von Robert Zach
Falls es Ihnen entgangen ist: die umstrittene digitale Währung Bitcoin erreichte im Dezember 2017 ein neues Rekordhoch. Auf einigen Handelsplätzen kletterte der Wert der Digitalwährung zwischenzeitlich bis auf 20.000 Dollar. Zu Jahresbeginn 2017 stand der Wert des Bitcoin noch bei 1.000 Dollar.
Wer damals das Risiko auf sich nahm und den Sprung ins kalte Wasser wagte, der wurde fürstlich entlohnt. Denn nach 365 Tagen betrug die Rendite gut 2.000 Prozent. Selbst Aktien, die in den vergangenen Jahren ein Feuerwerk abfackelten, konnten da nicht mithalten. Der deutsche Leitindex DAX und der amerikanische Dow Jones Industrial Average Index kommen im zurückliegenden Jahr jeweils nur auf einen Wertzuwachs von 12,51 bzw. 25,08 Prozent. Eigentlich eine tolle Performance, aber im Vergleich zu Bitcoin nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Ganze Bücher wurden von so genannten Experten über die Chartanalyse geschrieben, in denen detailliert komplette Strategien zur Trenderkennung aufgeführt wurden. Letztendlich kamen diese Strategien aber immer zum selben Entschluss: „Kaufen Sie keine Bitcoins, denn dies ist kein nachhaltiges Investment.“
An diesem Beispiel kann man sehr gut sehen, dass man den selbsternannten Experten nicht über den Weg trauen sollte. Vielmehr hätte man sich selbst mit Bitcoin auseinandersetzen müssen, um so das enorme Potenzial der digitalen Währung zu erkennen. Nur wenige haben das getan, zumindest aus Deutschland. Schade. Am Ende mussten die Deutschen den raketenhaften Anstieg der Kryptowährung wie immer von der Seitenlinie aus beobachten.
Kurzer Exkurs:
Bitcoin ist die erste und wichtigste Kryptowährung unter mehr als 1.000 digitalen Währungen. Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Stellar, Dash und viele andere auch sind handelbar und werden im Vergleich zu Fiatwährungen (Euro, US-Dollar usw.) nicht durch zentrale Instanzen kontrolliert.
Die Idee für Bitcoin entstand in der Zeit zwischen 2007 bis 2008, wo die Welt unter den Folgen der schweren Finanzkrise zu leiden hatte und viele Menschen das Vertrauen in unser Finanzsystem verloren hatten. 2008 kam dann der weiße Ritter angeritten, um die hilflose, unfähige Bevölkerung aus den Klauen der Finanzindustrie zu retten. Gemeint ist natürlich der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto. Am 12. Januar 2009 wurde erstmals ein Bitcoin getauscht. Da die Cyberdevise immer mehr Anerkennung in der Geschäftswelt fand, da Unternehmen wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Expedia oder Dell Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptierten, legte der Kurs der Cyberdevise deutlich zu.
Um Bitcoins zu erhalten, müssen einige Menschen solche schürfen. Sie stellen ihre Rechenleistung zur Verfügung und errechnen damit kontinuierlich Lösungen zu immer neuen mathematischen Aufgaben. Einfacher ist der Erwerb von Bitcoins über Börsenplätze wie Coinbase, Bitfinex, BitStamp oder Kraken. Einige Handelsplätze bieten sogar Online-Wallets an, womit Sie Bitcoins wie auf einem Sparkonto aufbewahren können. Ist Ihnen das aber zu unsicher, eröffnen Sie einfach einen Wallet bei Airbitz, Bitreserve oder Circle.
Jetzt wollen wir uns aber mal damit beschäftigen, warum sich ein Investment in Bitcoins trotz der jüngsten KORREKTUR, oder gerade wegen dieser, lohnt. Nachfolgend finden Sie 5 Gründe, warum ein Investment in Bitcoin auch in diesem Jahr lohnt.
1. Mit Bitcoin erzielen Sie die höchste Rendite
Hätten Sie zu Jahresbeginn 2017 100 Bitcoins für jeweils 780 Dollar pro Stück gekauft, dann wären aus ihren 78.000 Dollar plötzlich 1,64 Millionen Dollar geworden, sofern man den Wert von Bitcoin bis Mitte Dezember zugrundelegen würde.
Einige Experten rechnen auch im neuen Jahr mit weiter steigenden Kursen, insofern bietet sich die jüngste Kurskorrektur an, um günstig in Bitcoin zu investieren.
Der Grund für die jüngste Kurskorrektur ist eigentlich auch ganz einfach: die Korrektur war ein Produkt aus den Regulierungsängsten und Big Playern, die seit Mitte Dezember offiziell mitmischen dürfen. Selbstverständlich wollen die Profis keine Mondpreise für eine Digitalwährung bezahlen und so müssen die Preise für die Cyberdevise erst einmal in den Keller stürzen. Sie sind wie Bluthunde. Erst wenn viel Blut geflossen ist, die Kleinanleger Hab und Gut verloren haben, dann schlagen sie zu und kaufen den Markt leer. Und so hat der Bitcoin auch in diesem Jahr wieder gute Chancen auf den Titel „Überflieger des Jahres“.
