Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0628 (08.02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0600 im nordamerikanischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.66. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0715.
Kurz vor dem lang ersehnten Fed-Termin zeigten sich verschiedene Wirtschaftsdaten in gemischter Verfassung.
Die Devisen- und Wertpapiermärkte sind seit Beginn der Woche in Lauerstellung gegangen. Deutschlands Konjunktur läuft weiter solide, wie die Finanzprofis dem ZEW-Institut bescheinigen und auch die Industrieproduktion zum Jahresauftakt fiel erfreulich stark aus.
Der grundsätzlich volatile ZEW-Konjunkturerwartungsindex stieg im Rahmen der Erwartungen von 10,4 auf 12,8 Punkte. Die Erwartungskomponente für die Euro Zone legte deutlich von 17,1 auf 25,6 Zähler zu.
Mit einem Wachstum von 0,9% im Berichtsmonat Januar fiel die Industrieproduktion unter den Erwartungen aus. Im Kontext beschwichtigt aber die Revision des Vormonats, der von -1,6% auf -1,2% heraufgesetzt wurde. Der Jahresvergleich zeigt eine Zunahme der Produktion gegenüber 2016 von 0,6%, hier wurde der Vormonat um 0,5% auf 2,5% revidiert. In den großen Volkswirtschaften Frankreich und Italien wurden Rückgänge (-0,3/-2,3%) vermeldet, während in Deutschland die Produktion deutlich um 3,3% zunahm.
Mit einem Anstieg von 0,3% fiel der Anstieg der Produzentenpreise deutlicher aus als erwartet. Man ging von unveränderten Preisen aus, nachdem es im Vormonat mit 0,6% eine deutliche Aufärtsbewegung gab. Da die Wirtschaft lange Zeit mit sehr niedriger Inflation konfrontiert war, ist nun einiges Terrain zurückzuerobern.
Viel wurde geredet, vieles wurde geschrieben. Jetzt ist es an der Zeit zu liefern. Heute Abend wird die US-Notenbank ihren Zielkorridor für die Fed Funds um 0,25% anheben. Alles andere wäre eine drastische Enttäuschung. Die quantitativen Paramter (Arbeitsmarkt, Inflation) stimmen – es wird sehr wichtig für die Fed sein, das passende Wording zu finden. Unsicherheiten ob der weiteren Schritte sind spürbar. Es kommt nun darauf an, die bisher prognostizierten weiteren Schritte in diesem Jahr nicht wieder ausfallen und im Vorfeld bereits mit Abschwächungen und Relativierungen vorgebaut wird. Letzte Ausfahrt könnten Wachstumssorgen sein, nachdem das Wachstum im letzten Jahr fast nur halb so stark ausfiel wie lange Zeit kolportiert wurde.
Es wäre angesichts der positiv verlaufenden globalen Konjunktur immer schwerer nachzuvollziehen, falls die Fed mögliche Wachstumssorgen der USA wieder in Beziehung zu anderen Märkten wie China brächten.
Der Terminkalender gibt die nächsten Sitzungstermine vor. Die gekennzeichneten Termine liefern neben dem Zinsentscheid jeweils neue Projektionen und eine Pressekonferenz. In der Regel bevorzugt die Notenbank diese Termine, um Entscheidungen zu verkünden, weil sie hier flankierend Stellung nehmen kann und die Möglichkeit hat, ergänzende Erklärungen abzugeben.
Mit einer klaren ablehnenden Position hat sich die niederländische Regierung um Mark Rutte gegenüber den türkischen Wahlkämpfern positioniert. Dies könnte ihr bei der heute stattfindenden Parlamentswahl den entscheidenden Vorteil gegenüber dem anderen Kandidaten Wilders bescheren. Die Wahllokale schließen allerdings erst um 21.00 Uhr…die Wahl wird keine Auswirkungen auf den heutigen Handel ausüben. Auch morgen sollte der von uns erwartete Fall, nämlich die Bestätigung der Regierung, keine Situation heraufbeschwören, die der Finanzmarkt neu bewertet.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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