Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0880 (07.25 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0772 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 118.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.75. EUR-CHF oszilliert bei 1.0850.
In der ersten Woche des neuen Jahres haben wir Verbalakrobatik seitens der EZB erleben dürfen, die die positiv überraschenden Daten der Eurozone gegen den negativen globalen Trend ignorieren. Damit wird seitens der EZB auch nicht hinterfragt, wie diese Performance möglich wurde und wird. Das ist bedauerlich, denn hinter dieser weder von der EZB noch vom Mainstream erwarteten Konjunkturentwicklung, die bezüglich den Konsums von
wiederkehrenden Einkommen und nicht vom Pump alimentiert wird, steht maßgeblich die
Reformpolitik.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch niedrige Rohstoffpreise diskretionäre Ausgabenmöglichkeiten der privaten Haushalte erhöhen und der durch die EZB-Politik ermöglichte schwache Euro unterstützende Elemente der aktuellen Konjunkturlage sind.
Umso erstaunlicher ist es, dass die EZB in ihrer Politik auf die Verbraucherpreise abstellt.
Schwache Rohstoffpreise beleben die europäische Binnenkonjunktur. Unter Herausrechnung der Rohstoffpreiseffekte oszilliert die aus dem eigenen Wirtschaftskreislauf resultierende Preisinflation um die Marke von 1%. Das ist nicht prekär. Erfordert das das aktuelle Maßnahmenpaket oder gar eine Verschärfung der QE-Maßnahmen?
Heute steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Der private Anbieter ADP hat mit einer angeblichen Ausweitung der Beschäftigung im Privatsektor um 257.000 Jobs bereits irritiert. Die belastbaren Nachrichten aus der US-Wirtschaft sind weit überwiegend von Schwäche geprägt. Die anekdotische Evidenz, die seitens diverser US-Unternehmen geliefert wird, steht jedem nachhaltigen Optimismus für den US-Arbeitsmarkt im Wege.
Wegen des schwachen Einzelhandelsgeschäfts entlässt Macys 3000 Arbeitnehmer.
Yahoo sieht sich gezwungen 1.000 Arbeitnehmer freizusetzen.
Alcoa schließt im laufenden Quartal die größte Aluminiumhütte in Warrick Indiana in den USA.
Wir lassen uns überraschen und verweisen darauf, dass nur die Arbeitslosenquote U-6 (zuletzt 9,9%) eine grundsätzliche Vergleichbarkeit mit dem Pendant der Eurozone erlaubt!
Datensätze Eurozone:
Der Economic Sentiment Indikator (Frühindikator) der Eurozone setzte unerwartete und starke positive Akzente mit einem Anstieg von zuvor 106,1 auf 106,8 Punkte. Die Prognose lag bei 106,1 Zählern.
Der Index markierte damit den höchsten Stand seit April 2011!
Wir hoffen, dass auch dem EZB Rat diese Entwicklung nicht verborgen bleibt.
Übrigens gab es im April 2011 keine quantitativen Maßnahmen und der Leitzins der EZB stand bei 1,25%.
Mehr noch unterscheidet sich die Situation heute im Vergleich zu April 2011 dadurch, dass seitdem massive Strukturreformen in den Problemländern umgesetzt wurden und als Konsequenz daraus die Reformländer maßgeblich das Wachstum der Eurozone treiben!
Ergo geht es hier nicht nur um eine quantitative, sondern auch um eine qualitative Wertung!
Die Arbeitslosenrate der Eurozone setzte per Berichtsmonat November mit einem Rückgang auf 10,5% (Prognose 10,7%) nachhaltig positive Akzente. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 10,7% auf 10,6% revidiert.
Auf 12-Monatsbasis sank die Quote von 11,5% auf 10,5% und markierte damit den tiefsten Stand seit November 2011.
Übrigens lag der Leitzins der EZB zu diesem Zeitpunkt bei 1,00%. Auch das könnte für den EZB-Rat von Interesse sein.
Mehr noch unterscheidet sich die Situation heute im Vergleich zu April 2011 dadurch, dass seitdem massive Strukturreformen in den Problemländern umgesetzt wurden und als
Konsequenz daraus die Reformländer maßgeblich das Wachstum der Eurozone treiben!
Ergo geht es hier nicht nur um eine quantitative, sondern auch um eine qualitative Wertung!
Dazu passt vor allen Dingen auch die Entwicklung am italienischen Arbeitsmarkt.
Die italienische Arbeitslosenquote sank für die Marktteilnehmer vollkommen überraschend per November von zuvor 11,5% auf 11,3% und markierte den tiefsten Stand seit Dezember 2012. Die Prognose lag bei 11,5%.
Auf 12-Monatssicht sank die Quote von 13,1% auf nun 11,3%.
Der Arbeitsmarkt liefert nachlaufende Indikatoren …
Wasser in den europäischen Wein lieferten die Einzelhandelsumsätze. Per November kam es hier im Monatsvergleich zu einem unerwarteten Rückgang um 0,3% (Prognose +0,2%). Im Jahresvergleich stellte sich der Anstieg auf 1,4% nach zuvor 2,4%. Bezüglich der Arbeitsmarktentwicklung und der damit in Zusammenhang stehenden Lohnsummenentwicklung ist diese jüngste Tendenz auf Monatsbasis jedoch nicht trendfähig.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0520 – 50 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
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