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Das bullishe Signal im DAX (siehe „Bullishe Signale im S&P 500 und DAX – aber Vorsicht!“) hat sich als Fehlsignal bzw. Bullenfalle entpuppt. Denn der Index rutschte bereits am Folgetag unter das Ausbruchsniveau zurück (siehe roter Pfeil Nr. 1 im Chart).
Allerdings blieb der Rücksetzer an diesem Tag noch sehr moderat. Und am Ende konnte sich der DAX mit dem Schlusskurs über diese Marke retten. Damit sah es zunächst so aus, als würde sich das vorangegangene Kursmuster wiederholen: Nach den beiden vorangegangenen Ausbruchskerzen pendelte der Index jeweils sofort wieder lediglich in sehr engen Bahnen seitwärts.
Inverse SKS ist hinfällig
Doch vorgestern folgte dann nur einen Tag später ein eindeutiger und sehr dynamischer Rückfall. Und mit der gestrigen Tageskerze wurde auch noch die (blaue) Nackenlinie der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) unterschritten (siehe roter Pfeil Nr. 2 im Chart). Diese bullishe Formation und das daraus abgeleitete Kursziel sind damit hinfällig.
Nun können die Charttechniker noch streiten, ob es sich überhaupt um eine echte SKS gehandelt hat oder in diesem Fall die 10%ige Wahrscheinlichkeit gegriffen hat, dass das Kursziel der Formation nicht erreicht wird.
Fibonacci-Marken im DAX
Jedenfalls kann man nun, analog zur vorgestrigen Analyse des Nasdaq 100, auch im DAX die Fibonacci-Marken an die Kurserholung legen, um vom Ausmaß des neuerlichen Rückfalls auf die Stärke bzw. Schwäche der Bullen bzw. Bären zu schließen.
Dann stellt man fest, dass der DAX in den drei Tagen seit dem (Fehl-)Ausbruch schon mehr als 38,20 % der Kurserholung verloren hat. Gestern wurde schon fast die 50%-Marke erreicht, die beinahe deckungsgleich ist mit der Mittelinie bei 10.815 Punkten. Hier könnte also eine solide Unterstützung für die aktuelle Bewegung liegen, die bislang nur eine normale Gegenbewegung auf die vorangegangenen Kursverluste ist.
Doch die neuerliche Abwärtsbewegung lief sehr dynamisch ab. Und da auch die US-Indizes eine Gegenbewegung begonnen haben, diese aber noch deutliches Verlustpotential haben, muss man im DAX durchaus schon mit neuen Korrekturtiefs rechnen. Die letzten Bastionen der Bullen, bevor der DAX der Anziehungskraft der psychologisch sehr wichtigen 10.000-Punkte-Marke verfallen könnte, liegen aber noch bei der 61,80%-Marke bei 10.696,55 Zählern, der Rechteckgrenze bei 10.460 und schlussendlich dem Jahrestief von 2018 bei 10.279 Punkten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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