Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1028 (07.46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0974 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.80 EUR-CHF oszilliert bei 1.0879.
Die Wahlen in der Türkei lieferten ein eindeutiges Ergebnis mit einer klaren Mehrheit für die AKP. Positiv ist anzumerken, dass damit eine klare und belastbare Grundlage für Verhandlungen mit der türkischen Regierung gewährleistet ist. Vor dem Hintergrund der Bewältigung der Flüchtlingskrise ist dieser Umstand konstruktiv.
Die Daten aus der Eurozone überzeugten am letzten Freitag:
Arbeitsmarktdaten sind nachlaufende Indikatoren. Mit anderen Worten reagiert der Arbeitsmarkt zeitversetzt auf eine Konjunkturerholung oder Konjunkturabschwächung. Überraschend sank die Arbeitslosenquote der Eurozone per Berichtsmonat September von zuvor 10,9% (revidiert von 11,0%) auf 10,8%. Die Prognose lag bei 11,0%.
Damit markierte die Quote den tiefsten Stand seit Januar 2012. Hier darf sich Herr Draghi wieder fragen, ob die Aggressivität in den nicht konventionellen Maßnahmen der EZB zum jetzigen Zeitpunkt ein von zentralbanktechischer Weisheit geprägter Zug ist.
Die Verbraucherpreise der Eurozone waren per Berichtsmonat Oktober laut erster Schätzung unverändert nach -0,1% im Vormonat.
Es sind die exogenen Kräfte der Rohstoffbewertung, die für die negative Entwicklung verantwortlich zeichnen. Rohstoffpreise lassen sich auch von Herrn Draghi nicht beeinflussen, es sei denn, er würde an diesen Märkten intervenieren.
Da sich die Basiseffekte aus der Rohstoffbaisse in den kommenden Monaten nivellieren werden, ist das Thema Preisdeflation ein vorübergehendes Phänomen.
Aus den USA erreichten uns eineseits enttäuschende Daten und eine im Sinne des Begriffs „unglaubliche“ konjunkturelle Entwicklung:
Persönliche Einkommen legten per September lediglich um 0,1% im Monatsvergleich zu. Die Prognose lag bei 0,2%.
Die persönlichen Ausgaben verzeichneten auf bereinigter Basis per September einen Anstieg um 0,1% und verfehlten damit die bei +0,2% liegende Marktprognose.
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan sank laut finaler Berechnung bezüglich des vorläufigen Werts von 92,5 auf 90,0 Punkte. Die Prognose lag bei 92,5 Zählern. Im Monatsverglich ergab sich ein Anstieg von 87,2 auf 90,0 Punkte.
Bezüglich der Zinswende mag es interessant sein, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher auf den niedrigsten Stand seit 2002 eingebrochen sind …
Der Blick auf den Chart verdeutlicht unter Schwankungen eine fallende Tendenz in der Stimmung der Verbraucher.
Der Ausreisser der Woche wurde aus Chicago geliefert:
Der Chicago Fed Manufacturing Index legte per Oktober von 48,7 auf 56,2 Punkt zu und markierte den höchsten Stand seit Januar 2015. Die Konsensusprognose lag bei lediglich 49,0 Punkten.
Innerhalb eines Monats soll also die Konjunkturlage in dem Bezirk Chicago, das von einer öffentlichen Pleite bedroht ist, im Sektor Produktion von Kontraktion auf Boom gedreht haben. Nun mag Illinois/Chicago auf einer Insel der Konjujkturseligen liegen. Fakt ist, dass dieser Bezirk dann eine ganz eigene vor der US-Gesamtwirtschaft unabhängige Zyklik hätte. Das nehmen wir hier in Bremen mit großem Erstaunen als eine potentielle Realität auf …
Der Produktionsindex zog um knapp 20 Punkte auf 63,4 Zähler an. Auch der Auftragsindex zog massiv an. Beide Indices markieren damit Höchststände für das laufende Jahr.
Fragezeichen werden jedoch gleich mitgeliefert. So sank der Beschäftigungsindex von zuvor 52,3 auf 50,6 Zähler.
Wir nehmen diese Daten zur Kenntnis.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung im Währungsverhältnis zwischen Euro und USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bendbreite 1.0800 – 1.1150 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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