Das größte Risiko besteht aktuell wegen der Regulierungswelle aus China und Südkorea. Mehr als ein Viertel der Bitcoin-Trades finden im Land der aufgehenden Sonne statt. Schon 2013 hatte China den Handel der Cyberdevise ausgesetzt und im September diesen Jahres hatten die chinesischen Regulierungsbehörden Krypto-Börsengänge (so genannte Initial Coin Offerings) für illegal erklärt. Daraufhin zog sich Bitcoin auf breiter front zurück, kam aber umso stärker wieder zurück.
2. Bitcoin kann das Portfolio diversifizieren
Diversifizierung - ein nobler Ratschlag einiger der größten Investmentlegenden überhaupt. Schmeißen Sie nicht alle Eier in einen Sack. Wenn Sie schon Anleihen und Aktien besitzen, warum dann nicht mal eine risikoreichere Wette mit Kryptowährungen eingehen. Setzen Sie doch einfach mal Geld ein, das sie verkraften können zu verlieren.
Wenn sie schon einige große EU- und US-Unternehmen in ihrem Portfolio haben, dann streuen Sie Ihr Risiko und erhöhen Ihre Rendite, indem Sie durch ausländische Anleihen und Aktien sowie Small Caps oder vielleicht sogar einige Bitcoins beimischen.
3. Bitcoin ist das Geld der Zukunft
Egal, was mit Bitcoin passiert. Klar ist, dass Kryptowährungen das Geld der Zukunft sind. Japan hatte Bitcoin im April 2017 offiziell als Zahlungsmittel akzeptiert und Russland sagte, es wolle die Nutzung regulieren. Die Chicago Mercantile Börse begann am 18. Dezember mit dem ersten Bitcoin-Future und so können nun auch Hedge Funds auf den zukünftigen Preis der Cyberdevise spekulieren.
Singapore arbeitet indes an einer eigenen Kryptowährung und auch Estland will diesen Weg beschreiten. Grund dafür ist die Möglichkeit, Transaktionen günstig zu tätigen, denn das traditionelle Bankensystem veranschlagt hohe Gebühren und das entspricht einfach nicht mehr der heutigen Zeit.
Kryptowährungen sind also die Zukunft. Ob es am Ende Bitcoin sein wird, hängt davon ab, wie schnell Bitcoin die Transaktionskosten senken kann. Denn diese schlagen derzeit deutlich zu Buche. Insofern hoffen Bitcoin-Enthusiasten freilich auf das Lightning Network.
4. Bitcoins Akzeptanz wird dramatisch steigen
Als Bitcoin erstmals an den Start ging, war es nur ein peer-to-peer Währungssystem und es war eigentlich nur Technik-Nerds möglich, den komplexen Prozess, Bitcoins zu kaufen zu verstehen und sie sicher aufzubewahren.
Heute machen es Seiten wie coinbase.com einfach, Bitcoins zu kaufen und damit geht die Tür für die breite Öffentlichkeit auf. Diese Seiten sind wie ein Supermarkt für Kryptowährungen - jeder kann sie kaufen, verkaufen, handeln und eine Vielzahl von digitalen Währungen aufbewahren.
Viele Börsen akzeptieren mittlerweile Bitcoins und Unternehmen wie BitcoinIRA.com ermöglichen Investoren sogar die Eröffnung eines Rentenkontos basierend auf der Cyber-Devise.
5. Transaktionen auf Lightning Network senken die Kosten dramatisch
Größter Kritikpunkt sind die hohen Transaktionskosten für Bitcoin. Das könnte aber schon bald der Vergangenheit angehören. So wurde am 22. Januar 2018 die erste Bitcoin-Transaktion über das Lightning Network durchgeführt. In der Bitcoin-Community gilt das Lightning Network als Heilsbringer. Es soll die Kosten für Transaktionen dramatisch senken und das Skalierungsproblem in die Wüste schicken.
Mit der Einführung des Lightning Network könnten dann sogar große Banken ihren Hochfrequenzhandel auf den Kryptomarkt anwenden und das dürfte erneut Geld in den Markt spülen, welches jüngst rausgeflossen ist.
Nach wie vor befindet sich das Lightning Network jedoch in der Testphase. Ob es letzten Endes das Skalierungsproblem und die Höhe der Transaktionskosten beseitigen kann, werden wohl erst die nächsten Wochen und Monate zeigen.
Eines steht aber fest: Je mehr Unternehmen zukünftige Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie erkennen, desto wahrscheinlicher werden wir einen Epochenwechsel sehen. Regeln, die seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten Bestand hatten, werden dem Zahn der Zeit ausgeliefert sein.
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