Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚀 KI-Aktien waren im Mai die Überflieger! PRFT legte in nur 16 Tagen um +55 % zu!
Jetzt die Juni-Highflyer sichern!
Schalte jetzt die vollständige Liste frei!

Gewinnschätzungen für das 4. Quartal: Die Fakten hinter den Analysten-Prognosen

Veröffentlicht am 18.01.2024, 07:31
US500
-

Im Vorfeld der Berichtssaison für das vierte Quartal haben sich die Aktienmärkte in den letzten zwei Monaten stark erholt. Wie wir bereits diskutiert haben, sollte es nicht überraschen, dass ein hoher Prozentsatz der Unternehmen die Schätzungen der Wall Street "übertreffen" wird.

Der hohe Anteil der Unternehmen, die die Erwartungen übertreffen, erklärt sich natürlich wie immer durch die starken Abwärtsrevisionen der Analystenschätzungen zu Beginn des Berichtszeitraums. Die folgende Grafik zeigt die Veränderungen der Analystenschätzungen für das vierte Quartal seit Abgabe der ersten Schätzungen.

Gewinnschätzungen für das 4. Quartal

Deshalb nennen wir die Berichtssaison auch die "Millennial Earnings Season". Die Wall Street senkt im Vorfeld der Berichtssaison ständig ihre Schätzungen, damit „jeder einen Preis gewinnt“.

Das lässt sich leicht an der Zahl der Unternehmen ablesen, die in jedem Quartal die Schätzungen übertreffen, unabhängig von der Wirtschafts- und Finanzlage.

Seit 2000 übertreffen etwa 70 % der Unternehmen im S&P 500 die Schätzungen regelmäßig um 5 %. Diese Zahl wäre deutlich niedriger, wenn die Analysten an ihren ursprünglichen Schätzungen festhalten würden.

S&P 500 Beat Rate

Die Analysten bleiben hinsichtlich der Unternehmensgewinne optimistisch, auch wenn sich das Wirtschaftswachstum aufgrund der immer noch hohen Inflation und der geringeren Liquidität abschwächt.

Trotz des Rückgangs der Gewinnschätzungen für das vierte Quartal gehen die Analysten weiterhin davon aus, dass das erste Quartal 2023 die Talsohle des Gewinnrückgangs markiert.

Und das trotz der Zinserhöhungen der Fed und der strengeren Kreditvergabe der Banken, die das Wirtschaftswachstum bremsen werden.

Gewinne und Gewinnschätzungen

Problematisch an diesen Erwartungen ist, dass sich die Gewinnschätzungen vom langfristigen Wachstumstrend abkoppeln.

Gewinnschätzungen vs wirtschaftliche Realitäten

Wie wir bereits erörtert haben, muss das Wirtschaftswachstum, aus dem sich die Gewinne und Umsätze ableiten, ebenfalls enorm ansteigen, damit die Erträge in einem solchen Tempo wachsen können.

Seit 1947 ist der Gewinn je Aktie um 7,72 % gestiegen, während die Wirtschaft jährlich um 6,35 % gewachsen ist. Diese enge Beziehung zwischen den Wachstumsraten ist logisch, wenn man bedenkt, welche bedeutende Rolle die Verbraucherausgaben in der BIP-Gleichung spielen.

Zwar liegen die nominalen Aktienrenditen im Durchschnitt bei 9,35 % (einschließlich Dividenden), doch wird es irgendwann zu einer Rückkehr zum zugrunde liegenden Wirtschaftswachstum kommen.

Das liegt daran, dass die Unternehmensgewinne eine Funktion der Konsumausgaben, der Unternehmensinvestitionen, der Importe und der Exporte sind. Dasselbe gilt für die Unternehmensgewinne, von denen sich die Aktienkurse deutlich abgesetzt haben.

S&P 500 vs Unternehmensgewinne

Das ist für die Investoren wichtig, weil es sich auf die "Bewertungen" auswirken wird.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Einschätzungen seitens der Wall Street und der Federal Reserve wird eine solche Entwicklung derzeit nicht erwartet. Die Daten deuten auch darauf hin, dass eine Rückkehr zum Mittelwert durchaus möglich ist.

Die Rückkehr zum Mittelwert

Nach den pandemiebedingten Maßnahmen der Geldpolitik und dem Abwürgen der Wirtschaft kehrt die Wirtschaft langsam zur Normalität zurück.

Natürlich mag diese Normalität im Vergleich zu der wirtschaftlichen Aktivität, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, ganz anders erscheinen.

Zahlreiche Faktoren sprechen für ein schwächeres Wirtschaftswachstum und damit auch für niedrigere Gewinne in den nächsten Jahren.

