Die Schlagzeilen deuten an, dass Griechenland eine Kreditverlängerung um sechs Monate beantragt hat. Die optimistischen Nachrichten schickten die europäischen Aktien höher und trugen dazu bei, die Spreads der Peripherieländer zu straffen. Der EUR/USD ist nach einer vorhergehenden Rallye auf 1,1436 wieder zurückgefallen. Wir sind angesichts der nächsten 48 Stunden vorsichtig, da die Details für den Antrag alles andere als transparent sind. Insgesamt sind wir zunehmend davon überzeugt, dass keine Lösung für den Bailout gefunden wird. Auch wenn laut Meldungen "Fortschritte" erreicht wurden, glauben wir, dass beide Seiten auf völlig entgegengesetzten Positionen verharren. Wie erwartet hat die EZB die Notfallliquidität für die griechischen Banken um 3,3 Mrd. auf 68,3 Mrd. Euro erhöht.
Dieses zusätzliche Kapital sollte den gegenwärtigen Einlagenabflüssen für eine weitere Woche entgegenwirken. Aber dieser Zeitraum könnte sich schnell verkürzen, falls die griechischen Sparer in Panik geraten. Die begrenzte Größe und der begrenzte Umfang zeigen, dass die EZB Griechenland drängt, einer Verlängerung des Bailout-Plans zuzustimmen. Sollten die griechischen Banken zusätzliches Kapital benötigen und die EZB eine weitere Expansion ablehnen, ist es wahrscheinlich, dass Griechenland gezwungen sein wird, Kapitalkontrollen auszulösen und die Inlandszahlungen zu begrenzen.Der EUR/USD-Handel wird durch die Schlagzeilen zur Auseinandersetzung zwischen EU und Griechenland definiert, wobei 1,1534 jede kurzfristige Stärke begrenzen sollte.
Vorbereitung auf den Untergang
Nachdem man in der Schweiz dem EUR/CHF den „Boden“ entzogen hatte, warten die Anleger nun vorsichtig auf Belege, dass die Finanzbomben ihre Wirkung zeigen. Ein bekannter Ökonom sprach vom "Tsunami", die Analysten bereiten sich auf das Schlimmste vor. Die meisten Prognosen für Wachstum und Inflation wurden sofort nach unten revidiert. Wir gehen davon aus, dass die Wachstumsrate 2015 bei 0,6% liegen und die Inflation auf -0,6% fallen wird.
Führende Indikatoren sind deutlich gefallen, wie der PMI für das verarbeitende Gewerbe, der für den Monat Januar von revidierten 53,6 auf 48,2 gefallen ist, während der CPI für Januar im Jahresvergleich bei -0,5% (vorher -0,3%) lag. Der führende Schweizer KoF Indikator ist leicht auf 97,0 zurückgegangen und befindet sich seit Anfang 2015 im Abwärtstrend, aber die Ökonomen des KOF Swiss Economic Institute wiesen darauf hin, dass die Schweizerische Wirtschaft mit Werten von unter 1,05 EUR/CHF unzweifelhaft in die Rezession fallen wird. Heute ist der Schweizerische Handelsüberschuss von 1,51 Mrd. CHF im Dezember auf 3,43 Mrd. CHF im Januar gestiegen.
Die saisonbereinigten Exporte sind im Monatsvergleich im Januar um 2,9% angepasst worden und kehrten damit einen 2,9%igen Rückgang aus dem Dezember um. Interessanterweise sind die Schweizer Exporte um 3,7% anstiegen, zusammen mit den allgemeinen internationalen Verkäufen. Der gestrige absolute Zusammenbruch bei den Erwartungen zur ZEW-Umfrage sollte aber ein Alarmsignal sein. Die Umfrage vom Januar zeigte einen Rückgang um -10,8 auf -73. Das ist der größte Rückgang aller Zeiten für den Index und zeigt, dass sich die Erwartungen für die Wirtschaft seit der SNB-Entscheidung am 15. Januar deutlich verschlechtert haben.
Präsident Jordan unterstrich abermals seine Ansicht, dass der CHF überbewertet bleibt. Zusammen mit einer Mischung aus FX-Interventionen und Hilfen durch die EUR-Rallye handelt der EUR/CHF nun bei 1,06. Der schwächere CHF sollte positive Auswirkungen auf die Stabilisierung der Wirtschaftsbedingungen haben, besonders, wenn das Paar - wie einige vorhersagen - die 1,10 erreicht. Man hat das Gefühl, dass sich die Schweizerische Wirtschaft im Wartemodus befindet und hofft, dass Jordan und die Marktdynamiken den EUR/CHF schon höher treiben werden.
EURUSD Der EUR/USD setzt seine breite Seitwärtsbewegung in seinem horizontalen Bereich fort, der durch die Stundenunterstützung bei 1,1320 und den Stundenwiderstand bei 1,1443 markiert ist. Wir unterstützen jedoch weitere Aufwärtsbewegungen in Richtung des Widerstands bei 1,1534. Eine weitere Unterstützung liegt bei 1,1262. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach nur als vorübergehend angesehen. Schlüsselwiderstände liegen bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015) und bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,1000 (psychologische Unterstützung) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD hat gestern ein neues Hoch erklommen, womit nachhaltiges Kaufinteresse bestätigt wird. Achten Sie auf einen Test des Widerstands bei 1,5486. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,5620. Stundenunterstützungen finden sich bei 1,5416 (Innertagestief) und bei 1,5317. Langfristig deutet der Bruch des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015) auf ein neu aufkommendes Kaufinteresse hin. Aufwärtspotenzial sollte bei den Widerständen bei 1,5620 (Hoch vom 31. 12. 2014) und bei 1,5826 (Hoch vom 27. 11. 2014) ausgelöst werden. Eine starke Unterstützung liegt bei 1,4814.
USDJPY Der USD/JPY ist etwa 50% seines jüngsten Abstiegs zurückgefallen. Das mögliche bärische Kopf-Schulter-Muster favorisiert einen bärischen Trend. Ein Stundenwiderstand liegt bei 119,60 (61,8% Retracement), während ein Schlüsselwiderstand bei 120,83 liegt. Stundenunterstützungen finden sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015) und bei der aufsteigenden Trendlinie (um 117,66). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein allmählicher Aufstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) ist nun wahrscheinlich. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014).
USDCHF Der USD/CHF hat die Widerstandszone zwischen 0,9347/0,9368 (Tief vom 15. 10. 2014) durchbrochen, was auf nachhaltiges Kaufinteresse hinweist. Stundenunterstützungen liegen bei 0,9284 (Tief vom 16. 2. 2015) und bei 0,9230 (Tief vom 11. 2. 2015). Ein weiterer Widerstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Der Bruch des Widerstands, der durch das 61,8% Retracement auf den Abverkauf markiert wird, deutet auf ein starkes Kaufinteresse hin. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014). Eine Schlüsselunterstützung kann bei 0,9170 (Tief vom 30. 1. 2015) gefunden werden.