Die 92 Euro erweisen sich bei der Henkel-Aktie (DE:HNKG_p) als hartnäckiger Widerstand. Bereits vier Tage lang konnte die Aktie diese Hürde nicht nehmen und sieht sich, wie der Gesamtmarkt, einer Korrektur ausgesetzt. Wie weit wird dieser Rücksetzer gehen und wo liegen Kursziele, sollte die Aktie ihren Aufwärtsdrang der letzten Wochen weiter fortsetzen?
Fundamental und quantitativ steht der Hersteller u.a von Klebstoff, Spül- und Waschmittel trotz leichter Ergebnis Einbußen im Q1 2019 im Jahresvergleich jedenfalls ausgezeichnet da und hat Potential zu steigen.
Henkel springt an - Analysten mit gemischter Ansicht
Bei der Henkel-Aktie handelt es sich um eine ausgesprochene Qualitätsaktie. Die letzten Wochen war dieser Wert bei Anlegern wieder sehr gefragt und die Aktie konnte den Dax an etlichen Tagen outperformen. Hochstufungen einiger Geldhäuser befeuerten den Kurs. Dennoch zeichnet sich ein gemischtes Bild bei den Analysten Einschätzungen großer Geldhäuser ab. Allen voran Goldman Sachs sieht die Henkel-Aktie bullisch bei rund 100€ während die UBS (SIX:UBSG) die Aktie auf 81 Euro hernuterstuft und Mainfirst Henkel neutral bei 92 Euro sieht.
Goldman Sachs (NYSE:GS) bspw. sieht die Aktie unterbewertet und erwartet im Q2 das Schließen dieser Unterbewertung durch anziehende Nachfrage und verbessertes operatives Ergebnis. UBS hingegen bewertet ein voraussichtlich schwaches erstes Halbjahr und einen Rückgang und der Klebstoffsparte. Also doch eher Strohfeuer in den letzten Wochen oder kann gibt uns die quantitative Bewertung Hoffnung auf die von Goldman Sachs angestrebten 100 Euro pro Aktie?
Henkel stabilisiert sich nach Gewinneinbruch 2017
Wer steigende Dividenden bei der Suche nach Wachstumswerten finden möchte, sollte sich definitiv die Henkel-Aktie näher anschauen. Selbst im Geschäftsjahr 2018, als der Gewinn des Unternehmens pro Aktie kleiner wurde, hat Henkel die Dividendenausschüttung erhöht.
Ansonsten war 2017 das erste Jahr mit schrumpfendem Gewinn seit den Krisenjahren 2008/2009. Der Gewinn wurde seit 2009 kontinuierlich pro Geschäftsjahr gesteigert werden, was von einem äußerst erfolgreichen Geschäftsmodell und einem nachgefragten Produktmix zeugt.
Auch der operative Cashflow konnte immer wieder gesteigert werden, so dass die Liquidität aus operationalen Aktivitäten sichergestellt werden konnte.
Das Umsatzwachstum von Henkel ist ebenso als sehr stark zu bewerten. Jahr für Jahr legt das Unternehmen am Umsatz zu und kann die operative Marge konstant bis leicht steigend halten. Das spricht für ein Ausgewogenheit der Kostenstruktur und lässt auf effiziente und effektive operative Value Add Prozesse schließen.
Henkel präsentiert sich ertragsstark bei einer EK Rendite von über 13% und einer EBIT Marge von über 18%. Die KGV Bewertung von knapp 20 erscheint auf den ersten Blick etwas teuer, aber bei diesem soliden Wachstum von Umsatz und Gewinn ist der aktuelle Kurs relativ als relativ günstig zu betrachten.
Luft nach oben auch aus Sicht der Chartanalyse
Der Wochenchart befindet sich nach wie vor im Abwärtstrend und der Markt beißt sich aktuell am Widerstand von rund 92 Euro die Zähne aus. Dieser Widerstand muss mit Tagesschluss genommen werden, so dass das Ziel Richtung 98 Euro und dann 104 Euro aktiviert werden kann.
Die Technik ist neutral bis positiv. Der Oszillator, der den überkauften Bereich noch nicht erreicht hat, als auch der MACD, sind nach wie vor auf Long eingestellt.
Neutral zu bewerten sind die gleitenden Durchschnitte, die aktuell beide horizontal verlaufen. Ein Schnitt des 10er Durchschnitts nach oben, wäre positiv zu bewerten. Ebenfalls neutral sind die Bollinger Bänder, die relativ eng verlaufen und auf den nächsten Impuls warten.
Auf Tagessicht hat sich die Aktie (DE:HNKG_p) nun in den Korrekturmodus begeben. Die Frage ist wie lange darf die Korrektur anhalten, bevor der intakte Aufwärtstrend gebrochen ist. 82,85 Euro darf nicht unterschritten werden, soll der Aufwärtstrend intakt bleiben. Positiver zu bewerten, wäre ein erneutes Long Abdrehen am 20er Durchschnitt (87,18 Euro) oder spätestens bei der aufwärts verlaufenden Trendlinie.
Kurzfristig orientierte Trader oder im Sinne der Einstiegsoptimierung, ist es sinnvoll zu warten, bis der Kurs mind. den 20er Durchschnitt per Schlusskurs nach oben durchbrochen hat. Sehr aggressiv könnte gehandelt werden, wenn der Oszillator aus dem überverkauften Bereich ein Long Signal durch Überschreiten des 20er Levels generiert.
Short Ideen greifen erst nach Unterschreiten der Unterstützung bei 85,50 Euro, wenn der Aufwärtstrend auf Stunde negiert wurde.
Fassen wir die Situation zusammen:
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Zurück zu alter Stärke durch Kontinuität und strategischem Wachstum. Aktuell gemischte Analysten Einschätzungen.
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Permanent Gewinne seit über einem Jahrzehnt mit leichtem Schrumpfen des Gewinns 2017 ABER stetigen Umsatzzuwächsen, stetiger Dividendensteigerung und starker Ertragskraft.
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Charttechnisch auf Wochensicht noch im Abwärtstrend, aber mit Potential den Abwärtstrend zu negieren. Auf Tagessicht bereits im Aufwärtstrend.