Nach dem Höhenflug im März ist Gold kräftig unter die Räder gekommen. Die deutliche Verschärfung der Geldpolitik in den USA und die damit einhergehende Dollarstärke haben die Opportunitätskosten in de Höhe getrieben. Doch so muss es nicht weitergehen.
Üblicherweise leidet das zinslose Gold darunter, wenn die Zinsen steigen und der US-Dollar stark ist. So war es auch in den letzten Monaten, in denen die US-Notenbank die Leitsätze massiv angehoben hat, was auch deutliche Wertzuwächse beim Dollar bewirkt hat.
Und die FED ist noch nicht am Ende, auf den nächsten Sitzungen dürften weitere Zinserhöhungen beschlossen werden. Auch die EZB hat im Übrigen mit einem mächtigen Zinsschritt um 75 Basispunkte jetzt die Zügel angezogen.
Ist damit ein weiterer Kursverfall von Gold vorprogrammiert? Nicht zwingend. Denn die Notenbanken laufen auf ein Dilemma zu. Die Konjunkturdynamik hat sich bereits deutlich abgekühlt, weitere signifikante Zinserhöhungen könnten daher eine größere Rezession auslösen.
Gut möglich, dass die FED und die EZB das Tempo im Zinserhöhungszyklus deswegen bald reduzieren oder diesen sogar ganz stoppen - trotz einer immer noch recht hohen Inflation.
Das könnte dann das Szenario für ein Comeback des Goldpreises sein. Bei rund 1.700 US-Dollar deutet sich aktuell bereits ein kurzfristiges Doppeltief an, das wäre eine gute Basis für einen Angriff auf den kurzfristigen Abwärtstrend (aktien-global.de, 09.09.2022, 6:58).