Investitionen in Unternehmen, die einige der größten Immobilien des Landes verwalten - wie zum Beispiel Apartmenthäuser, Hotels, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Bürokomplexe, Rechenzentren und Lagerhäuser - sind in der Zeit nach einer Pandemie zu einer echten Herausforderung geworden. Diese Unternehmen, die allgemein als Real Estate Investment Trusts (REITs) bekannt sind, werden in der Regel von Anlegern, die auf der Suche nach festverzinslichen Wertpapieren sind, wegen ihrer stetig wachsenden Ausschüttungsquote geschätzt.
Unter den gegenwärtigen Bedingungen geraten REITs jedoch zunehmend unter Druck, da sowohl Wohnungs- als auch gewerbliche Mieter ums Überleben kämpfen. Aufgrund dieser plötzlichen Wende im wirtschaftlichen Umfeld droht Millionen von Anlegern, die Zuflucht in REITs wegen der hohen, sicheren Dividendenzahlungen suchten, in einer Welt niedriger Anleiherenditen ihr monatliches Einkommen zu verlieren.
In diesem Jahr hat der S&P REIT Index Fund (NYSE:FRI) gut 22% an Wert verloren und gehörte damit zu den schwächsten Fonds.
Vor der Corona-Pandemie zählten REITs zu den erfolgreichsten Anlageklassen. In der Tat erzielte der REIT-Index im Jahr 2019 eine Rendite von 24% und dies zu einer Zeit, als die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen von etwa 2,55% zu Beginn des Jahres auf etwa 1,9% zurückging.
REITs, die zuweilen auch als Anleihen-Proxies fungieren, schütten einen Großteil ihrer Gewinne aus der Immobilienverwaltung an die Aktionäre aus und liefern durchschnittliche Dividendenrenditen von etwa 3% bis 4%. Sie schütten auch alle Gewinne aus Veränderungen ihrer Aktienkurse an die Anteilseigner aus. Wenn die Anleiherenditen fallen, werden REITs für Einkommensinvestoren attraktiver, und die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe liegt derzeit bei nur 0,66%.
Doch die COVID-19-Pandemie hat Einkaufszentren, Restaurants und Büros dazu gezwungen, ihre Geschäftsräume zu schließen, so dass Kunden online einkaufen und Mitarbeiter gezwungen waren, von zu Hause aus zu arbeiten. Das bedeutet, dass die Erlöse von REITs derzeit drastisch sinken, weshalb wir sie derzeit nicht empfehlen.
Niemand kann abschätzen, wie lange es dauern wird, bis sich die Dinge wieder normalisieren und ob die Betreiber von Einkaufszentren und Büroräumen in der Lage sein werden, diese Krise zu überstehen. Darüber hinaus haben viele Unternehmen festgestellt, dass das Arbeiten von zu Hause aus für einen erheblichen Prozentsatz der Beschäftigten eine praktikable Option sein könnte, wodurch Kosteneinsparungen durch den Wegfall des Bedarfs an Büroräumen für einige Arbeitnehmer entstehen könnten.
Extreme Notlage
Einer der erfolgreichsten Investoren an der Wall Street, der Milliardär Carl Icahn, sagte kürzlich in einem Interview, dass sein größter Trade im Moment eine Multimilliarden-Dollar-Short-Position gegen den gewerblichen Immobilienmarkt sei. "Dieser Markt wird auseinanderbrechen, und niemand schaut sich das gerade an", sagte Icahn kürzlich in einem Interview mit CNBC.
Die Simon Property Group (NYSE:SPG), Amerikas größter Betreiber von Einkaufszentren, ist in diesem Jahr um mehr als 60% eingebrochen.
Die Aktie, die eine vierteljährliche Dividende von 2,10 Dollar ausschüttet, bringt jetzt eine Rendite von 15%, was die extreme Notlage ihres Geschäftsmodells zeigt.
In ähnlicher Weise hat Brookfield Property Partners (NASDAQ:BPY), das weltweit Büro-, Einzelhandels-, Mehrfamilienhaus- und Industrieanlagen verwaltet, einen Renditeschub auf über 14% erlebt, da der Aktienkurs seit Anfang 2020 um fast 50% gefallen ist.
Bei einer Auszahlungsquote von 235,37% und einem Geschäft in Schieflage dürften Anleger an der Nachhaltigkeit der vierteljährlichen Dividende von$ 0,3325 Dollar pro Aktie zweifeln.
Am meisten Ungewissheit bereitet REITs diesmal die Frage, ob die Mieter ihre Miete bezahlen können, was während der Finanzkrise 2008 kein so großes Problem darstellte.
Darüber hinaus deuten die jüngsten Immobiliendaten darauf hin, dass sich die Investoren zurückhalten. Die Verkäufe von US-Hotels, Büros, Einkaufszentren und anderen Gewerbeimmobilien stürzten im April um 71% auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt ab, so Real Capital Analytics Inc.
REITs von Einkaufszentren verzeichneten laut einem CNBC-Bericht im April eine leichte Erholung bei den Mieteinnahmen. Der Sektor meldete jedoch immer noch nur 48% der üblichen Mieteinnahmen, die im Mai eingenommen wurden.
Fazit
Anleger sollten in diesem Umfeld sehr vorsichtig bleiben, wenn sie in REITs investieren. Trotz ihrer attraktiven Dividendenrenditen halten wir es für eine umsichtige Strategie, diesen Sektor gänzlich zu meiden, insbesondere dann, wenn es zu viel Unsicherheit über deren Mieteinnahmen und die Zukunft des Gewerbeimmobilienmarktes im Allgemeinen gibt.