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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1482 (07.54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1389 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.92. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.55 EUR-CHF oszilliert bei 1.0905.
Nach vielen Positivmeldungen haben wir wieder einen Dämpfer aus der Eurozone. Wie erwartet fiel die Industrieproduktion im zurückliegenden Monate mit -0,5 Prozent geringer aus als im Juli. Der Jahresvergleich fiel dann auch gleich deutlich schwächer mit 0,9 Prozent statt erwarteter 1,8 Prozent aus.
Nun aber zu dem dominierenden Thema US Zinswende. Der FED Konjunkturbericht „Beige Book“ lieferte ein geteiltes Bild. Während Arbeitsplätze unbesetzt bleiben, weil es an qualifizierten Arbeitskräften mangelt, legen die Löhne in den meisten Branchen nur sehr moderat zu. Andererseits wird der Außenwert des US-Dollar als ein größeres Problem gesehen. Dieser Belastungsfaktor wird sich nicht nur fortsetzen, sondern in den kommenden Monaten tendenziell verstärken, mit zunehmenden Zweifeln an der FED-Politik. Die letzten Daten lassen nur den Schluss zu, dass es in diesem Jahr nicht mehr zu der angestrebten Zinswende kommen kann…
Einen weiteren ernüchternden Monat gab es bei den US-Einzelhändlern zu vermelden. Um nur +0,1 Prozent stiegen die Verkäufe verglichen mit dem Vormonat. Ohne Autoverkäufe sah der Wert noch schwächer aus und fiel mit -0,3 Prozent negativ aus und so stark wie seit Januar nicht mehr.
Der Jahresvergleich stieg lediglich um 2,36 Prozent. Auch der August war kein Ruhmesblatt, der Monatswert wurde nachträglich von 0,2 auf 0,0 Prozent korrigiert.
Bemerkenswert war der Rückgang der Produzentenpreise. Der Rückgang fiel mit -0,5 Prozent so stark aus wie seit acht Jahren nicht mehr, nachdem der Wert im August stabil geblieben war.
Verkäufe der gesamten Wirtschaft gingen um -0,6 Prozent zurück, weshalb sich das Verhältnis Verkaufsmonate für gesamtes Lager weiter von 1,36 auf 1,37 Monate verschlechterte.
Dass sich angesichts der fortgesetzten Schwäche die Markterwartungen bezüglich Zinswende immer weiter nach hinten verschieben, verwundert nicht. Ein realistischer Termin wird erst im März gesehen, davor (Okt., Dez., Jan.) werden die Wahrscheinlichkeiten inzwischen deutlich unter 50 Prozent gesehen. Im Chart ist schön abzulesen, dass die Erwartungen ab 17. September (letzter Offenmarktausschuss-Termin) deutlich abgeknickt sind, im Anschluss haben weiter enttäuschende Konjunkturzahlen die Zuversicht bröckeln lassen.
Auch die Erwartungen wie stark die Erhöhung überhaupt ausfällt, werden verschwimmen.
Die angedeutete Dollarschwäche, wir sind heute früh bereits an die 1,1500-Schwelle herangelaufen, könnte sich im Laufe des Tages fortsetzen. Alles andere als eine Erholung der NY/Phily Fed Zahlen heute Nachmittag dürfte als Enttäuschung gewertet werden. Von der Preisfront sind hüben wie drüben keine anziehenden Signale zu erwarten, im Gegenteil zeigen sich die letzten Daten nochmals schwächer. Es könnte ein bitterer Dollar-Nachmittag werden.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0980 – 1.1010 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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