Dass bei dem Stahlhändler Klöckner (DE:KCOGn) & Co. nach einem Rekordjahr 2021 im laufenden Jahr das operative Ergebnis zurückgeht, ist eine ausgemachte Sache. Für die Aktie ist aber entscheidend, wie stark die Kontraktion ausfällt – und wie es danach weitergeht.
In einem von einer starken Nachfrage und hohen Preisen gekennzeichneten Umfeld ist das EBITDA von Klöckner & Co im letzten Jahr von 111 auf 848 Mio. Euro förmlich explodiert.
So wird es im laufenden Jahr nicht weitergehen. Das Management rechnet zwar mit einer Umsatzsteigerung, aber die Margen werden sinken und das EBITDA deshalb deutlich zurückgehen. Wie deutlich – das lässt das Unternehmen offen, und auch Analysten rätseln.
Der Konsens sieht im Moment mehr als eine Halbierung vor, auf 376 Mio. Euro. Selbst zu dem Wert liegt das KGV22 nur bei 8,7. Und die Frage ist, ob es danach in 2023 weiter runtergeht (was der Konsens noch unterstellt), oder ob dem Unternehmen dann wieder eine leichte Verbesserung gelingt.
Mit der EBITDA-Prognose für das erste Quartal 2022, die bei 130 bis 180 Mio. Euro liegt, hat Klöckner & Co. in jedem Fall schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Analysten der Deutschen Bank (DE:DBKGn) haben zu Recht darauf hingewiesen, dass bei einem positiven Verlauf schon die Hälfte der Konsens-EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr in den ersten drei Monaten verdient werden könnte – und die Aktie mit einem Kursziel von 16,60 Euro zum Kauf empfohlen. Die Analysten von Warburg und der DZ Bank sehen wegen der Trendwende in der Ergebnisentwicklung hingegen nicht so viel Potenzial und haben zuletzt nur eine Halteempfehlung ausgesprochen.
Wir haben aber den Eindruck, dass angesichts der vorsichtigen Konsensschätzungen sowohl für die nächsten Monate als auch für das nächste Jahr (Konsens-EBITDA-Prognose: 307 Mio. Euro) eher positives Überraschungspotenzial besteht. Die Aktie könnte in dem Fall durchaus aus der seit einem Jahr anhaltenden volatilen Seitwärtskonsolidierung auf hohem Niveau nach oben ausbrechen.