Die Anlegerstimmung hat sich nach dem letzten Fed-Entscheid deutlich aufgehellt und die Chancen für einen starken Jahresabschluss an den Börsen stehen gut. Man spricht in diesem Kontext auch von der sogenannten Jahresendrally – also der Tendenz der Finanzmärkte, in den letzten Wochen des Jahres einen Aufschwung zu erleben. Doch auf welche Aktien sollte man in dieser Zeitphase setzen?
Während Langfristanleger sich nach Aktien mit starken Fundamentaldaten umsehen, fokussieren sich Trader vor allem auf Papiere, die sich im Jahresverlauf bereits gut entwickelt haben und daher ein starkes charttechnisches Momentum aufweisen. Diese drei Aktien sind für beide Marktteilnehmer von hohem Interesse.
Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich Dich auf unseren kostenfreien Aktienreport aufmerksam machen, in welchem wir drei weitere Aktien für die Jahresendrally vorstellen.
Meta (NASDAQ:META):Auferstanden aus Ruinen
Im vergangenen Jahr wurde Meta von so manchem Börsianer quasi für erledigt erklärt. Whistleblower-Enthüllungen, Apples Änderungen in den Datenschutzrichtlinien, Margendruck aufgrund hoher Investitionskosten sowie die Konkurrenz durch TikTok – all das erwies sich als zu viel für das Social-Media-Imperium. Das Unternehmen sah sich rückläufigen Gewinnen und einem einstelligen Wachstum gegenüber. Als Folge davon stürzte die Aktie von 382 $ auf 88 $ ab.
Der damals häufig kritisierte CEO Mark Zuckerberg hat aus der Krise seine Lehren gezogen und sich als anpassungsfähiger Unternehmensleiter bewiesen. Die Einführung des Kursvideoformats Reels hat erfolgreich verhindert, dass Instagram-Nutzer in Scharen zu TikTok abwandern. Durch innovative Algorithmen konnte der Konzern Wege finden, trotz der Anti-Tracking-Mechanismen auf iOS-Geräten effektiv Werbung zu schalten. Nicht zuletzt wurden die Ausgaben für die Reality-Labs-Sparte drastisch reduziert.
Und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Im vergangenen Quartal wuchs der Social-Media-Riese wieder zweistellig beim Umsatz (+23 %) und lag beim Gewinn pro Aktie fast 1 USD über den Schätzungen. Die Ausgaben lagen ganze 2 Mrd. USD unter dem Vorjahreswert. Doch was am meisten überzeugte, war das starke Nutzerwachstum: Die Zahl der täglich aktiven Facebook-Nutzer legte um weitere 5 % gegenüber dem Vorjahr zu, während die monatlich aktiven Nutzer um 3 % wuchsen.
Die Meta-Bullen trotzen derzeit nur so vor Selbstbewusstsein und haben die Aktie in der vergangenen Woche auf ein neues 52-Wochen-Hoch gehievt. Klares Kaufsignal für die Jahresendrally.
Microsoft (NASDAQ:MSFT): Neues Allzeithoch
Microsoft hat im Vergleich zu anderen Big-Tech-Unternehmen bei seinem jüngsten Quartalsbericht am meisten überzeugt. Der Redmonder Konzern legte in jeder einzelnen Sparte zu und meldete erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr (+13 %). Besonders beeindruckend war das anhaltend starke Wachstum in der Cloud.
Die Azure-Cloud legte um satte 29 % gegenüber dem Vorjahr zu, während der Erzrivale AWS im gleichen Zeitraum lediglich um 12 % wuchs. Bereits im zweiten Quartal ist der Abstand von Microsofts Azure-Cloud zur Amazons AWS-Cloud in Sachen Marktanteile auf nur noch vier Prozentpunkte zusammengeschmolzen – wie Du dieser Grafik entnehmen kannst. Im dritten Quartal dürfte sich dieser Abstand weiter verringert haben. Womöglich werden wir bereits 2024 eine Wachablösung beim weltweiten Cloud-Marktführer sehen.
Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass die Azure-Cloud 2015 lediglich 9 % der globalen Marktanteile besaß, während AWS bereits damals in etwa so groß war wie jetzt. Diese Entwicklung ist von einer enormen Tragweite für die gesamte Technologiebranche. Heutzutage laufen nahezu alle IT-Dienste und -Applikationen in der Cloud. Und dazu gehören auch die immer wichtiger werdenden KI-Anwendungen, die in absehbarer Zukunft eine Schlüsselbedeutung für die Weltwirtschaft einnehmen werden.
Die Aktie ist in der vergangenen Woche auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen und ist sowohl technisch als auch fundamental ein klarer Kandidat für die Jahresendrally.
Grainger (NYSE:GWW): Unterschätzter Industrie-Gigant
Eine Aktie, die nach wie vor unter dem Radar deutscher Anleger läuft, ist Grainger. Und das, obwohl das Chicagoer Unternehmen der weltweit größte Anbieter von Industriebedarfsgütern ist – mit über zwei Mio. Produkten und über 4,5 Mio. Unternehmenskunden.
Das meiste Geld verdient Grainger mit der Sparte High Touch Solutions, in welcher Produkte und Dienstleistungen für große und mittelständische Unternehmen mit komplexen Betriebsprozessen angeboten werden. Für kleinere Kunden unterhält Grainger die Sparte „Endless Assortiment“, die als reines Onlinegeschäft betrieben wird und aus den Webshops Zoro.com (USA) und Monotaro.com (Japan) besteht.
Das Ende der Corona-Pandemie sorgte bei Grainger für eine regelrechte Sonderkonjunktur. Alleine im vergangenen Geschäftsjahr 2022 stiegen die Erlöse um 17 % auf 15,2 Mrd. USD. Und das dynamische Wachstum setzte sich auch in diesem Jahr fort: Im letzten Quartal steigerte Grainger seine Erlöse um 9 % und seinen Gewinn pro Aktie um 14 % gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus weitete der Industriebedarfsspezialist seine operative Marge aus und hob seine Prognose an.
Und wem das nicht genug ist, schaut sich die Kursentwicklung der Aktie an: Seit Jahresanfang kommt Grainger auf eine Performance von 42 %, während der S&P 500 lediglich um 15 % kletterte. Auch auf 5-Jahres-Sicht hat Grainger mit einem Plus von 155 % den breiten US-Index (+65 %) um 90 % outperformt.
Nun steht der Titel kurz davor, auf ein neues Allzeithoch auszubrechen. Es wird Zeit für die Jahresendrally.
Fazit: Auf Qualität setzen!
Mit Microsoft, Meta und Grainger habe ich Dir gleich drei Aktien mit einem hohen Potenzial für die Jahresendrally vorgestellt. Wenn Du drei weitere solche Aktien kennenlernen möchtest, dann hole Dir jetzt unseren kostenfreien Aktienreport.
Hinweis auf Interessenskonflikte
Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: Meta, Microsoft. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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