshoch von 54,1 Punkte. Auch in Deutschland bleibt die Ampel auf Grün gerichtet, der Wert stellt sich auf 52,1 Zähler.
Bemerkenswert ist auch der Trendverlauf Griechenlands, das zwar weiter im kontraktilen Bereich liegt, aber deutliche Gesundungstendenzen zeigt. Alle Länder bis auf Frankreich verzeichneten eine Zunahme von Bestellungen aus In- und Ausland. Dabei zeigen sich die Euroländer relativ immun gegenüber den abschwächenden Wirtschaften in den Schwellenländern. Unter dem Strich bleibt ein Auftragsplus das so stark ausfällt wie seit vier Monaten nicht mehr.
In der Übersicht:
Die Entwicklung des Einkaufsmanagerindex zeigt dass 2015 stabil über dem Vorjahr verläuft:
Die US-Zahlen des ISM-Institutes konnten dagegen weniger überzeugen. Nach einem marginalen Rückgang um 0,1 Punkte liegt der ISM-Index für den Sektor verarbeitendes Gewerbe bei nur noch 50,1 Zähler und damit minimal im Wachstumsbereich.
Aber etwas Positives hat diese Zahl dennoch, gerechnet wurde immerhin mit einem Absinken unter die Wachstumsschwelle auf 49,8 Punkte. Auffällig ist die Abwärtstendenz seit Ende 2014 (Ende des letzten QE-Programms).
Die gegenläufigen Verläufe zeigen weiter, wie absurd die Erwartungen an die Notenbanken sind, während die EZB im Dezember über eine Ausweitung des Wertpapierkaufprogramms entscheiden wird, gehen die Erwartungen an die FED in Richtung erster Zinsschritt. Die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Zinsschritt wird inzwischen bei 52% gesehen. Der beiliegende Chart verdeutlicht sehr anschaulich, wie weit sich die Aktienpreise des S&P500 inzwischen von fundamentalen Gesichtspunkten entfernt haben:
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung im Währungsverhältnis zwischen Euro und USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bendbreite 1.0800 – 1.1150 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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