Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0648 (07.53Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0631 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.22 EUR-CHF oszilliert bei 1.0808.
Wir befinden uns schon in einer etwas paradoxen Situation. So steigen Dow und Co. in den letzten Tagen deutlich an und trotzdem gibt es Gewinne um US-Dollar. Dieses Muster verdutzt und sollte keinen längeren Bestand haben. Darüber hinaus haben Rohstoffe (besonders Gold und die Ölsorten WTI/Brent deutlich an Boden verloren). Nach den deutlichen Gewinnen im DAX ist heute von einer Verschnaufpause auszugehen. Spannend werden die Auswirkungen aus den erst heute 20.00 Uhr unserer Zeit veröffentlichten Daten aus dem letzten Offenmarktprotokoll der FED von Ende Oktober.
Die Aussagen aus diesem Protokoll besitzen die Relevanz, um uns in Regionen der Tiefstbereiche von März dieses Jahres, die um 1,0450 lagen, zu drücken. Es ist davon auszugehen, dass die Aussagen eine optimistische Gangart bekräftigen, was dem Dollar weiteren Auftrieb geben sollte. Nur werden diese Auswirkungen uns erst im morgigen Handel beschäftigen. Für heute erwarten wir dagegen einen richtungslosen Handel, da uns nur USDaten aus der zweiten Reihe am Nachmittag erwarten.
Eine erneute Drosselung der Produktion müssen die US-Unternehmen hinnehmen. Im Oktober gab es einen Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem September. In neun von zehn Monaten gab es damit rückläufige Produktionsdaten in den USA. Solche Muster treten in der Regel nur im Zusammenhang mit Rezession (zwei rückläufige BIP Quartale in Folge). Als Hemmnis zeigen sich deutliche Rücksetzer der globalen Nachfrage aufgrund des starken US-Dollars. Trotzdem zeigte sich, dass der Teilbereich „verarbeitendes Gewerbe“ um 0,4 Prozent zulegen konnte.
Der Auslastungsgrad von Maschinen und Anlagen lag mit 77,5 Prozent jedoch genauso hoch wie im Vormonat.
Auch der NAHB Housingbuilding Index / Homebuilder Sentiment hat ebenfalls den Rückwärtsgang eingelegt. Allerdings liegt der Wert auf einem sehr hohen Niveau. Der Index fiel von 65 auf 62 Punkte. Die heute zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen Baubeginne und Baugenehmigungen sollten sich ebenfalls in der Tendenz etwas schwächer zeigen.
Die US-Inflationszahlen zeigen eine Zunahme im Oktober um 0,2 Prozent. Die sogenannte Kerninflation, bei der volatile Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, lag um 1,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im vergangenen Monat wurde Sprit um 0,4 Prozent teurer, nachdem diese im September noch um 9 Prozent nachgegeben haben. Auch Elektrizität wurde teurer, allerdings blieb der Stromverbrauch wegen der milden Temperaturen geringer als zu dieser Jahreszeit üblich.
Aus unserer Leserschaft erreichen uns immer wieder Anfragen, die im Zusammenhang mit der aktuellen EZB-Politik stehen. Hierbei ist die niedrige Inflation Motiv für eine bevorstehende erneute Ausweitung der lockeren Geldpolitik.
Unsere kritische Haltung bezüglich der letzten (und anstehenden) Entscheidungen setzen wir als bekannt voraus. Auch der ehemalige SNB Präsident Roth kritisiert seine Notenbankerkollegen offen. O-Ton: "Ich glaube, die EZB-Politik ist zu weit gegangen", "Der Reform-Appetit ist nicht mehr da, man braucht nicht noch eine expansivere Geldpolitik in Europa. Man braucht Reformen". Die Doktrin viel hilft viel ist aber leider vorherrschend in Frankfurt…
Wichtig ist dabei zu wissen, wie welche Parameter auf die Rate wirken und wie angerechnet werden (Weight used in 2015). Wie zu erkennen ist, liegt die offizielle Inflationsrate in der Eurozone im Oktober bei nur 0,1 Prozent. Ohne die Energiekomponente läge sie bei 1,2 Prozent, ohne die Komponente Genussmittel und Lebensmittel zwischen 1,0 und 1,1 Prozent. Die gegenläufigen Effekte sind nur marginal, weil der Einfluss der Energiepreise sehr viel stärker (rückläufige Preise) berücksichtigt wird als Lebens- und Genussmittel (steigend).
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine negative Haltung im Währungsverhältnis zwischen Euro und USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0650 – 1.1100 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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