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Märkte resilient - IWF: Verschuldung 2021 -10% - Habeck versus Scholz – IEA/EU/Gas

Veröffentlicht am 13.12.2022, 11:52
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0535 (05:33 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0510 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 137.77. In der Folge notiert EUR-JPY bei 145,14. EUR-CHF oszilliert bei 0,9866.

Finanzmarkt: Resilienz dominiert


Der Finanzmarkt zeigt sich weiter widerstandsfähig. Die US-Aktienmärkte konnten Boden gewinnen und setzten damit auch für die restlichen Märkte einen positiven Akzent.

Am Kapitalmarkt setzte sich die Zinsversteifung fort. Die 10 jährige Bundesanleihe rentiert heute früh bei 1,96% (Vortag 1,93%), die 10 jährige US-Staatsanleihe bei 3,60% (Vortag 3.56%).

Der USD bewegt sich weiter gegenüber dem Euro in enger Bandbreite auf etablierten Niveaus. Auch Gold und Silber mäandern ohne klares Momentum. Silber zeigte gestern etwas mehr positives Momentum als Gold.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass die Chance auf die Jahresendrally an den Aktienmärkten unvermindert gegeben ist. Historisch betrachtet lag die Dynamik häufiger in der zweiten Dezemberhälfte.

IWF - Weltweite Verschuldung fällt 2021 um 10%

Die weltweite Schuldenquote (inkludiert private und öffentliche Schulden) ist 2021 laut IWF um 10% von zuvor 257% auf 247% des globalen BIP gefallen. Es war der größte Rückgang der letzten 70 Jahre. Es wurden Daten aus 190 Ländern ausgewertet. Im Corona-Jahr 2020 war die Verschuldung auf den Rekordwert von 257% des globalen BIP angewachsen.

Zur Einordnung der Entwicklung: Die Werte vor der Pandemie werden weiter deutlich überschritten. Vor der weltweiten Finanzkrise hatte die Verschuldung 2007 beispielsweise bei circa 195% des globalen BIP Prozent gelegen.

Kommentar: Mit Prozenten ist das immer so eine Sache. Die Inflation spielt in der Betrachtung eine gewichtige Rolle, denn die wird bei dem globalen BIP inkludiert. Das macht auch Sinn, denn Schulden sind nominale Werte, die gilt es dem nominalen BIP (nicht inflationsbereinigt) gegenüberzustellen. Fakt ist, dass die nominale Verschuldung in absoluten USD-Werten sich per 2021 auf den neuen Rekordwert von 235 Billionen USD stellte. Die hohe Inflation per 2022 eröffnet Chancen auf weitere prozentuale Entlastung, jedoch auf keinen Fall auf nominale Entlastung.

Habeck mit Ansage an den Ostausschuss

Auf einer Veranstaltung des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft sagte der deutsche Wirtschaftsminister: „Russland kann kein Partner des Verbandes mehr sein unter Verweis auf den Angriff der Ukraine.“

Kommentar: Der deutsche Wirtschaftsminister ist weiter auf dem Kurs, Russland lautstark verbal zu isolieren. Damit zeigt er keine Lernkurve aus dem Verlauf der Ereignisse des laufenden Jahres, denn der Westen ist isolierter, als er zu Jahresbeginn war. Die nicht westliche Welt organisiert sich in einem nie dagewesenen Tempo (u.a. BRICS) und emanzipiert sich vom Westen (Anteil circa 66% des Welt-BIP, Basis KKP).

Herr Habeck „verhaftet“ die Wirtschaft durch dieses Agieren. Als es noch weise Politiker in Deutschland gab, wurde über die Flanke der Wirtschaft der „kalte Krieg“ nivelliert.

Weise Politiker sollten auch anerkennen, dass die Asymmetrie der Anwendung des Völkerrechts seitens des Westens im Rest der Welt als grobe Arroganz eines unilateralen und ungerechtfertigten Machtanspruchs interpretiert wird.


