Nach schwachen Handelsdaten aus China und einem miserablen US-Jobbericht sind die Konjunktursorgen der Anleger zurück auf dem Tisch. In China waren die Exporte per Berichtsmonat Februar um 20,7 Prozent gefallen. Das belastet die Ölpreise. Zwar ist das teilweise auf die Neujahrsfeierlichkeiten zurückzuführen, aber die Importe aus den USA sanken so stark wie noch nie in der Geschichte und spiegelt die Sorgen der Anleger wieder.
Darüber hinaus schuf die US-Wirtschaft per Februar nur 20.000 neue Stellen, während die Arbeitslosenquote auf 3,8 Prozent sank. Grund dafür war der US-Regierungsstillstand im Januar, zumindest teilweise, sagte das US-Arbeitsministerium am Freitag. Gleichzeitig stiegen die Löhne auf monatlicher Basis um 0,4 Prozent. Die stark steigenden Stundenlöhne bedeuten höhere Kosten für Unternehmen und könnten deren Profitabilität belasten, was gleichzeitig die Wirtschaft ausbremsen könnte. Eine sich verlangsamende Konjunktur bedeutet eine geringere Nachfrage nach Öl. Deshalb gaben die Preise am Freitag so stark nach.
Auch durch die charttechnische Brille betrachtet mehren sich die Anzeichen einer mittelfristigen Trendumkehr. So hat der Ölpreis WTI seine Konsolidierungsrange nach unten hin durchbrochen, während die technischen Indikatoren wie MACD und RSI gen Süden drehten.
Ein Schlusskurs unter der 20-Tage-Linie bei 55,80 Dollar je Barrel wäre ein Dämpfer für die Bullen. Bei einem Rutsch darunter drohen weitere Verluste auf 54,25/53,95 Dollar.