Viele Analysten hatten vorhergesagt, dass Gold bis zum Jahresende bis auf 3.000 Dollar je Feinunze steigen könne. Nun nähert sich der Goldpreis nach nur zwei Monaten in 2025 bereits in großen Schritten dieser Marke – deutlich schneller, als von den meisten Experten erwartet. Und: Eine nachhaltige Trendwende ist derzeit nicht unbedingt zu erwarten.
Die Gold-Hausse ist weiterhin intakt. Schon 2024 erreichte der Goldpreis 38-mal ein neues Allzeithoch. Rund um den Jahreswechsel waren sich denn auch die meisten Analysten einig, dass der Aufwärtstrend weiter anhalten dürfte. 3.000 Dollar je Feinunze trauten viele Experten dem Edelmetall in diesem Jahr zu. Doch die Prognosen erweisen sich wohl als zu defensiv. Denn obwohl der Goldpreis nach einem Anstieg um zwölf Prozent und mit einem Preis von rund 2.945 Dollar diese Zielmarke nahezu erreicht hat, gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die dafürsprechen, dass die Goldnachfrage auch über 3.000 Dollar je Feinunze hinaus sehr hoch bleiben wird – und den Goldpreis steigen lässt.
Das Hauptmotiv für eine rekordhohe Goldnachfrage ist häufig Unsicherheit oder sogar Angst. Wer sich um die Stabilität seiner wirtschaftlichen Verhältnisse sorgt und Wohlstands- oder Vermögensverluste fürchtet, tut gut daran, sich mit Gold gegen derlei Krisen abzusichern. Anleger, Sparer, Unternehmen und Verbraucher, sie alle verabscheuen zunehmende Unsicherheit und überdenken ihre Ausgaben und Investments.
Trumps Unberechenbarkeit schürt die Verunsicherung
Einer der offensichtlichen Gründe für die wachsende Unsicherheit ist die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Zwar verspricht der neue, altbekannte US-Präsident fortwährend, er werde im Nu Kriege beenden, Krisenherde befrieden und die US-Wirtschaft kräftig anzukurbeln. Doch trotz seiner Gespräche mit der Ukraine und Russland dürfte der Weg zum Frieden weit länger sein, als der US-Präsident glauben machen will. Und gerade weil mit Trump und seiner Dekretflut die Unsicherheit der Wirtschaftsakteure weltweit nochmals zugenommen hat, bleibt Gold als Krisenversicherung und Notfallreserve weiterhin gefragt. Denn kein Land und keine Wirtschaftsmacht, die Handel mit den USA treibt oder über Abkommen und Bündnisse mit den Vereinigten Staaten verbunden ist, kann sich wohl sicher sein, dass irgendetwas bleibt, wie es mal war.
Nicht von ungefähr dürfte daher auch die Goldnachfrage der Notenbanken auf ihrem hohen Niveau der vergangenen Jahre verharren. Seitdem nach Beginn des Ukraine-Krieges das russische Zentralbankvermögen eingefroren wurde, ist eine massiv erhöhte Goldnachfrage anderer Zentralbanken zu beobachten – allen voran aus Schwellenländern wie China, Indien und der Türkei. Sie befürchten, die USA könnten ihre Dollarreserven blockieren oder der US-Dollar könne massiv an Wert verlieren. Diese Sorge dürfte mit dem teils chaotischen und brachialen Politikstil Donald Trumps nicht geringer werden.
Gold profitiert von steigenden Staatsschulden und Inflationsrisiken
Hinzu kommt, dass die politische Agenda von Donald Trump auch eine Reihe von Risiken mit sich bringt. Viele Experten erwarten, dass Trumps Zoll- und Schuldenpolitik die zuletzt ohnehin schon wieder gestiegene Inflation beflügelt. Neue Importzölle dürften gefragte Waren aus dem Ausland für Amerikaner verteuern und so das allgemeine Preisniveau steigen lassen. Und streicht Trump wie angekündigt in großem Stil Steuern, wird er für die Umsetzung seiner politischen Ziele nicht umhinkommen, die Staatsschulden der USA nochmals deutlich zu erhöhen. Die US-Staatsschulden und der Goldpreis sind historisch betrachtet eng miteinander verknüpft, sie stiegen in der Vergangenheit häufig in vergleichbarer Größenordnung.
Darüber hinaus müssen die USA ihre Staatschulden deutlich teurer finanzieren als in Trumps erster Amtszeit. Die Leitzinsen in den USA sind mit 4,25 Prozent mittlerweile 1,5 bis 1,75 Prozentpunkte höher als in der Euro-Zone. Das zeigt sich nahezu spiegelbildlich auch bei den Renditen von US-Staats- und Bundesanleihen. Die US-Notenbank Fed macht jedoch kaum Anstalten, die im vorigen Jahr noch in Aussicht gestellten Zinssenkungen vorzunehmen. Das dürfte zusätzlich das Tempo erhöhen, in dem das Staatsdefizit der USA wächst.
