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Berichtet zum Q4 2018 am Dienstag, dem 5. Februar, nach US-Handelsschluss
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Umsatzerwartung: 376,64 Mio USD
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GpA-Vorhersage: -0,08 USD
Der technische Chart für den populären soziale Medienbetreiber Snap (NYSE:SNAP) allein genügt, um Investoren zu verängstigen. Er ist der klarste Indikator, wie desaströs das letzte Jahr für die Aktie und das Unternehmen gewesen ist.
Mit einem gestrigen Schlusskurs von 6,94 USD hat die Aktie seit ihrem Hoch von 21,22 USD im Februar 2018 mehr als 67% des investierten Kapitals vernichtet. Die Aktie wurde von zu vielen Fehltritten des Managements beschädigt, die das Vertrauen der Investoren in die Zukunft der Photo-Sharing App des Unternehmens aufbrauchten, auch wenn diese unter Teenagern populär bleibt und den Promis denen diese folgen.
Verpatztes Neudesign; interne Instabilität
Die größte Fehlkalkulation, die CEO und Mitgründer Evan Spiegel im vergangenen Jahr machte, war das viel beworbene neue Design für die App. Dummerweise, als dieses öffentlich wurde, kam es bei den bestehenden Nutzern nicht gut an. Schlimmer noch, die neugestaltete App konnte nicht die Nutzung insgesamt erhöhen, was der Hauptgrund hinter dem Schritt gewesen war.
Dann kamen die Abgänge von Spitzenmanagern, die den Eindruck machten, als könnte der Turnaroundplan der Firma noch nicht einmal die wichtigsten Köpfe im eigenen Management überzeugen. Im Oktober verließ Chefstratege Imran Khan das Unternehmen, Inhaltechef Nick Bell ging im November und im letzten Monat war Finanzvorstand Tim Stone an der Reihe, nach nur acht Monaten im Job, den Hut zu nehmen.
Wenn Snap heute nach Handelsende berichten wird, dann ist die wichtigste Kennzahl die Nutzerbindung sein. Wir erwarten nicht, dass das Unternehmen an dieser Front eine eindrucksvolle Wende zeigen können wird, angesichts des harten Wettbewerbs durch Facebook (NASDAQ:FB) Tochter Instagram, verbunden mit zu viel interner Instabilität.
Selbst wenn wir annehmen, dass Spiegel an einem gewissen Punkt die Herausforderungen bei der Neugestaltung der App und durch die internen Querelen meistern wird, haben wir dennoch Schwierigkeiten eine reale Zukunft für diese App zu sehen. Schließlich muss es mit Facebook mithalten, einem mächtigen Konkurrenten mit tiefen Taschen und einer starken Beziehung zu seinen Anzeigekunden.
Und tatsächlich können Werbekunden die gleichen Nutzer auch auf Instagram finden. Unglücklicherweise sind sie Snaps Brot-und-Butter-Geschäft. Während Snap Probleme hat, den Rückgang seiner täglich aktiven Nutzerzahl aufzuhalten, gab es im Q4 500 Millionen von diesen für Instagram Stories. Vor nur sechs Monaten noch, im Juni 2018 waren es noch 400 Mio gewesen.
Snaps Ausblick ist nicht so vielversprechend. Die Anzahl der täglich aktiven Nutzer auf Snapchat fiel im Q3 auf 186 Millionen und ist damit im zweiten Quartal in Folge gesunken. Und der Ausblick des Unternehmens selbst sieht auch im Q4 einen weiteren Rückgang.
Angesichts dieser Tatsachen, glauben wird, dass Werbetreiber wenig Anreiz haben, ihr Geld auf Snapchat auszugeben, wo sie wahrscheinlich nicht die größte Zuschauerzahl finden werden. Während es den Abgang von Stone im letzten Monat bekanntgab, sagte die Firma aus Los Angeles auch, ihr Quartalsergebnis beim Umsatz und dem Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisierungen (EBITDA) läge "am oberen Ende" der vorigen Vorhersagen.
Im Oktober hatte das Unternehmen einen Umsatz im vierten Quartal von 355 Mio bis 380 Mio USD vorhergesagt. Analysten rechnen durchschnittlich mit einem Verlust von 8 US-Cent die Aktie auf einen Umsatz von 376 Mio USD.
Fazit
Nach all den Patzern in 2018, hat Snap bislang immer noch nicht gezeigt, dass es auf dem richtigen Weg zu einer Verbesserung der Nutzerbindung ist und seine internen Probleme gelöst hat. Das Unternehmen muss schnell zeigen, dass es an diesen Fronten gewinnt, bevor wir guten Gewissens sagen können, dass das Schlimmste vorüber und die Aktie zu guter Letzt ein guter Kauf ist.
Wir sind skeptisch, dass das heute passieren wird. Und wir denken nicht, dass dies der richtige Zeitpunkt ist, seine Zurückhaltung im Hinblick auf diese Aktie abzulegen.
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