  1. Die Wirtschaft kehrt zu einem Szenario langsamen Wachstums zurück und es besteht die Gefahr einer Rezession.
  2. Die Inflation sinkt, das bedeutet für die Unternehmen eine geringere Preissetzungsmacht.
  3. Keine künstlichen Anreize zur Stützung der Nachfrage.
  4. In den letzten drei Jahren hat der Vorlauf der Konsumausgaben die künftige Nachfrage gebremst.
  5. Die Zinsen bleiben auf einem erheblich höheren Niveau, was den Konsum beeinträchtigt.
  6. Die Verbraucher haben ihre Sparquote stark reduziert und sind höher verschuldet.
  7. Bestandsmängel sind jetzt Überschüsse.

Diese Rückverlagerung wird durch die "Lücke", die durch das Vorziehen des Konsums aus künftigen Jahren entsteht, noch verschärft.

"Wir haben bereits früher auf ein inhärentes Problem mit laufenden monetären Interventionen hingewiesen. Insbesondere die nach dem pandemiebedingten Konjunkturabsturz durchgeführten finanzpolitischen Maßnahmen führten zu einem Nachfrageschub und zu noch nie dagewesenen Unternehmensgewinnen."

Wie nachfolgend erläutert, ist der Anstieg der Geldmenge M2 nun vorbei. Ohne weitere Anreize sollten die Erträge nun auf wirtschaftlich tragfähige Niveaus zurückgehen

M2 in % des BIP-Wachstums

Auch wenn in den Medien oft behauptet wird, dass "die Börse nicht die Wirtschaft ist ", so ist es doch die Wirtschaftstätigkeit, die die Umsätze und Gewinne der Unternehmen generiert.

Daher können die Aktienkurse über längere Zeiträume nicht schneller steigen als die Wirtschaft wächst.

Es besteht eine akzeptable Korrelation zwischen der Expansion und Kontraktion der Geldmenge M2 abzüglich des BIP-Wachstums (ein Maß für überschüssige Liquidität) und der jährlichen Veränderungsrate des S&P 500. Gegenwärtig scheint die Diskrepanz nicht haltbar zu sein.

S&P 500 vs Liqudität

Entweder sinkt also die annualisierte Rendite des S&P 500 aufgrund der Neubewertung des Marktes bei geringer als erwarteten Gewinnwachstumsraten, oder die Liquiditätskennzahl steigt bald stark an.

Die Bewertungen bleiben ein Risikofaktor

Das Problem mit den zukünftige Gewinnen sollte allen klar sein. Da die Schätzungen der zukünftigen Gewinne fast immer falsch sind, bedeutet das, dass die Anleger zu viel für ihre Investitionen bezahlen.

Es liegt auf der Hand, dass ein zu hoher Preis für eine Investition heute zu geringeren künftigen Renditen führt.

Selbst wenn die Erträge von den Höchstständen zurückgehen sollten, bleiben die Bewertungen sowohl im Rückblick als auch im Ausblick historisch teuer.

(Bitte beachten Sie hier die erheblichen Bewertungsabweichungen in Rezessionszeiten, da die bereinigten Gewinne NICHT die tatsächlichen Gewinne widerspiegeln.)

Bewertungen - Operatives Ergebnis vs. GAAP-Ergebnis

Die meisten Unternehmen melden "operative" Gewinne, die die Rentabilität verschleiern, indem sie alles "Negative" ausklammern. Es besteht eine erhebliche Lücke zwischen dem operativen (oder bereinigten) und dem GAAP-Ergebnis.

Wenn eine Abweichung dieser Größenordnung auftritt, muss man die "Qualität" der Gewinne in Frage stellen.

Operatives Ergebnis Vs GAAP Ergebnis

Die folgende Grafik basiert auf GAAP-Ergebnissen. Angenommen, die aktuellen Gewinne sind korrekt, dann wird der Markt mit mehr als dem 24-fachen der Gewinne bewertet. (Dieses Bewertungsniveau liegt nahe an den Höchstständen vorangegangener Bullenmärkte.)

S&P 500

Da die Märkte bereits weit über den historischen Bewertungsspannen notieren, könnte das signalisieren, dass die Ergebnisse wahrscheinlich nicht so "bullisch" ausfallen werden, wie viele Marktbeobachter derzeit erwarten.

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Fed und der Staat keine weiteren Maßnahmen ergreifen.

S&P 500

Trojanische Pferde

Die Hoffnung ist wie immer, dass die Gewinne im 4. Quartal höher ausfallen und damit die Überbewertung des Marktes rechtfertigen. Steigen die Gewinne, steigen auch die Märkte.

Vor allem aber haben die Analysten eine lange und unrühmliche Geschichte, was überzogene Wachstumserwartungen angeht, die hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Das ist auch heute der Fall. Ein Großteil des Wirtschafts- und Gewinnwachstums war nicht organisch. Stattdessen bestand es aus einer Flut von Konjunkturprogrammen, die jetzt wieder abebben.

Überhöhte Preise für Vermögenswerte waren für Anleger noch nie gut.

Angesichts der Absicht der Fed, das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen, um die Inflation einzudämmen, ist es einfach nur logisch, dass die Gewinne sinken werden. Sollte das der Fall sein, müssen die Kurse den niedrigeren Gewinnen durch niedrigere aktuelle Bewertungsmultiplikatoren Rechnung tragen.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.