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Der Ausbau der europäischen Graphitproduktion wird weit hinter dem Anstieg der Nachfrage zurückbleiben. Nicht zuletzt die schleppende Genehmigung neuer Projekte erweist sich als Hemmschuh.
Das Problem ist längst verstanden: Die EU hat Graphit als kritischen Rohstoff eingestuft. Laut der Internationalen Energieagentur wird die Nachfrage im Jahr 2040 rund 20-25-fach höher liegen als 2020. Europa kann seinen Bedarf nicht decken und ist auf Importe angewiesen. Deshalb will die EU die heimische Produktion steigern.
Doch dieses Vorhaben erweist sich als schwierig. Corina Hebestreit, Generalsekretärin der European Carbon (ETR:SGCG) Graphite Association (ECGA), äußerte Mitte November gegenüber dem Branchendienst Fastmarkets, es sei „sehr schwierig“, das künftige Volumen europäischer Graphitproduktion zu prognostizieren. Sie hält es für „möglich“, dass Europa ein Fünftel der Nachfrage nach Flockengraphit durch Eigenproduktion decken könnte.
Am ehesten sei noch Produktion in Skandinavien zu erwarten, wo unter anderem Talga Group und Mineral Commodities (WKN: 864504, ISIN: AU000000MRC8) produzieren. Auch in Grönland gebe es Potenzial, das durch Verbindungen zwischen der dortigen Regierung und der EU auch bereits im Fokus stehe. In Grönland etwa ist GreenRoc (WKN: A3C4C0, ISIN: GB00BLD3C518) aktiv, das die Projekte Kalaaq und Amitsoq Island entwickelt.
All dies wird jedoch nicht ausreichen – Europa bleibt auch langfristig Graphitimporteur. Dazu trägt insbesondere die boomende Nachfrage aus dem Batteriesektor bei. Angebot wird laut Hebestreit aus Afrika und Kanada kommen. So hätten sich etwa Mosambik, Madagaskar und Tansania zu wichtigen Produzenten entwickelt.
In Kanada betreiben die beiden vergleichsweise großen Player Nouveau Monde (WKN: A3CMLY, ISIN: CA66979W8429) und Northern Graphite (TSXV:NGC) (WKN: A1H95Z, ISIN: CA66516A1057) Projekte.
Fernab dieser Länder steht vor allem China als Bezugsquelle zur Verfügung. Da die westlichen Länder jedoch versuchen, ihre Lieferketten weniger abhängig vom Reich der Mitte zu machen, dürfte der Fokus auf anderen Ländern liegen. Die EU-Kommission hat bereits Zölle auf chinesisches Material erhoben.
Hebestreit zufolge sind derzeit in Europa nur zwei Minen aktiv – die nicht einmal für den Batterieanodenmarkt produzieren. Hersteller von natürlichem und synthetischem Graphit müssten außerdem hohe Hürden bei der Genehmigung von Projekten überwinden. „Die größten Engpässe in der Lieferkette erwarte ich von der Genehmigung der Verarbeitungsbetriebe zur Herstellung von Kugelgraphit“, sagte Hebestreit.
Nicht zuletzt weil die Versorgung mit natürlichem Material knapper wird, erwartet der ECGA einen größeren Anteil an synthetischem Graphit. Auch die Batteriehersteller bevorzugen diese Variante, da es eine zuverlässigere Leistung bietet auch die Lieferketten weniger anfällig sind.
Doch auch bei synthetischem Graphit gebe es Schwierigkeiten bei der Produktionsausweitung. Diese betreffen demnach sowohl die Genehmigung neuer Greenfield Projekte als auch die Erweiterung von Brownfield Projekten. Kritisiert wird zudem der recht hohe Energieverbrauch für die Herstellung. Hier sieht Hebestreit jedoch wenig Probleme, sollten die Emissionen des europäischen Strommarktes deutlich zurückgehen.
So schwierig die Deckung der Graphitnachfrage langfristig auch sein wird, so gering sind die Engpässe derzeit. Durch die verringerte Stahlproduktion in Europa und den anhaltenden Ausbau der chinesischen synthetischen Produktion besteht derzeit ein Überangebot. Fastmarkets schätzte den Preis für Graphitelektroden Ende November auf 3180-4100 USD pro Tonne –700-820 USD weniger als noch im Juni.
Der ECGA erwartet von der Neuausrichtung des Fahrzeugmarktes große Nachfrage – und zwar nicht nur mit Blick auf batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge. Eine noch größere Nachfrage erwartet der Verband im Zusammenhang mit Entwicklung von Brennstoffzellen. Brennstoffzellen verwenden Graphit in Bipolarplatten als Leiter.
Laut Hebestreit wird „der nächste Wachstumsmarkt für die Graphitnachfrage voraussichtlich in den Brennstoffzellen liegen“. Diese würden für den Fernverkehr, den öffentlichen Verkehr sowie die Wasserstofferzeugung benötigt.
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