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Märkte stabil - Yellen/Zinsen - Deutschlands Rückgrat - Sachsen-Anhalt

Veröffentlicht am 07.06.2021, 08:43
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2166 (06:12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2104 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,57. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133,30. EUR-CHF oszilliert bei 1,0940.

An den Finanzmärkten dominiert verhaltene Risikobereitschaft zu Wochenbeginn. Die US-Arbeitsmarktdaten nahmen Inflationssorgen. Global bleibt das konjunkturelle Gesamtbild positiv geprägt. 

Die sukzessive Öffnung des Dienstleistungssektors Europas verspricht in Richtung des 2. Halbjahres eine erhöhte wirtschaftliche Gesamtdynamik, da es zu Rückkoppelungseffekten mit dem industriellen Sektor kommen wird. 

Ermutigend ist aus strukturellen Aspekten die G-7 Verständigung auf eine Mindeststeuer (15%). Jetzt gilt es daraus rechtliche Verbindlichkeit zu generieren.

Vorbereitende Verbalakrobatik aus dem US-Finanzministerium

Etwas höhere Leitzinsen wären nach Ansicht der US-Finanzministerin Yellen vorteilhaft für die USA. Das US-Aufbauprogramm wäre laut Yellen gut für die USA, auch wenn es zu einer höheren Inflation und zu höheren Zinsen beitragen würde. Sie argumentierte, dass man gegen die Inflation, die zu niedrig sei, und Zinsen, die derzeit zu niedrig seien, seit einer Dekade gekämpft hätte. Wenn die Zinsen wieder ein normales Niveau erreichen würden, wäre das keine schlechte Sache.

Ich stimme Frau Yellen grundsätzlich zu. Normalisierung an Finanzmärkten spiegelt Normalisierung der Ökonomie und Abnahme der Krisenlage. Das ist grundsätzlich positiv. Aber wo waren vor 2020 und wo sind die selbsttagenden Wachstumskräfte in den USA? Von daher könnten Zinsen steigen, aber voraussichtlich nur in der Taktung der Inflation (= neutraler Realzins).

Deutschland spielt mit seinem Rückgrat

Zum Verständnis: Das Wohl und das Wehe einer Ökonomie hängt von seiner Konkurrenzfähigkeit ab. Diese Größenordnung ist eine der elementarsten Größen für Investitionstätigkeit. Diese ist zwingend erforderlich, um wirtschaftliche Stabilität zu forcieren, die Grundlage der gesellschaftspolitischen Stabilität ist. 

Anders ausgedrückt: Wer an der ökonomischen Stabilität unprofessionell experimentiert, insbesondere aus ideologischen Gründen, vergreift sich an der politischen Stabilität und der gesamten Zukunftsfähigkeit eines politischen Raumes. 

Zur Einstimmung weise ich darauf hin, dass Deutschland als energieintensivster Produktionsstandort innerhalb Europas die höchsten Strompreise im Jahr 2020 zu verzeichnen hatte. Während im Durchschnitt Europas die Strompreise 2020 sanken, stiegen sie in Deutschland weiter. Das ist eine brachiale Hypothek für den Investitionsstandort Deutschland, den wir, aber mehr noch kommende Generationen wirtschaftlich und politisch zu zahlen haben werden. 

Nachfolgende Äußerungen des BDI-Präsidenten treffen den Kern. Der Chef des BDI wirft der Bundesregierung vor, die Konsequenzen des verschärften Klimaschutzgesetzes nicht zu bedenken und fordert ein grünes Infrastruktur-programm. Es reiche nicht, Klimaneutralität per Gesetz vorzuschreiben. Die Politik müsse etwas dafür tun, dass das Ziel erreicht werden könne. Ich stimme vollkommen zu. Der BDI-Präsident argumentierte, dass Industrieanlagen teilweise mehr als 20 Jahre betrieben würden, dass sie vorher geplant und genehmigt werden müssten. 

Dafür fehlten verlässliche Grundlagen. Das ist meines Erachtens nahezu skandalös! Um das verschärfte Klimaziel zu erreichen, brauche es so schnell wie möglich ein enormes Infrastrukturprogramm. Weiter der BDI-Präsident: Unsere Werke könnten nur mit grünem Strom betrieben werden, wenn viel mehr Solaranlagen, Windparks und Stromtrassen entstünden. Industrieanlagen könnten nur mit Wasserstoff betrieben werden, wenn der verlässlich verfügbar sei, nicht erst 2045, sondern in wenigen Jahren.

Das ist eine bitter notwendige Ansage an Berlin und die Länder. Was seit der Energiewende an amateurhafter Politik geliefert wurde, ist weit mehr als verstörend. Deutsche Politik spielt mit dem Rückgrat der Wirtschaft. Dieses Rückgrat der Wirtschaft ist die Grundlage der politischen Stabilität (siehe 1929/32). 

Die jetzt fassbar im Raum stehende Ideologisierung und Dogmatisierung der "grünen Politik" gilt es, sich vollständig zu verwehren. Eine pragmatische an notwendigen, möglichen und belastbaren Zielen orientierte "grüne Politik" kann nur die Lösung sein.

Wahlen in Sachsen-Anhalt

Die Wahl setzte unerwartete Akzente. Die CDU wurde mit 37,1% (+7,3%) klar stärkste Kraft vor der AFD mit 20,9% (-3,4%). Die Grünen brachten es auf magere 5,9% (+0,7%), Die Linke lag bei 11,0% (-5,3%). Die FDP, die liberale Kraft der Bundesrepublik, legte von 4,9% auf 6,4% zu.

Das Wahlergebnis macht Mut, dass Pragmatismus in der deutschen Politik Raum greifen kann. Die Zeiträume, in denen Pragmatismus und Liberalität dominierten, taten Deutschland immer gut. Die Zeiten der Ideologien waren katastrophal!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

China: Starke Importe/Exporte verfehlen Prognosen  

Per Mai nahmen die Exporte im Jahresvergleich um 27,9% (Prognose 32,1%) nach zuvor 32,3% zu. Die Importe stiegen um 51,1% (Prognose 51,5%) nach zuvor 43,1%. Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich auf 45,53 nach zuvor 42,86 Mrd. USD.

Eurozone: Einzelhandelsumsätze enttäuschen

Der von IHS/Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Konsumsektors stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 50,1 auf 50,3 Punkte. Die Einzelhandelsumsätze enttäuschten per April mit einem Rückgang im Monatsvergleich um 3,1% (Prognose -1,2%) nach zuvor +3,3% (revidiert von 2,7%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 23,9% (Prognose 25,5%) nach zuvor 13,1% (revidiert von 12,0%).

UK: Starker Konsumsektor

Der von IHS/Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Konsumsektors stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 61,6 auf 64,2 Zähler (Prognose 62,3).

USA: Arbeitsmarktbericht per Mai durchwachsen

Der Auftragseingang der Industrie verzeichnete per April einen Rückgang im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose -0,2%) nach zuvor +1,4% (revidiert von 1,1%).

Russland: Starke Daten

Die Einzelhandelsumsätze legten per April im Jahresvergleich um 34,7% (Prognose 24,5%) nach zuvor -3,4% zu. Reale Löhne stiegen im Jahresvergleich per März um 1,8%n (Prognose 0,8%) nach zuvor 2,0%.

Japan: Reserven nehmen zu

Die Devisenreserven stellten sich per Mai auf 1.387,5 nach zuvor 1.378,5 Mrd. USD.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2020 - 1.2050 negiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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