Der Tag startete ruhig in die asiatische Sitzung mit begrenzten Handelsaktivitäten. Der letzte Beschäftigungsbericht aus Australien brachte keine Aufregungen, da er den Erwartungen des Marktes entsprach. Im März stabilisierte sich die Arbeitslosenquote bei 5% und die Beschäftigungsveränderung stieg um 25,7 Tausend an und übertraf damit die Erwartungen von 15 Tausend, während die Zahl des Vormonats auf 10,7 Tausend nach oben korrigiert wurde. Der AUD/USD wertete vorübergehend auf, doch machte er an der Schwelle von 0,72 USD halt, bevor er auf rund 0,7170 nachgab.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Party begann. Die Veröffentlichung schwacher Produktionsdaten schickte den Markt umgehend in den Risikovermeidungs-Modus. Die Einheitswährung musste einen Abschlag von 60 Pips hinnehmen und rutschte auf 1,1250 ab, da der deutsche PMI für das verarbeitende Gewerbe die Erwartungen von 45 verfehlte und bei 44,5 veröffentlicht wurde. Der PMI für Dienstleistungen war jedoch besser als erwartet, da er mit 55,6 veröffentlicht wurde, gegenüber einer Erwartung von 55. Schliesslich stieg der Gesamt-PMI auf 52,1 von 51,4 im Vormonat. In den letzten Wochen hatte sich der Euro von seinem Tiefststand vom 2. April bei 1,1184 auf 1,1324 (Höchststand vom 17. April) hochgekämpft, da die Anleger begannen, Argumente ein schnelleres Wachstum in den USA anzunehmen und eine weitere gemässigte Entscheidung der Fed erwarteten.
Allerdings hat auch die Europäische Zentralbank beschlossen, eine gemässigte Wendung zu vollziehen und hat daher jedemkurzfristigen Zinsanstieg eine Absage erteilt. Auf ihrer letzten Sitzung startete die EZB eine neue Runde von TLTROs (billige Finanzierungen für Banken) und senkte ihre Wachstumsprognose. In letzter Zeit prüfte der EZB-Rat die Möglichkeit einer Ausweitung des aktuellen Stimulus. Vor diesem Hintergrund schätzen wir, dass die Einheitswährung Schwierigkeiten haben wird, sich nach oben zu bewegen. In der Tat war die Risikostimmung in den letzten Wochen ausgezeichnet, und die Anleger kauftenrisikoreiche Anlagen wie Aktien; der Euro konnte sich jedoch in diesem Zeitraum kaum festigen. Wir glauben, dass der Bullenlauf bei den Aktien im Begriff ist, eine Pause einzulegen, da die Anleger Gewinne mitnehmen möchten. Dies würde unweigerlich zu einer Risikovermeidungsumkehr führen, die höchstwahrscheinlich auch den Devisenmarkt tangierenwird.