Serbien verfügt über große Rohstoffvorkommen weit über das Lithiumprojekt Jadar von Rio Tinto (LON:RIO) hinaus. Explorer wie Electrum Discovery (TSXV:MED) suchen in direkter Nachbarschaft von Zijin Mining (HK:2899) und Dundee Precious Metals auch nach Kupfer und Gold.
Das Explorationsteam von Electrum Discovery konnte im Sommerhalbjahr einschlägige Erfolge vermelden. Im April wurde beim "Timok East"-Projekt die bedeutende Kupfer-Gold-Anomalie "Bambino" identifiziert.
Bambino wurde damals als "bis zu 550 Meter lang und über 100 Meter breit und in alle Richtungen offen" charakterisiert. "Die Kupfergehalte im Boden reichen von 500 bis 8.238 ppm, und die Gesteinssplitterproben weisen Gehalte von 2,85 % bzw. 0,32 % Kupfer auf", berichteten die Geologen des Explorers damals.
Bergbau in Serbien: Electrum Discovery entdeckt "Bambino"
Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Im Juli wurde Bambino von 550 Metern bei der ersten Probenentnahme auf eine Länge von 1,8 Kilometern erweitert. CEO Dr. Elena Clarici sprach damals von einer "beträchtlichen Dimension".
Die Exploration wurde deshalb fortgesetzt. Im September startete Electrum Discovery ein 300 Meter umfassendes Grabungsprogramm quer durch die zentrale Anomalie, um hochgradige Zonen abzugrenzen.
Die Geologen und Techniker des Explorers sind derzeit alles andere als allein auf weiter serbischer Flur. Das Balkanland erlebt seit einigen Jahren eine regelrechte Renaissance des Bergbaus – die allmählich auch in der breiten Öffentlichkeit ankommt.
Serbien ist derzeit ungewohnt häufig Gegenstand der Berichterstattung. Dabei fallen immer wieder dieselben Namen: Die des Rohstoffkonzerns Rio Tinto und seines geplanten Lithiumprojekts Jadar.
Jadar gilt als entscheidend für die Versorgung Europas mit dem Batteriemetall Lithium. Das Projekt in Westserbien könnte mit einer geplanten Produktion von 58.000 Tonnen raffiniertem Lithiumcarbonat in Batteriequalität pro Jahr genug Lithium liefern, um eine Million Elektrofahrzeuge anzutreiben und 90 % des derzeitigen Lithiumbedarfs Europas zu decken. Die Reserven werden auf 158 Millionen Tonnen geschätzt – das entspricht 17 % der gesamten Lithiumreserven Europas. Zusätzlich zu Lithium soll bei Jadar Bor abgebaut werden.
Mehr als nur Lithium: Serbiens Bergbau unter Strom
Doch Serbien rückt als Bergbaustandort auch unabhängig von Rio Tintos Großprojekt zunehmend wieder in den Fokus von Explorern und Produzenten. Das Land blick auf eine mehr als 100 Jahre lange Bergbauhistorie zurück – und schickt sich an, diese fortzusetzen.
Zijin Mining – ein chinesisches Großunternehmen, dessen wachsender Einfluss längst als höchstrelevant für die Metallmärkte gilt – wurde 2018 strategischer Partner von RTB Bor und damit beim Kupferbergwerk Bor. Die Gesamtproduktion der Mine betrug im Jahr 2023 240.000 Tonnen Kupfer, womit Zijin der zweitgrößte Kupferproduzent Europas war.
Darüber hinaus gehört Cukaru Peki zum Zijin-Portfolio in Serbien. Cukaru Peki besteht aus zwei Zonen. Die obere Zone enthält hochwertige Kupfer-Gold-Erzklumpen, die untere Zone eine "extrem große" (so Zijin auf der Homepage) Porphyr-Kupferlagerstätte.
In fast unmittelbarer Nachbarschaft von Cukaru Peki ist auch Electrum Discovery tätig. Der Explorer sucht bei Timok East auf den drei Lizenzgebieten Luka, Makovište und Bukova Glava, die zusammen rund 123 km² groß sind.
Die Gründe für die Standortwahl erschließen sich geologischen Laien allein durch einen Blick auf die Mineralressourcenschätzungen in der näheren Umgebung. Zijin Mining etwa gibt die Ressourcen (inkl. Reserven) für Cukaru mit 1,44 Mio. t enthaltenem Kupfer (Gehalt: 2,42 %) und 58 t enthaltenem Gold (Gehalt: 1,25 g/t) an – und zwar allein für die obere Zone. Die untere Zone enthält den Schätzungen zufolge 18,55 Mio. t Kupfer und 385 t Gold (bei allerdings niedrigeren Gehalten als in der oberen Zone).
Nach Norden hin setzt sich dieser Trend fort. Zu den größeren Bergbauunternehmen vor Ort zählt auch Dundee Precious Metals, das "Coka Rakita" entwickelt. Dort wurde 2023 eine hochgradige Lagerstätte entdeckt, die einer ersten Schätzung zufolge 1,8 Mio. Unzen umfasst. Eine Vormachbarkeitsstudie wird für das erste Quartal 2025 erwartet. Veliki Krivelji, Majdanpekm Moldova Nova: Es gibt reichlich weitere Lagerstätten in der Region.
Rio Tinto, Zijin Mining, DPM: Serbien zieht Bergbaukonzerne an
Inmitten dieses Clusters befindet sich das Timok East Projekt von Electrum Discovery. Die Geologen des Explorers hoffen, dass das Potenzial der Gegend noch lange nicht ausgereizt ist – und scheinen nach den jüngsten Entdeckungen auf der richtigen Spur zu sein.
"Oberflächennahe Explorationsziele um Umkreis von 5 km von 1B+ Kupfer-Gold-Minen sind sehr selten", bekräftigte das Unternehmen kürzlich im Rahmen einer Investorenpräsentation. Große Unternehmen hätten davon Notiz genommen. Vor allem aber investieren große Unternehmen verstärkt in die Region: Zijin Mining kündigte Ende 2023 Investitionen in Höhe von 3,8 Mrd. USD in seine Projekte vor Ort an.
Timok East bildet die östliche Grenze des Timok Magmatic Complex, der den Geologen von Electrum Discovery zufolge Ähnlichkeiten zur westlichen geologischen Begrenzung aufweist, wo Dundee Precious Metals fündig wurde.
Die geographische Nähe zu Europa ist neben der Geologie ein weiterer Grund für das wachsende Interesse des Bergbausektors an Serbien. Damit einher gehen handfeste operative (Kosten-)Vorteile wie eine gut ausgebaute Infrastruktur.
Electrum Discovery überzeugt Investoren
Laut dem in der Branche einschlägigen Ranking des Fraser Institutes ist der Balkanstaat die fünftbeste Bergbaudestination in Europa. Das Ranking berücksichtigt z.B. regulatorische und steuerliche Rahmenbedingungen und die Infrastruktur.
Längst nicht alle Marktteilnehmer waren deshalb überrascht, als Electrum Discovery in einem für Explorer eher schwierigen Finanzierungsumfeld eine Privatplatzierung überzeichnet abschließen konnte. 32.597.854 Einheiten mit einem Bruttoerlös von 2.281.850 USD wurden veräußert, wobei jede Einheit ein Paket aus einer Aktie und einem Optionsschein auf eine weitere Aktie besteht. Auf die Finanzierungsrunde waren auch institutionelle Investoren wie Crescat Capital und Syndicate Minerals aufmerksam geworden.