Gold ist ein geniales Material: Es korrodiert nicht, ist chemisch beständig, leitfähig und eignet sich für allerlei Industrieanwendungen. Für Investoren sind solche Elementareigenschaften allerdings ein eher beiläufiger Aspekt des Goldes. Der Materialwert ist es, auf den die Welt schaut: Privatleute, Anleger und Institutionen verfolgen gespannt jedes Zucken der Gold-Charts und der angeschlossenen Aktienkurse mit. Die kannten – vom kurzen Corona-Schock-Einbruch im März abgesehen – 2020 tendenziell nur eine Richtung: Aufwärts. Und trotz kleinerer Schwankungen und Pausen scheint der Höhenflug des Edelmetall-Klassikers ungebrochenes Aufwärtspotential zu haben.
Goldkurse aktuell: Schwankung, aber kein Rücksturz
Der Goldpreis ist, zugegeben, in den vergangenen Wochen ein wenig gesunken. Von einem dramatischen Preiseinbruch kann jedoch nicht die Rede sein: Lagen die Preise im August noch bei einem Höchststand von 2.052,50 USD pro Unze, gab es das Edelmetall im November für 1.890 USD (das entspricht einem Preisrückgang von 8 Prozent). Damit zeigt der Kurs aktuell zwar eine gewisse Volatilität, ist aber weit entfernt von einem Negativtrend. Im Gegenteil: Experten prognostizieren der Kursentwicklung durchaus noch Spielraum nach oben.
Festgelegt wird der Handelspreis für Gold seit 1919 am London Bullion Market (bullion: ungemünztes Edelmetall); die Preisberechnung basiert auf den Fördermengen, dem aktuellen Preis für Erdöl und dem US-Dollarkurs. 2020 war bisher ein gutes Goldjahr: Der Goldbarrenpreis stieg um 28 Prozent, der S&P/TSX Global Gold Index legte um 44 Prozent zu. Zum Vergleich: Der S&P/TSX Composite Index verlor 4,6 Prozent und der S&P 500 Index stieg um 8,6 Prozent.
Wechselspiel von Kurs und Wirtschaft
Der Goldpreis wird von vier Faktoren beeinflusst. Drei davon lassen sich in neutralen Zahlen abbilden: Die Inflation, das Niveau realer Zinsen und die Stärke des US-Dollars. Sehr gut zu erkennen war diese Abhängigkeit an der eingangs erwähnten Preisentwicklung zwischen August und Oktober: Der Höchststand beim Goldpreis korrelierte mit dem Tiefstand der US-Zinsen, der Preisrückgang erfolgte synchron, als die Zinsen wieder stiegen. Steigende Zinsen schmälern also den Wert von Gold und damit die Nachfrage. Denn Gold selbst wirft keine Zinsen ab.
Wichtig zu wissen ist bei dieser Entwicklung, dass institutionelle Investoren wie Fondsgesellschaften oder Versicherungen Goldwerte nur durch ETCs und ETFs erwerben dürfen. Wenn nun also auch Fonds und Co. in Krisenzeiten an Goldwerten bedienen, bildet sich das sehr prägnant auch in den Charts dieser Börseninstrumente ab.
Ein ausschlaggebender Impuls für die Preisentwicklung ist die Risikobereitschaft der Investoren – eine Stimmungslage, die von der Weltwirtschaftslage bestimmt wird.
Zentralbanken im Teufelskreis
Dass die Kreditausfallsorgen von Investoren rückläufig sind und die Zinsentwicklung ankurbelten, verdankt der Markt den Reaktionen der Finanzpolitik auf die COVID-19-Krise. Die Zentralbanken haben den Finanzmärkten zugesichert, dass es keine Zahlungsausfälle „systemrelevanter“ Schuldner geben werde. Um die zu diesem Zweck erworbenen Staatschulden zu bezahlen, werfen Zentralbanken zusätzliches, „frisches“ Geld auf den Markt – sogenannte „Rettungspakete“. Damit sind zwar zunächst Schulden gedeckt. Die Geschichte lehrt, dass derartige Szenarien sich immer auf die Kaufkraft von Papiergeld auswirken. Die Geldentwertung ist ein durchaus reales Risiko.
