Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1334 (07.52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1266 im Europa-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 117.90. In der Folge notiert EUR/JPY bei 133.65. EUR/CHF oszilliert bei 1.0432.
Auch im Dezember war die Kreditvergabe der europäischen Banken an den Privatsektor rückläufig. Allerdings sinkt das Minus kontinuierlich. Mit -0,5 Prozent fiel das Dezember-Minus so niedrig aus wie seit Mitte 2012 nicht mehr. Man hatte mit einem größeren Rückgang von -0,7 Prozent gerechnet.
EZB Chefvolkswirt Praet sprach von ermutigenden Zeichen. Ein Hauptziel der EZB ist die Kreditvergabe anzukurbeln. Auch die wichtige Geldmenge hat sich etwas besser entwickelt als prognostiziert. Sie wuchs zuletzt um 3,6 Prozent und zeigt sich auf einem Wachstumspfad.
Ebenfalls besser als vermutet fiel das Economic Sentiment in der Eurozone aus. Statt erwarteter 100,5 Punkte, was einem annähernd stabilem Niveau ensprechen würde, nahm die Zuversicht um 0,7 Zähler zu. Der Dienstleistungssektor fiel von 5,6 auf 4,8 Punkte, der Bereich Industrie legte von -5,2 auf -5,0 Zähler zu.
Ein Signal für den kommenden Arbeitsmarktbericht am nächsten Freitag könnten die gestern veröffentlichten Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe sein. Mit nur 265.000 Neuanträgen fiel der Wert so niedrig aus wie seit annähernd 15 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zur Vorwoche sanken die Anträge um 43.000. Aufgrund einer kurzen Arbeitswoche (Martin Luther King Day am 19. Januar) ist allerdings Vorsicht geboten, die Zahl ist zu einem guten Teil verzerrt.
Irritierend schwach dagegen zeigten sich die schwebenden Hausverkäufe im Dezember. Nachdem Anfang der Woche die Neubauverkäufe den höchsten Wert seit Ausbruch der Krise in Mitte 2008 geklettert sind, gingen die schwebenden Hausverkäufe um 3,7 Prozent zurück. Die vergleichbaren Neubauverkäufe stellten sich dagegen auf 11,6 Prozent. Dieser Wert passt nicht in das Bild, das der Immobilienmarkt zuletzt vermittelt hat. Die Vorgabe von +0,5 Prozent wurde deutlichst verfehlt.
Einen Vorgeschmack auf die anstehenden europäischen Verbraucherpreise lieferten die deutschen Inflationszahlen, die schwach ausfielen. Die Preise sanken auf Monatsbetrachtung um -1,0 Prozent, im Jahresvergleich um -0,3 Prozent. Dies war der stärkste Rückgang seit fünfeinhalb Jahren. Trotzdem besteht für Deutschland keine Deflationsgefahr, weil der private Konsum durch die niedrige Preise angekurbelt wird. Erst in der zweiten Jahreshälfte ist mit steigenden Preisen u.a. aufgrund des Basiseffektes bei den Energiepreisen, zu rechnen. Überraschend sind auch Nahrungsmittelpreise um 1,3 Prozent gefallen. Teuer wurden dagegen Dienstleistungen und Mieten, die um 1,3 Prozent zulegten.
Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1500 – 30 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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