Bleiben die Zinsen in den USA deutlich über denen in Europa – und davon ist aktuell auszugehen –, wird auch immer mehr Anlagekapital aus dem Euro-Raum in die USA fließen. Dollar-Anlagen dürften also gefragt sein, wodurch sich der Greenback weiter aufwerten könnte. Ein steigender Dollar war in den jüngsten, kurzen Korrekturphasen bereits eine Belastung für den Goldpreis, da Gold international in US-Dollar gehandelt wird. Doch bisher hat das nicht gereicht, um einen weiteren Goldpreisanstieg auszubremsen, zumal es auch gegenläufige Effekte gibt. Zum Beispiel könnte eine stark wachsende Staatsverschuldung und damit verbunden eine sinkende Bonität der USA den Wechselkurs des Dollar auch sinken lassen. Welcher dieser gegenläufigen Effekte letzten Endes überwiegt, darüber herrscht weiterhin: Unsicherheit.
Die Unsicherheit über Trumps weiteren Kurs hat im Goldhandel bereits zu kuriosen Verhältnissen geführt: Große Investmentbanken transportierten hunderte Tonnen Gold mit Flugzeugen von London nach New York. Dahinter steckt wohl auch die Befürchtung, Trump könnte auch Zölle auf importiertes Gold verhängen. Aufgrund dieser verbreiteten Sorge ist der Goldpreis in London, dem weltweiten Schwerpunkt für den Handel mit physischem Gold, um rund 20 Dollar niedriger als an der New Yorker Rohstoffbörse Comex, dem wichtigsten Terminmarkt für Gold. Solange Trump also noch keinen Zoll auf Goldimporte verhängt, lohnt es sich für die Banken und Goldhändler, Goldbarren in die USA zu überführen. Das zeigt die Nervosität und Unsicherheit gerade auch unter Anlageprofis.
Krisen, Kriege und andere Risiken verschwinden nicht einfach
Trumps Politik schürt aber nicht nur die allgemeine Verunsicherung, sondern facht bereits vorhandene Sorgen zusätzlich an. Die Gefahr eines kostspieligen langen Handelskrieges mit China, der EU und Amerikas Nachbarstaaten ist so groß wie lange nicht. Dass es ihm auf der anderen Seite gelingt, Kriege kurz und schmerzlos zu beenden und Krisenherde auszutrocknen, erscheint eher unwahrscheinlich. Solange aber die geopolitischen Risiken nicht deutlich abnehmen, bleibt Gold als Schutz vor Vermögensverlust gefragt – von privaten und institutionellen Anlegern ebenso wie von Staaten und Notenbanken. Schon im vergangenen Jahr ist die Goldnachfrage von Investoren kräftig gestiegen und bis jetzt auf hohem Niveau, was sich auch an den Mittelzuflüssen der Gold-ETFs ablesen lässt.
Dennoch: Auch beim Goldpreis kann es natürlich in den kommenden Monaten Dank der unberechenbaren Politik im Washington und der schwierigen weltpolitischen Lage zu Preisschwankungen und Korrekturphasen kommen. Erst Ende vergangenen Jahres sendete der Goldmarkt deutliche „Überkauft“-Signale. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass kurzfristige Korrekturen beim Goldpreis etwas am langfristig bestehenden Aufwärtstrend des Edelmetalls ändern. Anleger, die eine ähnliche Entwicklung erwarten, können sich also auf die Lauer legen und Rückschläge beim Goldpreis für Käufe nutzen.
ÜBER OPHIRUM
Die Ophirum GmbH ist ein auf Edelmetalle spezialisiertes Unternehmen und eine der ersten Adressen für Retail-Goldhandel in Deutschland. Ophirum bietet in seinen aktuell 25 Retail-Stores und zudem über einen Onlineshop den Kauf von Edelmetallen in verschiedenen Formen an, etwa als Barren oder Münzen. Zudem umfasst das Angebot ein Golddepot sowie Sparpläne mit Tresorgold. Die Spezialisten des Ophirum-Teams haben im Zuge ihrer beruflichen Vergangenheit die Faszination von Rohstoffen sowie den Nutzen und die strategische Bedeutung speziell von Edelmetallen bei der Geldanlage und der Absicherung von Risiken entdeckt. Diese Erkenntnis sowie der bis dato vorherrschende Mangel an vertrauenswürdigen Angeboten physischer Edelmetalle in Deutschland waren Impulse für die Gründung der Ophirum GmbH.
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