Auch andere Faktoren bringen Turbulenzen in die Märkte: Steuersenkungen bei zugleich enorm ansteigenden Ausgaben hievten in den USA Staatsanleihen auf ein Rekordniveau. Solange die Corona-Pandemie nicht besiegt ist, werden solche Wirtschaftsimpulse auch unter der Regierung des neu gewählten Präsidenten Biden auch noch eine ganze Weile anhalten – und den für den Goldpreis relevanten Dollarkurs beeinflussen. Besorgte Beobachter der Internationalen Lage werden sicherlich auch das leider nicht abwegige Szenario ziviler Unruhen im Hinterkopf behalten, was die wirtschaftliche Stabilität vieler Länder nachhaltig erschüttern könnte.
Gold als zukunftssicheres Investment
Weltweit versuchen also Staaten, ihre ramponierte Wirtschaft durch Konjunkturanreize zu reanimieren. Niemand weiß, wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten weiterentwickeln wird. Vielleicht beendet ein wirksamer Impfstoff schon bald den Spuk – garantieren kann das niemand. Verschlechtert sich die Situation jedoch weiter, braucht es noch mehr Konjunkturanreize, die wiederum die Staatsverschuldung erhöhen.
Was aber kann ein Anleger tun, um seine Vermögenswerte den Mechanismen der Geldentwertung zu entziehen? Die Antwort liegt nahe: Gold ist seit Jahrhunderten ein Gut, das losgelöst von Währungsschwankungen kostbar bleibt. Ein beliebter Klassiker: Annähernd 9.000 Tonnen sollen sich einer Studie der Steinbeis-Hochschule allein in Deutschland in physischer Form in Besitz von Privatpersonen befinden, etwa zur Hälfte als Barren und Münzen, der Rest als Schmuck.
Auch Zentralbanken weltweit lagern das Edelmetall als „Währungsreserve“ ein. Gold ist also eine bewährte Antwort auf komplizierte Wirtschaftslagen – und hat nach wie vor das Potenzial zur Wertsteigerung.
Der Goldwert als sogenannter „sicherer Hafen“ und Stabilitätsquelle könnte daher fraglos weiter ansteigen, wenn solange die allgemeinen Finanzmärkte turbulent bleiben.
Experten raten zu Goldanlagen
Geht der Goldkurs aktuell somit womöglich nur zurück, um Anlauf zu holen? Robert Cohen, Vizepräsident und Portfolio Manager bei „1832 Asset Management LP“ aus Toronto und Chefmanagers „Dynamic Precious Metals“-Fonds glaubt, dass die Preise im Aufwärtstrends im kommenden Jahr um 10 oder gar 15 Prozent ansteigen könnten. Die Rahmenbedingungen für die Trend-Wiederaufnahme seien gegeben.
Auch ein anderer Experte weiß, wovon er spricht: Wie Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel, berichtet, haben trotz des Preisrückgangs zwischen Ende August und Oktober im selben Zeitraum die Goldbestände in den ETFs und ETCs zugenommen, von 122,5 Millionen Feinunzen im August auf 125,3 Millionen Ende Oktober: Das sind 2,8 Millionen Unzen in nur zwei Monaten. Die Goldanfrage der (auch institutionellen) Investoren ist also, dem parallelen Zinsanstieg zum Trotz, weiter steigend.
Dr. Polleit sieht daher in einem Marktkommentar „gute Gründe, zumindest einen Teil der liquiden Mittel in Form von physischem Gold und Silber zu halten.“
Kein Platz im Safe? Goldaktien als Alternative
Dem Investor, der den Wert seines Vermögens erhalten und mehren möchte, präsentiert sich Gold also als verlässliches Gut, sei es der Barren, Münzen oder andere physische Formen im Tresor – oder als ein Investment in ein Unternehmen, das sich mit der Exploration, Entwicklung oder Produktion von Gold beschäftigt und somit indirekt auf der Goldkurswelle mit reitet.
Wer nicht unmittelbar in physisches Gold investiert, sollte den Blick auf Unternehmen richten, die kurz- und mittelfristig mit Nachschub den Goldhunger der Anleger befriedigen könnten oder sogar schon in Produktion sind. Neben den bekannten Big Playern wie Barrick Gold (NYSE:GOLD) oder Newmont Goldcorp (NYSE:GG) sind rund um den Globus verschiedene Unternehmen dabei, Goldressourcen zu identifizieren und die Förderung vorzubereiten.
