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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Die Edelmetalle kennen momentan nur eine Richtung - Süden. Gold hat seit Mitte Oktober massiv an Wert verloren, sogar das Jahrestief aus dem Juli wurde wieder erreicht. Einziger Lichtblick: Das Edelmetall ist nach der jüngsten Talfahrt wieder auf einer Unterstützung angekommen. Kurzfristig könnte eine Gegenbewegung anstehen.
Rückblick: Auf den Gold-Boom folgt die Baisse
Gold befindet sich übergeordnet seit rund vier Jahren im Sinkflug. Nach dem Edelmetall-Boom der Jahre 2001 bis 2011 hält die massive Talfahrt der letzten Jahre weiter an. Ausgehend vom 2011er-Hoch bei 1.921 US-Dollar je Feinunze fiel Gold zeitweise bis auf das Jahrestief im Juli bei 1.073 Dollar herab.
Aktuell notiert das Edelmetall bei 1.083 Dollar – und damit erneut in der Nähe der Tiefstkurse. Von Juli bis Oktober erholte sich der glänzende Rohstoff zwar etwas, konnte den langfristigen Abwärtstrend jedoch nicht überwinden.
Gold mit neuem Schwächeanfall nach Fed-Aussagen
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Goldes seit Anfang 2015 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Während Gold Mitte Oktober noch bei 1.180 US-Dollar je Feinunze notierte, kostet der Rohstoff aktuell 100 Dollar weniger. Verantwortlich für den deutlichen Rückschlag der vergangenen Wochen waren die jüngsten Aussagen der US-Notenbank bezüglich einer möglichen Zinswende. Die Fed hatte im Oktober erstmals konkret erwähnt, dass man auf der nächsten Sitzung am 16. Dezember eine Zinsanhebung überprüft werde. Die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinsanhebung in Amerika seit der Finanzkrise wird von Volkswirten mittlerweile bei über 70 Prozent gesehen. Die Märkte reagierten aufgrund der damit einhergehenden Inflationsdämpfung prompt und schickten das Krisenmetall Gold nach unten.
Charttechnischer Abwärtstrend bleibt bestehen
Wie im obigen Chart zu sehen ist, verharrt Gold trotz zwischenzeitlicher Erholungsbewegungen insgesamt gesehen im Abwärtsmodus. Das Edelmetall scheiterte bislang jedes Mal an der übergeordneten, langfristigen Chartlinie, welche das Metall seit Jahren nach Süden führt. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht. Die maßgebliche Negativ-Linie verläuft momentan bei rund 1.215 Dollar. Erst wenn diese abwärts-gerichtete Chartlinie nach oben hin gebrochen wird, hellt sich die Situation des Edelmetalls nachhaltig auf.
Gold auf Unterstützungsniveau angekommen
Dennoch sieht die Lage zumindest für kurzfristig agierende Anleger interessant aus. Denn mit dem jüngsten Rückschlag ist Gold auf einer massiven Unterstützungszone angekommen. Im Bereich zwischen 1.070 und 1.080 Dollar drehte der Rohstoff immer wieder nach Norden.
Dazu kommt die überverkaufte Situation des Edelmetalls: Nach einem Abriss von rund 100 Dollar in nur wenigen Tagen ist aus technischer Sicht eine kurzfristigen Gegenbewegung wahrscheinlich. Die Chancen stehen gut, dass die genannte Unterstützungszone auch dieses Mal hält. Nach den massiven Kursverlusten der letzten Tage könnte das Edelmetall kurzfristig für eine Stabilisierung gut sein.
Sollte die Unterstützung bzw. das Jahrestief bei 1.073 Dollar jedoch nach Süden gebrochen werden, so liefert uns die Charttechnik abermals ein Negativ-Signal. Eine neuerliche Abwärtswelle von fünf bis zehn Prozent wäre in diesem Szenario wahrscheinlich. Gold-Positionen sollten daher mit einem Stopp-Kurs knapp unter 1.073 Dollar abgesichert werden.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski
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