Das Pfund Sterling ging am Dienstag auf Tauchstation, nachdem die britische Notenbank ihren Stresstest für die heimischen Banken vorlag. „Trotz der Härte des Tests, den wir erstmals im Jahr 2014 durchführten, muss keine der Banken Geld aufnehmen, um ihr Kapitalpolster zu stärken“, sagte BoE-Gouverneur Mark Carney. Im gleichen Atemzug betonte er, dass Banken zwar bei einem harten Brexit handlungsfähig bleiben, aber bei einem No-Deal Brexit könnte schwere Folgen für regionale Banken haben.
Abwärtsdruck resultierte auch aus den möglichen Neuwahlen in Irland. Dort werden die Rufe nach einem Rücktritt der stellvertretenden Regierungschefin immer lauter. Geschieht dies nicht, drohen Neuwahlen. In der Kritik steht Fitzgerald wegen ihres Verhaltens im Falles eines Polizisten, der Informationen über Skandale innerhalb der Polizei an die Öffentlichkeit trug. Prekär ist die Situation deshalb, weil die künftige Regelung des Grenzverkehrs zu den strittigsten Punkten bei den Brexit-Verhandlungen zählt. Gelingt Premierministerin Theresa May keine Lösung, drohen auch die Scheidungsverhandlungen mit der EU erneut ins Stocken zu geraten.
Wichtige Konjunkturdaten aus Großbritannien standen am Dienstag nicht auf der Agenda. Auch jenseits des Atlantiks gab es keine nennenswerten Wirtschaftszahlen.
Aus Sicht der Markttechnik spricht der zum Wochenauftakt ausgebildete Shooting Star für eine sich fortsetzende Korrekturbewegung nach unten. Bei einem Tagesschlusskurs unter 1,3280 droht ein Rückgang auf die 38-Tage-Linie bei 1,3200. Interessant dürfte aber erst die Kursreaktion an der seit Mitte März 2017 etablierten Aufwärtstrendlinie bei 1,3175. Gelingt den Bären der Bruch darunter könnte sich das Cable schnell wieder auf dem unteren Ende der mittelfristigen Range bei 1,3042 einfinden. Aufhellen würde sich die Perspektive dagegen nur mit einem Sprung zurück über das Wochenhoch bei 1,3380.