Forex Report per 02.03.2016

Veröffentlicht am 02.03.2016, 10:05
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0862 (07.12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0835 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0855.

Bei den US-Vorwahlen haben sich Trump und Clinton mit jeweils sieben gewonnenen Staaten durchgesetzt. Das Ergebnis von Alaska steht noch aus. Die Situation ist dabei bei den Republikanern eindeutiger als bei den Demokraten, wo Sanders immer noch eine Außenseiterchance hat. Sanders gewann in 4 Bundesstaaten.
Damit wurde die Erwartungshaltung an den Märkten bestätigt. Entsprechend kam es zu keinen wesentlichen Ausschlägen an den Märkten auf Basis dieser aktuellen Ergebnisse.

Die Senkung des Ausblicks für China durch die Ratingagentur Moody‘s nehmen wir zur Kenntnis. Marktrelevanz hatte sie aus guten Gründen nicht!

In dem Zusammenhang macht es Sinn, das von Moody‘s wohl übersehene USHaushaltsdilemma anzusprechen. Laut US-Treasury nahm die öffentliche Neuverschuldung (Public Debt) in den letzten fünf Monaten (Beginn des Haushaltsjahres in den USA 01. Oktober) um circa 975 Mrd. USD zu.

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Das Bild ist durch die kreative Haushaltsführung im Vorwege (Debt Limit) fraglos überzeichnet, aber es wird deutlich, dass die Defizite in den USA wieder zunehmen.
Was sagt die Tendenz zu höheren Haushaltsdefiziten bei gleichzeitiger Abschwächung der Wachstumsdynamik über die selbsttragenden Kräfte der US-Wirtschaft aus?
Die Devisenreserveposition der USA steht bei 220 Mrd. USD gegenüber circa 3.250 Mrd. USD in China. China handelt bei Fehlallokationen, wie sich derzeit bei dem angekündigten Arbeitsplatzabbau in defizitären Feldern der Ökonomie zeigt.
Man darf bezüglich der nächsten Bonitätseinschätzung der USA durch die Ratingagenturen gespannt sein.
„Food for thought!“

Der deutsche Arbeitsmarkt setzte per Februar weiter positive Akzente. Saisonal bereinigt ging die Zahl der Arbeitslosen um 10.000 zurück. Mit 2.723.000 Arbeitslosen wurde der niedrigste Wert seit 1991 markiert. Die Quote verharrte den Erwartungen entsprechend bei 6,2%.

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Die Arbeitslosenquote der Eurozone lieferte per Januar eine positive Überraschung mit einem Rückgang von zuvor 10,4% auf 10,3%. Hier wurde die geringste Quote seit September 2011 markiert.

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Auch der finale Wert des Markit Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion setzte für die Eurozone mit einem Anstieg um 0,2 auf 51,2 Punkte gegenüber dem vorläufigen Wert positive Akzente (Prognose 51,0). Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang von 52,3 auf 51,2 Punkte.

Bedenkt man, dass derzeit 70% aller global verfügbaren PMIs für diesen Sektor unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten oszillieren, ist diese Performance in der Eurozone bemerkenswert. Sie ist auch Ausdruck einer Widerstandsfähigkeit, die mit den umgesetzten Reformen in Verbindung steht.

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Hatten diese besser als erwarteten Daten der Eurozone vor dem Hintergrund der von Unsicherheiten geprägten Märkte einen Einfluss am Devisenmarkt?
Nein, das mag dem Ansehen der Markteffizienztheorie abträglich sein, mehr aber auch nicht.

Aus den USA erreichte uns ein Datensatz, der mit dem Begriff „Konjunktursonne“ in Verbindung gebracht werden darf.
Die Bauausgaben legten unerwartet per Januar um 1,5% im Monatsvergleich zu. Die Prognose lag bei +0,4%. Zusätzlich wurde der Vormonatswert von +0,1% auf +0,6% revidiert. Fraglos hat der milde Winter in weiten Teilen der USA dazu beigetragen, dennoch gilt es, diese Performance nicht klein zu reden.
Nachfolgender Chart, der die monatlichen Veränderungen abbildet, zeigt, dass dieser Sektor der US-Wirtschaft definitiv ein elementarer Baustein des US-Wachstums war und zunächst weiter ist.

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Ein Datensatz war besser als erwartet und dennoch Ausdruck der US-Konjunkturflaute. Der ISM-index für den Sektor Produktion legte von zuvor 48,2 auf 49,5 Zähler zu. Die Prognose lag bei 48,5 Punkten.
Der Index bewegt sich damit seit fünf Monaten unter der kritischen Schwelle von 50 Punkten, ganz im Gegensatz zu der Eurozone (32 Monate über 50). Damit wird eine Rezession in diesem Sektor der US-Wirtschaft gespiegelt. Wir reden von 12% des US-BIP und vor allen Dingen dem Teil der US-Wirtschaft, der gute Gehälter zahlt!

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Zwei US-Datensätze lieferten negative Signale:
Der Index, der den Ausblick im Dienstleistungssektor des Bundesstaats Texas abbildet, brach von -10,2 auf -19,2 Punkte ein und markierte den tiefsten Stand seit August 2011 respektive März 2009.

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Entscheidend ist in den USA die Entwicklung des Konsums, da circa 70% des BIP konsumabhängig sind.
Es gibt diverse Indikatoren, die die „Temperatur“ dieses Sektors messen. Wöchentlich wird der Redbook-Index veröffentlicht, der Aussagen über die Umsatztätigkeit im Konsum in einem Index abbildet.
In der letzten Berichtswoche kam es zu einem Rückgang um 2,4% nach zuvor -2,3%. Im Jahresvergleich stellt sich der Anstieg auf +0,6% (nicht inflationsbereinigt, Preisanstieg bei 2%) nach zuvor +1,2%.
Der aktuelle Indexstand markiert den tiefsten Wert seit 2009 – derartige Werte gibt es grundsätzlich nur in Phasen, die als rezessionsnah beschrieben werden.
„Food for thought!“

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Hatten die bedeutenden (Konsum, Dienstleistungssektor) und enttäuschenden US-Daten eine Marktwirkung am Devisen- und Finanzmarkt?
Nein …

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0700 – 20 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

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