Anleitung zum Goldfirmen-Investment
Anleger sollten bei der Auswahl jener Unternehmen, die sie ihrem Portfolio hinzufügen, genau auf Details achten. Dazu gehören neben den blanken Zahlen zu angezeigten und abgeleiteten Ressourcen oder Produktionsraten auch andere Aspekte. Die Personalien und Vitae der beteiligten Personen in Management und Technik sollten umfassende Erfahrungen in ihren jeweiligen Fachgebieten belegen – erfolgreiche Goldfirmen werden nicht von Anfängern entwickelt. Weniger ausschlaggebend ist das Alter der Firmen: Gerade Junior-Unternehmen in der Explorationsphase sind von elementarer Bedeutung bei der Suche nach den Mienen der Zukunft und bieten die Möglichkeit, mit kleinem monetären Einsatz frühzeitig in ein Unternehmen einzusteigen, das sich mittelfristig – buchstäblich – zur Goldquelle entwickeln kann.
Goldexplorer und Entwickler betreiben häufig Projekte außerhalb ihrer Herkunftsländer. Eine sichere nationale Legislative für den Bergbau und ein stabiler politischer Hintergrund schaffen die Bedingungen dafür, dass langfristig in einem sicheren Rahmen erforscht, getestet und schließlich gefördert werden kann. Vertragliche Absicherung schützt die Minenbetreiber vor Undingen wie willkürlichen Erhöhungen von Steuern und Gebühren oder gar der Aufgabe eines Projektes aufgrund von nationalen Unruhen oder dergleichen. Hervorragende Voraussetzungen bieten sich zum Beispiel für Projekte in Kanada, Australien, den USA oder Europa; aber auch Afrika, Mittel- und Südamerika sind internationalen Bergbaubetreiben zugetan, die die Landeswirtschaft stärken.
10 Erfolgsfaktoren für fortgeschrittene Anleger“. Das vollständige Dokument kannst du kostenlos hier herunterladen:
Diese Goldfirmen sollen Anleger auf dem Schirm haben
Chaarat Gold Holdings Ltd (LON:CGH) (LON:CGH) aus London ist ein an der „Alternative Investment Market“ (AIM, ein Segment der Londoner Börse) notiertes Goldminenunternehmen. Die 2007 gegründete Firma verfügt über zwei hochwertige Gold-Entwicklungsprojekte in Kirgisistan in Zentralasien: Die Tulkubash-Oxidlagerstätte und die Kyzyltash-Sulfidlagerstätte.
Tulkubash verzeichnet mit anzeigten Ressourcen von 42 Millionen Tonnen und einer abgeschlossenen bankfähigen Machbarkeitsstudie ein hervorragendes Ressourcen- und Gehaltswachstum. Schon im kommenden Jahr soll das erste Gold mit einem langfristigen Produktionsziel von 95.000 Unzen pro Jahr gegossen werden. Kyzyltash weist ebenfalls attraktive langfristige Perspektiven auf. Eine technische Überprüfung aus dem Jahr 2018 bestätigte das kostengünstige Potenzial großer Ressourcen des Projekts.
Seit 2019 gehört weiterhin das Projekt Kapan in Armenien zum Portfolio von Chaarat. In Kapan wird bereits seit 2003 Kupfer und Zinkkonzentrat im Untertagebau gefördert. Nun soll auch Gold produziert werden; angestrebt ist ein Output von über 50.000 Unzen über das kommende Jahrzehnt.
Chaarat verfolgt aktiv eine disziplinierte Wachstumsagenda durch organisches Wachstum und selektive Fusionen und Übernahmen und befolgt bei allen Aktivitäten internationale Umwelt- und Sozialstandards. Der Handelspreis der Chaarat-Aktie lag am 20.11.2020 bei 0,31 Pfund.
TriStar Gold: Das 2010 gegründete Explorations- und Erschließungsunternehmen Tristar Gold (TSXV:TSG) (TSX-V: TSG|OTCQX: TSGZF) hat seinen Hauptsitz Sitz in Scottsdale, Arizona. Die in Kanada gelistete Firma konzentriert sich auf Edelmetall-Projekte auf dem amerikanischen Kontinent, die zu vorzüglichen Produktionsbetrieben entwickelt werden können.
Flaggschiff und derzeit einziges Projekt ist das Konzessionsgebiet „Castelo de Sonhos“ im brasilianischen Bundesstaat Pará, das seit 2011 untersucht wird. TriStar führt vor Ort umfangreiche Explorationsaktivitäten zur Definition einer Resource durch. Die Region, die Schauplatz des großen brasilianischen Goldrauschs von 1978 bis 95 war, lässt hohes Potenzial erwarten.
