Die Aktie von Klöckner & Co. (ETR:KCOGn) fällt und fällt, vom April-Hoch beträgt der Abschlag inzwischen rund 45 Prozent. Ist das der Vorbote einer drastischen Verschlechterung der Geschäftszahlen, oder übertreiben die Börsianer jetzt?
Klöckner & Co. hat im ersten Quartal ein starkes, um Sondereffekte bereinigtes EBITDA von 201 Mio. Euro (Vorjahr: 130 Mio. Euro) erzielt, mit Sondereffekten waren es sogar 254 Mio. Euro. Für den Zeitraum April bis Juni hat die Gesellschaft ebenfalls eine positive Prognose abgegeben, die ein bereinigtes EBITDA von 180 bis 240 Mio. Euro vorsieht.
Analysten rechnen im Durchschnitt für das Gesamtjahr mit einem EBITDA von 564 Mio. Euro – und leiten daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich 2,4 ab!
Das Problem: Mit dem Stahlpreis geht es seit März bergab, für das zweite Halbjahr werden schwierigere Marktbedingungen erwartet. Dementsprechend rechnen die Analysten für 2023 bei Klöckner & Co. dann nur noch mit einem EBITDA von 310 Mio. Euro. Selbst damit beträgt das KGV immer noch sehr günstige 6,9.
Der Ausverkauf bei Klöckner & Co. nimmt wegen der Sorge vor einer tiefen Rezession damit langsam Züge einer Übertreibung an. Zumindest für eine kräftigen Gegenbewegung sollte die Aktie irgendwann einmal gut sein.
Aufgrund des intakten Abwärtstrends bietet sich ein Einstieg in mehreren kleinen Tranchen mit Abstauberlimits an schwachen Tagen an. (aktien-global.de, 30.06.2022, 18:17)