Scholz hält dagegen

Bundeskanzler Scholz hat die deutsche Wirtschaft auf weitere Sanktionen gegen Russland eingeschworen, aber dem Land eine Kooperation nach dem Ende des Krieges gegen die Ukraine in Aussicht gestellt.

Kommentar: Das klingt anders als Habeck. Scholz begrüßte, dass die Wirtschaft bereits bei der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 die Sanktionen mitgetragen habe. Gegenwärtig würden die Beziehungen zu Russland zurückgefahren. Sanktionen würden weiter verschärft.

Kommentar: Nette und hehre Worte, aber wen treffen die Sanktionen gegen Russland stärker, uns oder Russland? Gestern haben wir darauf verwiesen, dass Russland in den ersten 11 Monaten des laufenden Jahres einen historisch hohen Leistungsbilanzüberschuss (und bisher Haushaltüberschüsse) verzeichnet. In Europa geschieht das Entgegengesetzte.

Wenn selbst verfügte Sanktionen existentielle Risiken gegen sich selbst, aber nicht gegen den Gegner bedingen, sollte man dann die Politik überdenken oder das neunte Sanktionspaket unter Ignoranz der Realität und Ignoranz gegenüber den elementaren Interessen der eigenen Wirtschaft und den Bürgern verfügen?

Historiker werden in einigen Jahren über diese Phase westeuropäischer Politik gegenüber Russland, aber auch gegenüber den USA Urteile treffen, die heute nicht „politisch korrekt“ wären.


IEA warnt vor Gasknappheit

Die Internationale Energieagentur stellte fest, dass die EU gut über den Winter kommen wird. 2023 könne jedoch ein Engpass auftreten, sollte Russland seine Lieferungen reduzieren (derzeit u.a. via Pipeline Sudscha pro Tag circa 42 Mio. cbm). Kommissionspräsidentin von der Leyen könnte die Lücke sich auf bis zu 30 Mrd. Kubikmeter belaufen.

Laut dem Chef der IEA geht es nicht ohne russische Energieträger. Der Bloomberg Kolumnist Javier Blas schrieb in einem Meinungsartikel, dass Russland wieder Schlüssellieferant für Europa würde. Trotz der Beteuerungen der EU-Politiker, mit Russland nicht mehr zum „business as usual“ zurückzukehren, könnten die Realitäten der Geographie und der Märkte auch die determinierten Politikerhaltungen übertrumpfen. Er schrieb, wenn Europa die Konkurrenzfähigkeit der industriellen Basis erhalten will, ginge es nicht anders.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

USA: Federal Budget tiefrot

Das Federal Budget als Teilmenge des öffentlichen US-Haushalts wies per November ein Defizit in Höhe von 249,00 Mrd. USD nach zuvor -88,00 Mrd. USD aus. Damit kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 30% wegen geringerer Einnahmen und steigender Ausgaben.

UK: BIP und Handelsbilanz etwas besser als erwartet

Das BIP legte per Oktober im Monatsvergleich um 0,5% (Prognose 0,4%) nach -0,6% im Vormonat zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,5% (Prognose 1,4%) nach zuvor 1,3%.

Die Industrieproduktion war per Oktober im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,0%) nach zuvor 0,2%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 2,4% (Prognose -2,8%) nach zuvor -3,1%.

Die Handelsbilanz wies per Oktober ein Defizit in Höhe von 14,48 Mrd. GBP (Prognose -15,65 Mrd. GBP) nach zuvor -15,65 Mrd. GBP aus.

Indien: Deutlich sinkende Verbraucherpreise

Die Verbraucherpreise legten per November im Jahresvergleich um 5,88% (Prognose 6,40%) nach zuvor 6,77% zu.

Ukraine: Verbraucherpreise auf höchstem Niveau seit 02/2016

Die Verbraucherpreise nahmen per November im Jahresvergleich um 26,50% (Vormonat 26,60%) zu. Das aktuelle Niveau ist das höchste Niveau seit Februar 2016.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das bei dem Währungspaar EUR/USD eine
neutrale Haltung favorisiert.

Viel Erfolg


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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