Der Quartalszahlenreigen ist eröffnet. Als eines der ersten großen Unternehmen der Goldbranche legt Kinross Gold (WKN A0DM94) seine Bücher offen. Das Ergebnis wurde dabei von einer weiteren massiven Abschreibung auf die afrikanischen Assets des Unternehmens – das Tasiast-Projekt in Mauretanien und die Chirano-Akquisition – schwer belastet.
Ursprünglich hatte Kinross vor gerade einmal zwei Jahren 7,1 Mrd. Dollar für Red Back Mining gezahlt, den ehemaligen Besitzer dieser Projekte. Einige Analysten schätzen aber, dass der Wert der Assets mittlerweile nur noch bei 1,5 Mrd. Dollar liegt.
Die Red Back-Übernahme war das Projekt des mittlerweile gefeuerten CEO Tye Burt. Jetzt beschert sie den Kinross-Aktionären eine weitere Abschreibung, dieses Mal in Höhe von 3,2 Mrd. Dollar. Der Großteil der Abschreibung entfällt dabei auf Tasiast.
Experten sind der Ansicht, dass diese jüngste Abschreibung bedeutet, dass Kinross nun tatsächlich über eine Mine verfügt, die nur halb so groß ist, wie man einst dachte – während die Kosten die gleichen geblieben sind. Sie gehen davon aus, dass Kinross mit diesem Schritt dem Markt mitteilt, dass Tasiast und Chirano zusammen nur 1,5 Mrd. Dollar wert sind.
Kinross meldete so für das vierte Quartal einen Nettoverlust von fast 3 Mrd. Dollar oder 2,62 Dollar pro Aktie. Im Vorjahr hatte man einen Nettoverlust von 2,8 Mrd. Dollar oder 2,24 Dollar pro Aktie verzeichnet. Für das Gesamtjahr 2012 beläuft sich das Minus auf 2,55 Mrd. Dollar oder 2,24 Dollar pro Aktie. Auch 2011 hatte man schon einen Nettoverlust geschrieben, damals 2,1 Mrd. Dollar bzw. 1,84 Dollar pro Aktie.
Den bereinigten Nettogewinn für das vierte Quartal 2012 gab der Konzern mit 276,5 Mio. Dollar oder 24 Cent pro Aktie an nach 187,2 Mio. Dollar oder 16 Cent pro Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Vorfeld befragte Analysten hatten lediglich mit einem bereinigten Gewinn von 22 Cent pro Aktie gerechnet. Der bereinigte Nettogewinn für das gesamte vergangene Jahr lag bei 879,2 Mio. Dollar bzw. 77 Cent je Aktie nach 850,8 Mio. Dollar oder 75 Cent pro Anteilsschein 2011.
Die Kosten der Produktion, Kinross nutzt dabei die so genannten nachhaltigen „All-In-Kosten“, bezifferte der Konzern mit 1.100 USD pro Unze Gold für das Gesamtjahr 2012. Dem gegenüber steht für das Gesamtjahr ein durchschnittlicher erzielter Verkaufspreis von 1.643 USD pro Unze nach 1.500 USD je Unze im Jahr 2011.
Kinross will 2013 rund 1,6 Mrd. Dollar an Investitionen vornehmen, wobei 750 Mio. Dollar für Wachstumsprojekte vorgesehen sind.
Produziert hat der Konzern in den letzten drei Monaten 2012 724.510 Unzen Goldäquivalent nach 622.507 Unzen im gleichen Quartal 2011. Damit erreichte der Gesamtjahresausstoß 2.617.813 Unzen Goldäquivalent und lag knapp über der Prognosespanne von 2,5 bis 2,6 Mio. Unzen Gold. Gegenüber dem Vorjahr, als 2.543.790 Unzen Gold gefördert wurden, ergab sich somit ein Anstieg von 3%.
2013 nun soll der Ausstoß zwischen 2,4 und 2,6 Mio. Unzen Gold liegen und die All-In-Kosten bei 1.100 bis 1.200 USD pro verkaufter Unze. Die niedrigere Prognose begründet das Unternehmen mit einem erwarteten Rückgang des Metallgehalts in den Erzen auf den Minen Kupol, Kettle River-Buckhorn und Round Mountain und der im aktuellen Minenplan vorgesehenen Stilllegung der Produktion auf der La Copia-Mine im zweiten Halbjahr.
Für die Exploration will Kinross 2013 160 Mio. Dollar ausgeben. Derzeit, zum Jahresende 2012, weist man nachgewiesene und wahrscheinliche Goldreserven von 59,6 Mio. Unzen aus, was einen Rückgang von 3 Mio. Unzen im Vergleich zu 2011 darstellt. Die nachgewiesenen und wahrscheinlichen Silberreserven beziffert der Konzern mit 1,4 Mrd. Unzen, was keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist. Auch die nachgewiesenen und wahrscheinlichen Kupferreserven liegen weiterhin bei 1,4 Mrd. Pfund.
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