Die aktuelle Bohrkampagne auf den Zielen Esperança Süd und Ost wird voraussichtlich noch bis Mitte 2021 andauern; erst kürzlich konnten jedoch schon erste Proben ans Labor gegeben werden. Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen sollten noch im November vorliegen und in der Folge kontinuierlich für spannenden Newsflow sorgen. Der Aktienpreis lag am 20.11.2020 bei 0,28 CAD (TSX) beziehungsweise 0,22 CAD (OTCQX).
Pasofino Gold Ltd. (WKN: A2PUFS ISIN: CA7026571074 Ticker-Symbol: N07) ist ein in Toronto ansässiger Mineralienexplorer, der an der Frankfurter Börse und der TSX-Venture Exchange gelistet ist.
Die Bergbaugesellschaft wurde im Jahr 2010 gegründet, firmierte bis September 2019 allerdings als „Enforcer Gold Corp.“ und schloss 2018 im Zuge eines Joint-Venture eine Option über 50 Prozent Beteiligung auf das Projekt „Roger“ in Kanada mit dem Betreiber SOQUEM ab.
Am zweiten Projekt „Dugbe“ ist Pasofino Gold seit Juli 2020 über seine 100-prozentige Tochter ARX Resources Limited durch einen Optionsvertrag mit Hummingbird Resources mit 49 Prozent beteiligt. Das 2.355 Quadratkilometer große Projekt befindet sich in Süd-Liberia, in der geologischen Region „Birimian“. Deren charakteristische Gesteine beherbergen die meisten westafrikanischen Goldvorkommen. Die aktuellste Ressourcenschätzung für das Projekt beläuft sich auf angezeigte 1,3 Millionen Unzen und abgeleitete 1,26 Millionen Unzen.
Die Arbeiten an einer Machbarkeitsstudie zur Untersuchung des Potenzials – anvisiert ist die Produktion von 200.000 bis 250.000 Unzen Gold pro Jahr – sind im Gange. Zugleich hat dieser Tage am Bohrziel „Tiehnpo“ ein Erkundungsbohrprogramm begonnen, das ebenfalls in der nahen Zukunft für aufregende News sorgen sollte. Der Aktienkurs lag am 20.11.202 bei 0,18 CAD (TSX-V).
Idaho Champion Gold Mines Canada Inc.: Die Aktien von Idaho Champion Gold Mines Canada Inc. (CSE: ITKO) (OTCQB: GLDRF) sind seit neuestem auch an der Frankfurter Börse erhältlich: ISIN: CA4511531002 | WKN: A2N6TV. Das Unternehmen mit Sitz in Toronto exploriert Goldgrundstücke in US-amerikanischen Bundesstaat Idaho, die sich sämtlich in 100prozentigem Besitz befinden. Es sind dies: Das Flaggschiffprojekt „Baner“ in Idaho County, „Champagne“ im Butte County sowie vier Kobalt-Liegenschaften in Lemhi County. Der Handelspreis der Aktie lag am 20.11.2020 bei 0,17 CAD.
Für Investoren von Interesse sind die beiden aktiven Goldprojekte:
Im 1.710 Hektar großen „Baner“-Projekt laufen seit dem Sommer 2020 Explorations-Bohrprogramme. Die stark oxidierte Mineralisierung beginnt an der Oberfläche, sodass eine preisgünstige Entwicklung des Projektes mit Tagebaugrube denkbar ist. Metallurgische Tests aus dem vergangenen Jahr belegten aus Mischproben Gehalte von 1,0 Gramm Gold pro Tonne und 2 Gramm Silbergehalt.
Auf dem „Champagne“-Projekt gab es in den Neunzigerjahren eine produzierende Mine, die historische Ressource bezifferte sich auf 2,3 Millionen Tonnen zu 1,2 Gramm Gold-Äquivalent pro Tonne. Ein Explorationsprogramm läuft auch hier.
Fazit
Wer in physisches Gold oder in ein Gold explorierendes, entwickelndes oder förderndes Unternehmen einsteigen will, tut gut daran, den kleinen Kursrückgang auszunutzen und zu günstigem Preis einzukaufen. Experten sehen Zeichen für einen erneuten Aufschwung, der schon kurzfristig Gewinne bringen kann. Wer dauerhafte Investments sucht, dem sei gesagt: Gold „geht immer“. Das Metall behält ungeachtet der Eskapaden der Finanzpolitik mit oder ohne Pandemie einen zuverlässigeren Wert als jede Währung.