Die Hängepartie an den Märkten wird verstärkt durch die aktuellen Ereignisse in Griechenland. Auch hierüber berichteten wir bereits am Mittwoch im Geldanlage-Brief. Inzwischen ist klar: Das griechische Parlament lehnte den Präsidentschaftskandidaten der Regierung, Stavros Dimas, ab. Er erhielt im ersten Wahlgang am Mittwochabend nur 160 Stimmen. Dies lag am unteren Ende der Erwartungen, und dieser Wert ist weit unter den 180 Stimmen angesiedelt, die notwendig sind, um komplette Neuwahlen im Januar zu vermeiden.
Aktuell läuft es auf Neuwahlen hinaus
Die nächste Abstimmung am kommenden Dienstag ist praktisch bedeutungslos, denn sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dasselbe Resultat ergeben. Die entscheidende Abstimmung wird daher die Letzte am 29. Dezember sein. Falls Dimas auch im zweiten und dritten nicht durchkommt, muss laut Verfassung ein neues Parlament gewählt werden.
Neue Belastungen für die Gläubiger werden negative Effekte haben
Die Regierung muss also weitere 20 Stimmen gewinnen. Dies erscheint jedoch schwierig und somit ist es laut Umfragen wahrscheinlich, dass die linke Oppositionspartei Syriza an die Regierung gelangen wird. Zwar hat sich der griechische Oppositionschef und Gegner der EU-Rettungspolitik, Alexis Tsipras, zum Verbleib des Landes in der Euro-Zone bekannt, doch er hat es sich auch zum Ziel gesetzt, die Bedingungen der EU für die Finanzhilfen für Griechenland neu zu verhandeln.
„Verhandlung bedeutet, dass wir eine einvernehmliche Lösung anstreben“, betonte Tsipras. Die Gläubiger müssen wohl erneut einen Großteil der Schulden „kürzen oder erlassen“. Für die beteiligten Banken und die Wirtschaft wird dies sicherlich keine positiven Effekte haben.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 21.12.2014)